Mittwoch, 29. März 2017

Mein Posting zum Thema: Wahl im Saarland und….
Ralf Nietzschmann für den Gesprächskreis und http://politikparadox.blogspot.de/ ,
http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
in Anlehnung an die
Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/

Liebe Freunde*innen des Gesprächskreises, verehrte Leser*innen und Bekannte,
eigentlich habe ich gar nicht mehr so richtig Lust mich über die Wahlen allgemein und den Wahlkrampf! zu äußern. Ich könnte meine älteren Posts zu dieser Thematik als Wiederholung einstellen, denn an der grundsätzlichen Verfahrensweise, die ich als gezielte Meinungsmache bezeichne, ändert sich nichts.
Ich möchte Peter Fischer zur Wahl im Saarland zitieren:
Welcher Wechsel? Da die SPD genau so wie die CDU für neoliberale Politik steht, gibt es keinen Wechsel, egal für wen sich die "Wähler" entscheiden. Genau genommen wird die Richtung der Politik vom Finanz- und Großkapital bestimmt. Und dem Finanz- und Großkapital ist es im Grunde völlig egal, ob die neoliberale Politik von SPD oder CDU durchgesetzt wird. Will Forum Seite 1 zur Sendung vom 26.3. 2017



Da genau das eingetreten ist, könnte ich hier beenden.
Ich versuche aber doch nochmal ein paar eigene Gedanken zu äußern und denke, dass diese für die Diskussion im Gesprächskreis einfließen können.



Einen Höhepunkt der von mir erwähnten Meinungsmache, war in der Will Sendung vom 26.3. 2017 in Reinkultur zu erleben. Ich beziehe mich mal auf diese Sendung, da sie ja immer noch Sonntag vor Sonntag Millionen von Zuschauern hat. Interessant ist auch das Forum mit exakt1292 Kommentaren.
Polit-Talks sind das perfekte Mittel, die neoliberalen Botschaften weniger Nachdenkenden zu verkaufen. Bemerkenswert dabei ist dabei seit einiger Zeit verstärkt zu beobachten, dass nicht mal mehr der Versuch unternommen wird, eine Ausgewogenheit der Diskutanten zu gewährleisten. Besagte Will Sendung letztendlich eine Show des Fraktionsvorsitzenden Kauder CDU in seiner bekannten Art und Weise. Alles, was irgendwie nicht mit dem neoliberalen Bild zusammenpasst, brüllte er nieder und Will ließ ihn gewähren. Eine neue politische Ausrichtung, wie S. Wagenknecht und zum Teil der Spiegel Journalist in die Diskussion einbringen wollten, kanzelte Kauder als weltfremd, unrealistisch und populistisch ab. Als S. Wagenknecht die Aufrüstung und die Natoerweiterung ansprach, unterstellte Kauder S.Wagenknecht sogar, dass sie die Demokratie und Freiheit gefährden würde. Natürlich muss der Waffenlobbyist Kauder so reagieren. Interessiertere sollten sich mal im Netz schlau machen, wer eine Gefahr letztendlich mit dem Aufrüstungswahn darstellt. Der Russe ist es mit Sicherheit nicht.



Wurde über die Wahl im Saarland diskutiert und die Wahl mal mit Zahlenmaterial als Diskussionsgrundlage geführt? Ein klares Nein.
Es wurde lapidar über eine Absage an Rot/ Rot bzw. Rot/Rot/Grün diskutiert und schon mal ein Zeichen für die BT Wahl gesetzt.
Befasst man sich aber mal näher mit den Zahlen, ergibt es aber ein etwas anderes Bild.
Dabei vernachlässige ich mal bewusst das Wahlsystem und beschränke mich auf Zahlen.
Wahlberechtigte 774.947
Wähler 540.091 entspricht 69,7 %
ungültige Stimmen 6.561
gültige Stimmen 533.530
CDU 217.265 Stimmen
SPD 157.841 Stimmen
DIE LINKE 68.566 Stimmen
GRÜNE 21.392 Stimmen
FDP 17.419 Stimmen
AfD 32.935 Stimmen, diese Stimmen betrachte ich mal nicht, da ja keine der anderen Parteien zur Zeit die AfD als demokratisch gewählte Partei sehen will und als Koalitionspartner kein Thema ist. Für mich nur eine Frage der Zeit, wenn sich die CDU/CSU auch da wandelt.



Was sagen die Zahlen, ohne Berücksichtigung des Wahlsystems
Rot/ Rot 226407 Stimmen CDU 2172265 Stimmen
schlägt man dem Lager Rot/Rot, die Stimmen der Grünen noch hinzu käme, man auf 247799 Stimmen
CDU und FDP 234 684 Stimmen.
Grob gesagt hat das Lager von Kauder unter Einbeziehung aller Wahlberechtigten etwa ein Viertel der Wahlberechtigten des Saarlandes hinter sich.
Nur das Wahlsystem ermöglicht sich als „großer Sieger“ darzustellen.



Ist der Schulz Hype vorbei? Bei Nachdenkenden war er noch nie vorhanden.
Typisch für die Sendung die Aussage von M. Dreyer SPD und MP von Rheinland-Pfalz zur Maut. Nur wegen des Koalitionsvertrags habe man zugestimmt. Ähnliches praktiziert die SPD gerade auch mit der Privatisierung der Autobahn durch die Hintertür im Interesse der Investoren, wie zum Beispiel Versicherungen.
Wenn also Koalitionsverträge und Fraktionszwang die Politik bestimmen, warum noch Wahlen und Wahlprogramme?
Man könnte sich doch die Abgeordneten nach der Wahl sparen und das Parlament auf die Fraktionsvorsitzenden begrenzen. Diese bestimmen dann über das Volk und seine Wahlberechtigten. Man würde dann weiter nichts machen, als sich der jetzt schon bestehenden Realität anpassen.



Zum Schluss zu Schulz und der SPD.
Dabei zitiere ich aus dem Netz, wo ich Meinungsübereinstimmung sehe.
- Der Chef der spanischen Linkspartei Podemos (Wir Können), Pablo Iglesias, hat sich gegen ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis in Deutschland nach der Bundestagswahl im Herbst ausgesprochen. Der 38-Jährige begründete dies vor allem mit Kritik an den Sozialdemokraten. Auch deren neuen Spitzenkandidaten Martin Schulz bezog er mit ein. »Schulz ist Teil einer SPD, die vor Angela Merkel in die Knie gegangen ist.«
Auf die Frage, ob Schulz oder die amtierende Kanzlerin besser für die Republik und für Europa seien, sagte Iglesias: »Ich will nicht zwischen Pest und Cholera wählen müssen.« CDU und SPD hätten dasselbe Strategieprojekt. -
- Wer wirklich Gerechtigkeit schaffen will im Land, darf sich eben nicht mit Symbolpolitik begnügen, zumal Manager- und Frauenlöhne nur sehr begrenzt politisch bestimmt werden können. Anderswo dagegen könnte tatsächlich umgesteuert werden: Bei der Renten- und Gesundheitspolitik etwa, und bei den Steuern sowieso. Denn gerade hier wurde in den letzten Jahren soziale Gerechtigkeit begraben. Die Privatisierung der Altersvorsorge, höhere Eigenbeteiligungen für Krankenversicherte, die Erhöhung der Mehrwertsteuer: All dies hat die Gerechtigkeitslücke wachsen lassen – allesamt Entscheidungen, für die SPD-Minister verantwortlich waren. Von Hartz4 ganz zu schweigen.
Und da wären wir schon beim Kernproblem: Wenn Sie tatsächlich im September Kanzler werden wollen, müssten Sie Ihre Partei wirklich auf neuen Kurs bringen – und deutlich machen, warum die 15 Jahre, in denen die SPD seit 1998 mitregiert hat, alles andere als eine Erfolgsgeschichte waren. Jedenfalls nicht in Sachen sozialer Gerechtigkeit.
Quelle: Georg Restle via Monitor
Georg Restle ist für mich einiger der wenigen tatsächlichen Qualitätsjournalisten.

O.Lafontaine
Warum legt hier die SPD nicht auch eigene Gesetzesentwürfe vor? Bekanntlich gibt es eine Mehrheit im Bundestag dafür. Aber die SPD im Banne der Konzernmedien stellt die Koalitionstreue über die Treue zu Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Arbeitslosen, Rentnerinnen und Rentnern und gleichgeschlechtlichen Paaren.
Solange sich die SPD nicht traut, Schluss zu machen mit Lohndrückerei und Rentenkürzungen und solange sie sich weigert, zur Friedens- und Entspannungspolitik Willy Brandts zurückzukehren, zementiert sie allenfalls ihre Rolle als Juniorpartner in einer „großen Koalition“.
Vor der Bundestagswahl werden die Konzernmedien, die bekanntlich nicht die Sprachrohre des kleinen Mannes sind, alles tun, um Rot-Rot oder Rot-Rot-Grün zu verteufeln. Sie werden es vor allem vermeiden, darüber aufzuklären, dass das Kernprojekt einer solchen Farbenkonstellation die Beendigung der Lohndrückerei und der Rentenkürzungen sein muss, weil diese beiden Forderungen Voraussetzungen dafür sind, dass sich DIE LINKE überhaupt an einer Regierung beteiligt. Und sie werden im Auftrag ihrer Herren die Besteuerung der Reichen eine Katastrophe für den Standort Deutschland nennen und verschweigen, dass DIE LINKE im Bundestag schon mehrfach Steuersenkungen für Arbeiter und Angestellte mit mittlerem Einkommen beantragt hat, was von den „Steuersenkungs-Parteien“ abgelehnt wurde. Der Kampagnenjournalismus hat ein klares Ziel: Die Mehrheit soll wieder Lohndrücker- und Rentenkürzungsparteien wählen und Konzerngewinne sollen weiter sprudeln wie bisher.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=37611#more-37611.



Wenn es also Schulz tatsächlich ernst meinen sollte, gehört eine totale Wende der SPD dazu.
Ansonsten sie Zitat von P. Fischer zu Beginn von mir erwähnt.
Zwei Hinweise noch, die mir aufgefallen sind und die ich mit Interesse mir angeschaut bzw. gelesen habe.
https://www.youtube.com/watch?v=gTzg929zRGc
Dirk Müller kann ich uneingeschränkt zustimmen
http://www.epochtimes.de/wissen/gesellschaft/deutschland-schlaraffenland-warum-der-untergang-europas-unaufhaltsam-voranschreitet-a2065127.html
J. Fritz hat sehr interessante Passagen im Beitrag, die ich aus Sicht eines Atheisten teile.
Ich möchte keinen Staat, wo die Religion bestimmt, egal in welche Richtung.
Fehlen tun mir Lösungsvorschläge, wie die Zuwanderung auch im Interesse der betreffenden Menschen aus seiner Sicht aussehen müssten.

Glück auf
Ralf

Montag, 20. März 2017

Anne Will vom 19.3.2017



Wenn Populisten über Populismus „diskutieren“!

Habe mir die Sendung extra nochmals in der Mediathek angesehen, da ich das, was in dieser Sendung gesagt wurde, so nicht erwartet hatte. Dazu muss man sich einfach mal die entsprechenden Aussagen, welche in "der Sache" ausgesprochen wurden anhören. Die Selbstentlarvung der Populisten in einer Sendung über Populisten war so nicht zu erwarten.
Was ich damit meine, sollte man sich evtl. nochmals selber anhören. Auch wenn ich es ziemlich wortgetreu wiederzugeben versuchte.
Einfach mal ab ca. Min. 28:06 Herrn Röttgen zuhören! [[ „dies ist eine Geringschätzung, Diffamierung einer Verantwortlichkeit, die man gegenüber der Situation hat. Also nochmal. Es ist doch wirklich der einfachste Fall, jetzt auch auf *….......(Erdogan) draufzuhauen, sich damit zu profilieren, wie schlimm und unerträglich das alles ist usw.! Das ist nun wirklich das einfachste im Politikerhandwerk, was man aufbieten kann und der Applaus ist gesichert! Also dies ist die einfache Nummer!“ ]]

Und ab ca. Min. 33:02 trifft Röttgen wieder eine sehr „interessante“ Aussage! [[ „nicht jetzt sagen wir. Ich finde es ganz wichtig, auch übrigens außenpolitisch ganz wichtig. Nicht dass wir es sind, die sagen, weil der *.........(Erdogan) sich so benimmt, schlagen wir euch *...... (türkischen BügerInnen) die Tür zu nach Europa. Das wäre fatal! Und darum müssen wir es auch so richtigerweise präsentieren, dass es in der Hand der *.......(türkischen) Wähler liegt! Ihr entscheidet darüber, nicht wir machen euch die Tür (durch Sanktionen, eigene Anmerkung) zu!“ ]]

An dieser Stelle * ..... einfach beliebiges Land und Herrscher einsetzen. Bei Röttgen allerdings am besten Russland und Putin. Dann wird deutlich, wie verlogen dies alles ist! Treffender könnte Röttgen sich und seine populistischen Ansichten gar nicht darlegen. 

Beim türkischen Volk will er die das Land betreffende/n Entscheidung/en in die Hände des betroffenen Volkes legen?! Bei der Krim, der Ukraine und Russland interessiert ihn das Volk und dessen Wille nicht im geringsten! Sondern da steht das "eigenen politische Interesse" im Vordergrund!

Dazu passt dann auch das, was Herr Baum ab ca. Min. 18:30 im Bezug auf "rechtlich, das Recht" und die Politik sagt. [[ „aber ich meine, wir müssen das politisch sehen. Wir können das nicht rechtlich sehen und irgendwo kann der Punkt kommen, wo wir sagen, jetzt ist Schluss!“]]
Wenn „man“ also das „rechtliche, das Recht“ nicht sehen kann und darf, sondern das primär oder gar "nur" das „politische“, dann führen sich all die „gutgemeinten“ Ratschläge an andere Länder und Herrscher, insbesondere im bestreben des Erreichens „unserer“ Werte ad absurdum! Denn Politik ist interessengeleitet und macht sich „das eigene Recht“! Deshalb kann das „rechtliche, das Recht“ wohl auch „hinten anstehen“, wenn es um die „eigene Politik“ geht! Dann will man in Wahrheit wohl weder "Demokratie, noch Recht" vermitteln. Sondern nur die "eigene Politik" und deren Interessen!

Dass dies ein „Verfassungsrechtler“ mal so deutlich und in aller Öffentlichkeit sagen würde, war für mich das „Highlight“ dieser Sendung!

Bei all den Jubelarien bzgl. des Siegeszuges der "Demokratie" und der "westlichen Werte" wird für mich immer offensichtlicher, dass wir ständig das Märchen von "des Kaisers neue Kleider" zu hören bekommen. Die Angst bei den Herrschenden geht um und wird immer offensichtlicher. Fehlt eben nur noch der Ausruf und die Stimme aus der Menge des Volks: "der ist ja nackt", bzw. "die sind ja alle nackt"! Aber sie haben sich entschieden, dies auszuhalten und die "Prozession" fortzusetzen!




Freitag, 17. März 2017

Nochmals "Jens Spahn"

Nachdem mir Herr Spahn nun auch noch per Mail geantwortet hat, will ich auch diese, als auch meine daraufhin neuerliche Antwort zu dem Post:
http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/2017/03/jens-spahn-cdu-gestern-bei-maybrit.html

veröffentlichen.
Sehr geehrter Herr Kroiß,

Ihre E-Mail enthält viele einzelne Aspekte, die es wert sind, darüber nachzudenken. Ganz konkret will ich zwei inhaltliche Anmerkungen machen:

1. Bei Ihrer Umschreibung mit der Kuchenmetapher fehlt eine klare Unterscheidung zwischen Allokation und Distribution. Und trotz Steuern, tragen Hartz IV- Empfänger im Endeffekt ein Negativsaldo zum Gesamtkuchen bei. Sie partizipieren nur an der Distribution, erwirtschaften aber keinen Mehrwert.
2. Ihre Auslegung der Gerechtigkeit ist eine Variante dessen. Doch gibt es dazu seit der Antik unterschiedliche Positionen. Bereits bei Aristoteles geht es darum, dass diejenige Distribution gerecht ist bei der es heißt: Ich bekomme so viel, wie ich leiste. Von der eigenen Leistung hängt es also ab, wie sehr ich am Kuchen partizipiere. Natürlich ist eine Umverteilung immer noch möglich, doch ist diese dann überhaupt jemals "gerecht"?

Ich hoffe ich konnte Sie weiterhin dazu anregen, sich so ausgiebig mit dem Thema zu beschäftigen. Vielleicht kann ich Sie bei meinem nächsten Auftritt mit meiner Argumentation überzeugen.

Beste Grüße
Jens Spahn


____________________________

cid:image001.png@01CFBC9A.E97CCF10
Jens Spahn MdBParlamentarischer Staatssekretär
beim Bundesminister der Finanzen

Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon:    030 227-79309
Telefax:    030 227-76814

E-Mail:      jens.spahn@bundestag.de
Internet:    www.jens-spahn.de   

Informiert bleiben:
Auf Facebook oder bei spahnaktuell.

Mein heutige Antwort darauf:
Sehr geehrter Herr Spahn,

zunächst danke ich Ihnen für Ihre neuerliche Antwort. Die Kuchenmetapher habe ich nur weiter verwendet, nachdem Sie diese ja mit dem größer gewordenen Kuchen selbst in der Maybrit Illner Sendung ins Spiel brachten.

Gerne will ich mich aber mit Ihrer Antwort bzgl. Allokation, Distribution, Leistung und „gerecht“ befassen.
Da stellt sich doch dann schon mal die Frage, was ist Leistung? Wer bewertet diese und nach welchen Kriterien? Erfolgt tatsächlich eine „gerechte“ Honorierung diverser Leistungen in dieser Gesellschaft? Lässt sich der „Wert“ einer Leistung an Geldsummen ablesen?

Nun aber zu Ihrem Ansatz in Bezug auf Hartz-IV Bezieher, in welchem Sie schreiben, dass selbige einen Negativsaldo zum Gesamtkuchen beitragen und nur an der Distribution partizipieren und selber keinen Mehrwert erwirtschaften.

Anhand eines Beispieles, hätte ich gerne Ihre Aussagen nochmals erklärt. Wo beginnt die Allokation, Distribution, Leistung etc. und die „Gerechtigkeit“?!

Mensch A kommt in dieser Gesellschaft zu Welt. Geht zur Schule, macht Abitur, studiert, wird Mitglied einer Partei, wird Abgeordneter, weil er einer Partei angehört, die über entsprechend Sitze im Parlament verfügt.
Seine „Versorgung“ erfolgt von Anfang an durch alle Steuerzahler!
Was genau ist die erbrachte wirtschaftliche und gesellschaftliche Leistung, der Mehrwert, welchen diese Person A zum Gesamtkuchen, von welchem er ein nicht ganz kleines Stück bekommt, beigetragen hat?!

Mensch B kommt in dieser Gesellschaft zu Welt. Geht zur Schule, macht eine Lehre, übt einen oder auch mehrere Berufe aus. Gründet eine Familie. Er verdient „so gut“, dass er als Alleinverdiener Frau und mehrere Kinder versorgen kann. Im Alter von 50 plus Jahren wird er unverschuldet arbeitslos und danach Hartz-IV-Bezieher.
Seine „Versorgung“ erfolgt ab diesem Zeitpunkt in Form eines kleinen Stück Kuchens durch alle Steuerzahler!
Was genau ist die erbrachte wirtschaftliche und gesellschaftliche Leistung, der Mehrwert, welchen diese Person B zum Gesamtkuchen beigetragen hat?!


„Gerechtigkeit“:

Führungskraft A handelt mit einer Firma einen Vertrag über Millionen aus. Firma erzielt nicht das erwartete Ergebnis. Im Gegenteil. Es werden „Unregelmäßigkeiten“ (evtl. Lüge und Betrug) bekannt. Führungskraft A wird vorzeitig in den „Ruhestand (evtl. deshalb, damit er keinen weiteren Schaden mehr anrichtet?!) entlassen und bekommt die vereinbarten „Millionen“! Kann sich bei Nachfragen auch an „NICHTS“ erinnern und dies als Führungskraft?!
Leistung?! Mehrwert?!

Kassenkraft B hat einen Arbeitsvertrag. Begeht eine „Unregelmäßigkeit“ (evtl. Lüge und Betrug), bekennt sich zu dieser (erinnert sich also) und wird fristlos entlassen! Bekommt dafür dann eine „Bestrafung“!
Leistung?! Mehrwert?!

Diese Beispiele sind zwar sehr verkürzt und zugespitzt dargestellt. Sie sind aber 1 zu 1 in dieser Gesellschaft umzusetzen und nachweislich genauso erfolgt!

Ihre Anführung Aristoteles ist m. E. allerdings auch sehr kurz gedacht und zugespitzt angewandt. Erst recht, wenn man weiß, dass er selbst keine Definition von Gerechtigkeit hatte! „Der Gerechte ist ein Freund der Gleichheit“ meinte er ebenfalls. Genau dies halte ich aber für eine falsche Definition. Gleichheit bedeutet nämlich nicht per se Gerechtigkeit. „Gerechtigkeit erkennt man am gerechten Handeln, also an der Art und Weise, wie jemand ein Problem (dessen Ursache demnach ja Ungerechtigkeit sein muss) löst“!

Ich hatte Ihnen ja bereits geschrieben, dass ich Gerechtigkeit nicht in Gleichmacherei, Gleichheit sehe. Sondern darin, dass das „Recht“ gleichwertig gegenüber jedermann angewandt wird, der Mensch als Mensch den „gleichen Wert“ vor dem Recht (unabhängig seiner Position) hat!

Dies ist ja u. a. bei der „Hartz-IV Gesetzgebung“ so missraten und eben auch ungerecht! Denn da wird angeblich Gerechtigkeit dadurch hergestellt, dass allen „LeistungsempfängerInnen“ der „gleiche materielle Wert“ zugestanden wird! Und zwar selbst bei völlig unterschiedlichen Ausgangslagen, Ursachen! Derjenige, der noch niemals einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen „Mehrwert“ als „Leistung“ erbracht hat, bekommt den „gleichen (Geld)Wert“, als derjenige, der nach Jahren gesellschaftlicher und wirtschaftlicher „Mehrwertschaffung“ zum größer gewordenen Kuchen seinen Teil beigetragen hat?! Also ist in diesem Falle „Gleichheit“ absolut nicht „gerecht“, oder „Gerechtigkeit“ (selbst nach der von Ihnen angeführten Definition nach Aristoteles)!

Von daher halte ich Ihre, als auch die Ihrer KollegInnen Aussagen im Bezug auf den „größer gewordenen Kuchen“ und wer daran welchen Anteil hat für sehr verkürzt dargestellt! Insbesondere auch immer die Aussage „Leistung muss sich lohnen“, ist m. E. nichts als ein politisches Schlagwort. Denn würden diejenigen, die dies äußern tatsächlich ehrlich und gerecht meinen, dann würden sie sich als erstes selbst hinterfragen (müssen)! Nämlich dahingehend, worin sich ihre tatsächlich erbrachte „Leistung“ begründet, welche es rechtfertigt, dass sie sich am „Gesamtkuchen“ mit nicht ganz kleinen Stücken selbst bedienen?! Also selbst erklären und auslegen, wie es mit der Allokation und der Distribution im Bezug auf den größer gewordenen Kuchen verhält.

Auf Ihr Verständnis hoffend, dass mich Ihre Antwort wiederum dazu angeregt hat, dass ich Sie nochmals mit ein paar Gedanken zu diesem Thema belästige, würde ich mich auf eine neuerliche Antwort Ihrerseits freuen und verbleibe mit freundlichem Gruß


Robert Kroiß

Samstag, 11. März 2017

Mein Posting zum Thema: Das Karussell dreht sich immer weiter
Ralf Nietzschmann für den Gesprächskreis und http://politikparadox.blogspot.de/ ,
http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
in Anlehnung an die
Nachdenkseiten (NDS)
http://www.nachdenkseiten.de/


Liebe Freunde*innen des Gesprächskreises, verehrte Leser*innen und Bekannte,
nachdem wir uns teils kontrovers über Schulz und die SPD ausgetauscht haben, können wir uns nun auch anderen Themen wieder zuwende. Meinungsaustausch, so unsere jahrelangen Erfahrungen, ist ja bestimmt nicht schlechtes und hat in der Vergangenheit ja zu vielen erfolgreichen Aktionen geführt. Zu mindestens können wir für uns in Anspruch nehmen, etwas unternommen zu haben, egal ob der gewünschte Erfolg eingetreten ist oder nicht. Ich bleibe dabei – nur wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Mit Jochen hatte ich ja ein längeres Gespräch. Es gibt kein Zerwürfnis, nur in manchen Dingen unterschiedliche Auffassungen. Bei http://robert-diegrossenreligionen.blogspot.de/
hat Jochen unter Maischberger Sendung vom 8. 3. kommentiert.
Zitat: Es wäre schlimm, wenn es zu politischen und gesellschaftlichen Vorgängen nicht unterschiedliche Auffassungen und Herangehensweisen geben würde. Ich drücke es mal salopp aus und meine, es gibt verschiedene Wege, um Rom zu erreichen. Zitat Ende.
Nun warten wir mal ab, ob überhaupt irgendwer in Deutschland den richtigen Weg nach Rom findet und die eigenen Vorstellungen, bei der BT Wahl erfüllt sieht.
Eins ist sicher, dem Wahlvolk wird nun tagtäglich ein spannender Wahlkampf suggeriert.
Man nennt es unabhängige Meinungsinstitute, die uns mit ihren vollkommen neutralen Umfrageergebnisse Woche vor Woche beglücken.
Einmal ist die SPD vorn, dann wieder die CDU. Der Wähler soll in den Bann des Wahlkampfes gezogen werden und ja nicht aufmerksam gemacht werden, was gerade so auf dem Karussell, dass sich ja immer weiter dreht, aktuell passiert.
Nun hat ja der große Hoffnungsträger für das gemeine Volk, die AfD, den Entwurf ihres Wahlprogramms veröffentlicht.
Ist doch was. Frauen zurück an den Herd, typisch Mutter, Vater, Kind Familie, fehlt nur noch der gemeinsame Gottesdienst am Sonntagmorgen.
Keine Vermögen und Erbschaftssteuer. Hartz IV/ ALG II ist ja gar nicht so schlecht.
Bisschen länger ALG I uns schon ist man auf Linie mit der SPD.
Konkrete Vorschläge zur Rente – bestenfalls diskussionsfähige Punkte, aber keinerlei Lösungen des Gesamtproblems
Dazu empfehle ich einen Beitrag von Monitor unter
http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/videos/Plusminus_08-03-2017_Rente-100.html
übrigens das Rentenkonzept Österreichs, habe ich nur auf der Agenda bei den Linken gefunden.
Ganz schlimm die Aussagen zur Energie.
Ich gebe sie hier mal aus dem Programm der AfD wieder:
Die AfD sagt „Ja zum Umweltschutz“, macht aber Schluss mit der „Klimaschutzpolitik“. Jede erfolgreiche Energiepolitik muss drei Ziele verfolgen. Die Stromerzeugung muss sicher, kostengünstig und umweltverträglich sein.
Klimaschutzpolitik: Irrweg beenden, Umwelt schützen
Energieeinsparverordnung und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz abschaffen
Bioenergie: Subventionen beenden, Vorrangeinspeisung einstellen
Kernenergie: Alternativen erforschen, bis dahin Laufzeitverlängerung
Fracking: Risiken und Chancen erforschen, aber nicht ohne Bürgerbeteiligung

Das kann man als normal gebildeter Mensch nicht mal ansatzweise nachvollziehen.
Deutschland braucht schon jetzt keine Kernenergie mehr und über die Notwendigkeit von Fracking in Deutschland diskutiert kein ernstzunehmender Wissenschaftler.
Hier wird ganz einfach mit der Unwissenheit der Menschen zu Gunsten der Konzerne spekuliert.
Flüchtlinge: Wir wollen selbst entscheiden, wer zu uns kommt, und ausschließlich qualifizierten Zuzug nach Bedarf zulassen.
Kein Wort zu Ursachen und zu Ursachenbeseitigung vor Ort.
Was sind das nur für Menschen, die zwar die Eliten anderer Länder haben wollen, denen aber die anderen Menschen in den Ländern vollkommen egal sind, sollen sie doch verrecken.
Das ist zwar nicht nur typisch für die AfD, sondern auch bei anderen Parteien Meinung. Diese Leute handeln durchweg inhuman.
Trotz einiger Ansätze im Entwurf, die durchaus Zustimmung bei vielen Wählern finden könnten, zum Bsp, Volksentscheide und Direktwahl des BP, bleibt für mich die AfD eine radikale nationalistische Partei und keine Alternative für AN, Rentner und sozial Benachteiligte
Klar ist, dass Sympathisant
en der AfD, der spreche ich vor allen die gelegentlich auftauchenden Besucher des Gesprächskreises an, nachdenken sollten, ob diese Partei wirklich das Gelbe vom Ei für sie sein kann.


Was ist mir noch aufgefallen.
Systematische Volksverdummung bei Will im Bezug zur Türkei.
Es war eine gespenstische Runde, die da in der letzten Anne Will Sendung zusammensaß, Heiko Maas, Günter Verheugen und Armin Lachschet überboten sich gegenseitig bei der beabsichtigten Volksverdummung. Man dürfe sich von Erdogan nicht provozieren lassen, so ihre gebetsmühlenartiges Gefasel. Das Wort Diktatur im Bezug zu Erdogan, totale Fehlanzeige. Sevim Dagdelen von der Linkspartei redete als Einzige Klartext bei Will „Ich möchte nicht, dass Deutschland zum Wahlkampfhelfer für Erdogan wird.“ Und weiter zum neuen Führer: „Diese Ein-Mann-Diktatur hat nichts in der EU zu suchen.“
In Wirklichkeit müsste, die Abhängigkeit der Merkelregierung von Erdogan, auf Grund der desolaten Flüchtlingspolitik diskutiert werden. Ein zweiter wichtiger Punkt bleiben die Waffenlieferungen an die Türkei, also reines wirtschaftliches Kalkül.
Sowohl die Türkei als auch wir müssen ein Interesse daran haben, dass wir Partner bleiben, so der Militärexperte Arnold von der SPD. Ja, da kann man schon mal die Wahlkampfauftritte der Türken, von kleinen Landräten, Bürgermeistern, oder Löschmeistern der Feuerwehr verbieten lassen, nur um beim eigenen Volk das Gesicht zu wahren. Ansonsten bleibt Merkel eben Merkel.
Dazu verweise ich auf https://www.youtube.com/watch?v=xFcNXpW4fiU&feature=youtu.be
oder http://www.nachdenkseiten.de/?p=37348#more-37348 Pkt. 2

Obwohl Karlsruhe ein Wahlkampfauftrittsverbot für ausländische Politiker als rechtens und vom Gesetz her bestätigt, sehen das Merkel und Co. anders und verweisen auf die Meinungsfreiheit. Das mit der Meinungsfreiheit sollte man sich für die Zukunft gut merken.


Cyberangriffe und Wikileaks
Fragen die mich erreicht haben, mit der Bitte meinen Standpunkt zu erläutern.
Die Möglichkeiten des Ausspionierens sind erstmal nicht unbedingt neu. Ausspionieren hat es schon immer gegeben, unabhängig vom Stand der Technik.
Was aber nun Wikileaks veröffentlicht hat, sind ganz andere Dimensionen.
Vorrangig steht hier im Vordergrund die politische Auslegung und die kann man nicht bagatellisieren.
Ich versuche es mal aus meiner Sicht darzulegen und fange mit der Bagatellisierung in den Systemmedien an Hand der FAZ an.
- Das Smartphone wird nie sicher sein. Ebenso in Gefahr ist der internetfähige Fernseher, Kühlschrank und Computer. Alles, was vernetzt ist, kann von Fremden übernommen werden. Das ist nicht neu, das ist meist nicht schlimm und das ist selten existentiell. Dieses Risiko gehört zum modernen Leben dazu. -
Weiter nichts als eine Bagatellisierung und ablenkend vom wirklichen Sachverhalt
Richtig wäre zu schreiben, niemals 100 % sicher, aber bei normaler Pflege der Software durch Bereitstellung von Updates der Hersteller im Normalfall fast 100 % sicher, je nachdem wie auf Schädlingsbefall reagiert wird.
- Deshalb haben die Enthüllungen von Wikileaks, dass die CIA fast nach Belieben Smartphones und andere Dinge hacken kann, wenn überhaupt eine politische und rechtliche Dimension. Für den Nutzer ändert sich nichts. Im Gegenteil: Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Verschlüsselung sind wirkungslos, wenn Sicherheitslücken der Betriebssysteme unentdeckt bleiben und Kriminelle oder Geheimdienste die Geräte bedienen können.-
Was soll nun diese Erklärung?
Es geht doch genau darum, dass von Deutschland aus die CIA in Frankfurt/ Main mit höchster Energie ein Zentrum aufgebaut hat, dass kriminell ist und sofort die Frage aufwirft, was wusste die Regierung und wie rechtfertigt man diese Möglichkeit der Massenausspähung, eben durch Einsatz dieser neuen Dimension der möglichen Ausspähung, ohne geeignete Abwehrmöglichkeiten.
Ein weiterer Punkt sind die False Flag
Politisch für die VSA durch die Veröffentlichung von Wikileaks ein Fiasko, denn nun dürfte wohl klar sein, dass die Anschuldigungen gegen die Russen unter False Flag gelaufen sind.
Übrigens schon Anfang des Jahres sagte der anerkannte Entwickler von Sicherheitssoftware John Mc Afee: Wenn es aussieht, als seien es die Russen gewesen, dann kann ich ihnen garantieren, dass sie es nicht waren.
Also sind False Flag ein politisches Instrument um politische Gegner zu diskreditieren und breite Teile der Bevölkerung bewusst zu täuschen und zu beeinflussen.
Natürlich kann man getrost davon ausgehen, dass die Amis, die Russen, die Chinesen, auch die Inder oder die Deutschen in Bezug auf Cyberangriffe zu reinen Spionagezwecken technisch auch so ausgerüstet sind, dass sie nicht oder kaum entdeckt werden und diese Art keinesfalls in die Öffentlichkeit gelangen darf. Deshalb auch das Angebot von Wikileaks zur Mitarbeit bzw. Unterstützung, hat Julian Assange in der Pressekonferenz eindeutig betont. Deshalb ist jegliche Kritik an Wikileaks unangebracht. Wikileaks als Erfüllungsgehilfen von Putin und Trump zu bezeichnen ist typisch für unsere Systemmedien und neoliberal ausgerichtete Politiker.

Ich persönlich werde natürlich mein Notebook, mein Smartphone weiter nutzen. Auch wenn ein Freund von mir, Softwareentwickler, immer lacht, wenn er meine Sicherheitsmaßnahmen begutachtet.
Was haben wir uns bei der Einführung von Windows 10 untereinander gestritten, gerade über die Ausspähung bei Windows 10. Heute ist es Dank Wikileaks Gewissheit, dass Software für Windows, Mac OS und Linux, genau so, wie Android für Smartphone IOS für Tablet und GPS immer schon benutzt werden, um systematisch auszuspähen und Systeme zu manipulieren und zu kontrollieren.
Trotzdem bleibe ich dabei, dass für den Normalverbraucher ein Mindestmaß an Sicherheit durch persönliches Verhalten, aber auch Nutzung von Programmen, Apps und Addons durchaus zu erreichen ist.
Dazu gehört ein gutes Antivirenprogramm. Weiter sollte man gerade bei Windows 10 in der Systemsteuerung alle Funktionen abschalten, die man nicht benötigt.
Hilfreich ist auch der Rechner immer „sauber“ zu halten. Ich fahre fast täglich den CCleaner, um Verläufe, Cookies zu löschen. Außerdem empfiehlt sich Browsereinstellungen, wie Aktivitätenverfolgung, oder Nutzung des privaten Modus in Anspruch zu nehmen.
Muss das WLAN immer eingeschaltet bleiben oder nur, wenn man es braucht?
Nochmal, alle diese Maßnahmen werden die Aktivitäten der Geheimdienste nicht verhindern, aber Angriffe von „normalen“ Hackern doch einschränken und damit den eigenen Rechner doch sicherer machen.


Glück auf


Ralf






Freitag, 10. März 2017

Jens Spahn (CDU) gestern bei Maybrit Illner

Zur gestrigen Aussage Jens Spahn`s (CDU) bzgl. des "größeren Kuchens" habe ich diesem gerade eine Mail, als auch eine Nachricht auf Facebook zukommen lassen:

Sehr geehrter Herr Spahn,

zu der von Ihnen in der gestrigen Maybrit Illner Sendung geäußerten Aussage „ der Kuchen ist aber größer geworden“, würde ich gerne noch ein paar Anmerkungen machen. In der Hoffnung, da es sich dabei auch um offene Fragen bzgl. Ihres Beispiels handelt, dass Sie mir diese Anmerkungen evtl. auch noch mit Ihren Erkenntnissen beantworten.

Man hört inzwischen unentwegt, dass es „uns, den Menschen in diesem Lande“ noch nie so gut ging, wie derzeit. Dass also der Kuchen für alle Menschen so groß geworden ist, wie Sie selbst anmerken, wie niemals zuvor.
Worüber man aber weder von Ihnen, als auch allen anderen, die größere Kuchenform Erkennenden etwas hört betrifft die Ver- und Zuteilung der einzelnen Kuchenstücke. Sowohl vor dem Mehrwert, als auch nun, nachdem der Kuchen größer geworden ist.

Damit wir uns nicht falsch verstehen. Es geht mir nicht im geringsten darum, dass – wie manche glauben – es bei der Zu- und Verteilung um gleichgroße Kuchenstücke ginge. Es haben auch nicht alle Menschen einen gleichgroßen Magen und dementsprechend auch einen unterschiedlichen Sättigungsgrad. Nein, Gerechtigkeit lässt sich weder in materiellen, noch in Geldwerten erzeugen und herstellen. Gerechtigkeit bedeutet nicht Gleichmacherei. Sondern Gleichbehandlung! Es müssen alle satt werden, darum geht es. Also menschlich gleichbehandelt werden.

Wenn also alle Menschen dieses Landes an dem Kuchen zur Versorgung beitragen, dann ist es nur mehr als gerecht, dass auch alle Menschen von diesem Kuchen gespeist werden. Denn selbst „Hartz-IV Bezieher“ backen an diesem Kuchen mit. Durch ihren Konsum, die Miete, den Strom etc.!

Gehen wir also mal davon aus, dass alle Menschen in diesem Lande ihren Beitrag dazu leisten, dass erfolgreich ein immer größer werdender Kuchen erfolgreich gebacken wird, dann müssen „wir“ uns aber auch mit der Zu- und Verteilung der proportionalen Kuchenstücke, auch bei dem nun geschaffenen Mehrwert befassen.

Jetzt ist und war es immer schon so, dass die einen kleinere Stücke bekamen, andere etwas größere und wieder andere die größten.

Was aber in den letzten Jahren ganz offensichtlich wurde ist, dass der erfolgreich und zusätzlich gebackene Mehrwert dieses nun größer gewordenen Kuchens sich aber nicht proportional gerecht bei der Zu- und Verteilung der einzelnen Kuchenstücke niederschlägt. Im Gegenteil!
Die vorher schon relativ kleineren Kuchenstücke wurden und werden von Jahr zu Jahr kleiner. Die ganz großen Kuchenstücke jedoch immer größer. Sodass der, von allen gebackene Mehrwert eben nicht bei allen ankommt! Und dies ist nicht nur die vom Volk „gefühlte“ Ungerechtigkeit, sondern es ist eine reale!

So gehören u. a. auch Sie der „Klasse“ an, deren Aufgabe das Zu- und Verteilen von Kuchenstücken ist. Sie und Ihre Klasse haben sich dabei selbst stets berücksichtigt und immer am gestiegenen Mehrwert – per für sich selbst geschaffener „Regeln und Gesetze“ - partizipiert! Ganz egal, wie hoch Ihr und Ihrer Klasse tatsächlicher eigener Anteil am backen und herstellen des Kuchens war und ist! Dasselbe gilt für diejenigen, welche den „Backofen“ zur Verfügung stellen (konnten)! Jetzt backt aber ein „Backofen“ nicht von sich aus auch den Kuchen. Er ist notwendiges Mittel und es bedarf all der Zutaten und „BäckerInnen“, welche den Kuchen herstellen! Diese „BäckerInnen“ werden aber seit Jahren um den Mehrwert des größer gewordenen Kuchens betrogen. Weil Sie und Ihre Klasse bei der Zu- und Verteilung die bereits vorher unterschiedlich großen Kuchenstücke nochmals „überarbeitet“ und in neue „Größen“ zugeschnitten haben! Davon profitiert haben nur einige Wenige, sowie Sie und all diejenigen, welche an der Zu- und Verteilung beteiligt waren und sind.
Von daher ist Ihre Aussage „der Kuchen sei größer geworden“ zwar faktisch richtig. Aber wie es sich mit dem Mehrwert an „Gebackenem“ verhält, dazu schweigen Sie und Ihre Klasse.

Und genau dies ist eigentlich die vorherrschende Ungerechtigkeit! Deshalb finden auch all Ihre, als auch die Lobeshymnen Ihrer Mitstreiter kein Gehör. Im Gegenteil, sie erzeugen den sich breit machenden und äußernden Unmut der Menschen in diesem Land. Nein, diese Menschen wollen weder ihr Land, noch den Kuchen schlecht reden! Sondern sie erleben Tag für Tag, wie ungerecht es bei der Zu- und Verteilung des gemeinsam Geschaffenen in diesem Lande zugeht!


Ihre Antwort mit Spannung erwartend, verbleibe ich mit freundlichem Gruß



Robert Kroiß

Donnerstag, 9. März 2017

Menschen bei Maischberger vom 8.3.2017


http://mediathek.daserste.de/Maischberger/Schluss-mit-Agenda-2010-Macht-Schulz-da/Video-Podcast?bcastId=311210&documentId=41260348


Passend zu der Diskussion hier: http://politikparadox.blogspot.de/p/in-eigener-sache-2.html zum Thema "Wahlen und Schulz" offenbarte die gestrige Sendung eines ganz deutlich. Nämlich, dass Wahlen in der Sache tatsächlich etwas verändern könnten, wenn man sich auf Grund des Wahlergebnisses aller Parteien in der Sache und nicht nur in der Besetzung der Regierungskoalition und den damit verbundenen Pöstchen zu Kompromissen bereit wäre.

So machten doch gerade Kraft (SPD) und Brinkhaus (CDU) deutlich, dass jede ihrer eigenen Parteien Abstriche bei den ausgehandelten Kompromissen machen mussten. Und da wird und wurde nicht immer das gesamte Parteiprogramm der anderen Partei - welches man ja eigentlich ablehnt - als Hindernis angesehen. Sondern man versucht - aufgrund der eingegangen (Regierungs)Koalition - in der jeweils anstehenden Sache einen Kompromiss zu finden.


Da stellt sich mir jedenfalls dann die Frage, weshalb man -  selbst als Mehrheitspartei, bzw. welche Seite  auch immer - nicht in der Lage ist, mit den ins Parlament gewählten demokratischen Parteien einen Kompromiss in durchaus verschiedenen Situationen und Sachlagen, bei gleicher Erkenntnis und Gemeinsamkeiten zu finden?!

Wenn sich in der Sache "soziale Gerechtigkeit, bzw. Gerechtigkeit in diesem Land" SPD und Linke, auch aufgrund der aktuellen Aussagen eines Kanzlerkandidaten Schulz so nah wie selten sind und waren, stellt sich doch die Frage, weshalb man dann diese so wichtige Frage für die Zukunft des Landes nicht jetzt schon gemeinsam zu lösen versucht?! Völlig unabhängig der derzeitigen Regierungskonstellation?! Wieso versucht Kraft (SPD) diese so - auch für ihren Kanzlerkandidaten - wichtige Frage sofort mit der Linken-Meinung im Bezug auf die NATO zu vermengen?! Dies ist doch wieder eine ganz andere Sache, bei welcher sie ja nicht die Kompromissbereitschaft und Zustimmung der Linken benötigt und sich ja andere Mehrheiten suchen könnte?!
Dies gilt übrigens für alle Parteien(konstellationen)!

Und so gäbe und gibt es sehr viele Sachfragen, bei welchen die gewählten Parteien durchaus zu sehr unterschiedlichen Gemeinsamkeiten und Kompromissen finden könnten. Wenn, ja wenn es ihnen allen tatsächlich um die Sache an sich und das von ihnen repräsentierte Volk und das Land ginge!

Wenn es in der Sache Gemeinsamkeiten und richtige Erkenntnisse, sowie annähernd gleiche Lösungsansätze gibt, dann dürfte es doch - um der "gemeinsamen" Sache willen - keine Rolle spielen, welcher Partei diejenigen angehören, die zu den gleichen Erkenntnissen und Lösungansätzen und damit zu Kompromissmöglichkeiten in der Sache kommen?! Dies wäre Ausdruck einer wahrhaft parlamentarischen Demokratie von Wahlergebnissen, welche angeblich in diesem Land herrscht. Genau dazu sind die ParlamentarierInnen doch auch gewählt. Und nicht deshalb, damit sie die eigene Meinung - der Pöstchen wegen und der eingegangen Regierungskoalition -, sogar wider besseres Wissen gegenüber der Opposition verteidigen und deshalb dann eigentlich richtige Entscheidungen ablehnen und verwerfen. Selbst wenn sie in der Sache mit Teilen der Opposition übereinstimmen! Dies sorgt doch genau für die Wahlmüdigkeit, die Demokratieverdrossenheit bei den Menschen.
Dafür nämlich und nur dafür, dieses Land in der Sache voran und weiter zu bringen, sind und wurden sie gewählt. Dem Volk würde es letztlich egal sein, unter welchem Etikett, welcher demokratischen Partei/Koaliton die Fortschritte erzielt werden. Und im deutschen Parlament befinden sich doch angeblich nur demokratische Parteien?! Dann benötigte man auch keinerlei Feindbilder und Schuldzuweisungen mehr. Weil man sich ja in der Sache - und nicht in der Parteizugehörigkeit - einig wäre und ist!

Die Möglichkeit mit und durch demokratische Wahlen etwas zu verändern, wäre dadurch und könnte damit durchaus gegeben sein. So könnten und würden dann auch (selbst unterschiedlichste) Wahlversprechen gehalten werden. Wenn die einzige "Abhängigkeit" der sich berufen, fühlenden VolksvertreterInnen darin bestünde, dem Volk und dem Land zu dienen. Was ja ihre ureigenste Aufgabe ist und bleibt!
Es hat und muss also eine andere Ursache als das eigentliche Demokratieverständnis der Gewählten haben, wenn eine parlamentarische Demokratie in der Sache den Fortschritt für das Land und die Menschen nicht möglich macht, umsetzt und machbar ist!

Nun aber noch zu einem anderen Punkt, welcher mir in der Sendung unangenehm aufgefallen ist und zwar im Zusammenhang mit den neoliberalen Aussagen eines Stelter`s.
Der einzige, der diesem etwas entgegen zu setzen versuchte war Lafontaine (LINKE).
Da behauptet Stelter, dass es "uns" niemals besser ging, als heute!

Dies bedeutet, dass "der Kuchen" in diesem Land, an welchem alle - in welcher Form auch immer - mitgebacken und hergestellt haben, noch nie so groß war wie heute?! Damit müssten aber auch eigentlich alle derzeit und künftig größere Stücke - abgesehen davon, dass ja von Anbeginn an, die Kuchenstücke unterschiedlich groß zugeteilt wurden - von diesem Mehrwert erhalten! Dass aber ausgerechnet ein Stelter davon schwärmt, wie groß "dieser Kuchen" inzwischen geworden ist, liegt wohl daran, dass das ihm zugeteilte Stück nicht nur - um den, von allen erarbeitenden Mehrwert - größer geworden ist. Sondern, dass auch die vorhergehende unterschiedliche Zuteilung und Größe der Kuchenstücke zu "seinen" Gunsten "korrigiert" (damit aber eben auch zu Lasten Anderer) wurde und er einer von jenen ist, die proportional deshalb so überdurchschnittlich davon profitieren, weil der erlangte Mehrwehrt eben nicht auf alle (proportionalen Kuchenstücke) verteilt wurde und wird. Das Stelter dann auch davon spricht, dass Gerechtigkeit sehr unterschiedlich definiert wird, ist eigentlich nur logisch.

Sehr irritiert hat mich auch seine Aussage im Bezug auf die Zeitarbeit, die ZeitarbeiterInnen! So sagte er doch tatsächlich, dass er für die "Zeitarbeit(er)" und die erbrachte Leistung MEHR bezahlt, als seinen fest angestellten MitarbeiterInnen?!
Dies bedeutet doch eigentlich, dass die erbrachte Leistung im Zusammenhang mit seiner "Firma" mehr wert ist, als er seinen fest angestellten MitarbeiterInnen bezahlt?! Denn ansonsten würde er als Geschäftsmann ja "Geld verschenken". Demnach werden seine festen MitarbeiterInnen um diesen "Mehrwert" der tatsächlich erbrachten Leistung, welchen er ja bezahlt betrogen, oder etwa nicht?! Ansonsten müsste er wohl zugeben, welche Vorteile (und nicht nur) er aus dieser Zeitarbeit tatsächlich für sich sieht und zieht!
Dies wäre mal ein Ansatzpunkt gewesen, ihn nach seiner Vorstellung im Bezug auf Gerechtigkeit zu fragen.