Donnerstag, 29. Mai 2014

Anne Will - 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg - Wie stabil ist Europa heute?

Sendung am 27. Mai 2014 | 23:45 Uhr
100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg – Wie stabil ist Europa heute?

Zum Thema passend und den Fragen in der Anmoderation: „Haben Deutschland und Europa die richtigen Lehren aus dem Ersten Weltkrieg gezogen? Wie kam es 1914 zu dieser Katastrophe und muss die deutsche Schuldfrage neu bewertet werden?“ habe ich mal in meinem Archiv gesucht und aus meinem ca. 10 Jahre alten Manuskript zu meinem 2007 veröffentlichten Buch „Die Menschheitsgeschichte …. in Wahrheit die Geschichte Gottes?!“ ein Kapitel aus diesem Buch gefunden:

Von der Reformation zur Revolution
Wir sind nun in jenem Teil des Mittelalters angekommen, welches man das Hochmittelalter nennt, das ohne Übertreibung als Scheitelpunkt der Geschichte betrachtet werden kann.
War im Mittelalter der Steinzeit, dem mesolithischen in Mesopotamien, das Leben der Völker geprägt vom Turmbau zu Babel – dem Symbol der Religionen -, so ist das Hochmittelalter gekennzeichnet vom Sterben der Religion.
Von da an werden alle Gottes- und Weltvorstellungen nicht nur in Frage gestellt, sondern müssen auch langsam ungöttlichen und unreligiösen Anschauungen im Zeichen der Vernunft weichen.
Der Glaube stirbt und mit ihm das Bild, welches die Religion von Gott und der Welt gemacht hat, worin jahrhundertelang die Wünsche und Sehnsüchte der Menschheit die aushauchenden Kräfte gewesen sind, welche die Religion erbaut und zur ersten Macht im Volk und Staat gemacht haben; ein verkehrtes Dasein schaffend, worin Wünsche und Sehnsüchte den Umsatz der Welt voran treiben.
Der Durchbruch neuer Erkenntnisse in den Naturwissenschaften – wie eines Nicolaus Kopernikus und eines Galileo Galilei – zerteilten den Strom himmlischer Sehnsucht, Erwartung und Hoffnung und geben dem allgemeinen Leben neue Kraft in Zielvorstellungen, die sich immer mehr auf den Menschen, als das Maß aller Dinge verlagern. Der Glaube an den alleinigen Gott, worin man in der Welt stirbt, wird verdrängt durch den Glauben an Fortschritt und Vernunft, worin man Gott gestorben ist.
Die Wissenschaften, im Schoße der Kirche in das Abendland gebracht, von ihr selbst betrieben und gefördert, fallen ab und kehren sich wider sie; an das Gebäude der Kirche stürmend, dessen christliche Tradition sich damit nicht vereinbaren kann.
Um also das Erbe, das die Kirche an sich gerissen hat, zu erhalten, sah sich die Kirche vor die Entscheidung gestellt, das, was sie selbst hervor gebracht hatte, zu verurteilen und zu verdammen, weil sie sich sonst von den Kräften, welche die Sehnsüchte und Erwartungen der Menschen schaffen, abgeschnitten hätten und in Nichtigkeit vernichtet worden wären.
Durch solcherlei Überlegungen kam die Kirche in die allbekannten Konflikte mit der Wissenschaft und Forschung, woraus Ursachen zu späteren Rebellionen und Revolutionen entstanden, welche die Kirche in reaktionärem Absolutismus erstarren ließen. Die Folge war allmähliche Entweihung des Glaubens und die Erschütterung – des mit Religion und Kirche verstricktem – Königtums.
Weil also Christus – um es nochmals zu betonen – nicht zu dem Zwecke zu gebrauchen war, zu dem sie ihn gebraucht haben, hat das Evangelium aus ihrem eigenen Geschlecht ihnen Widersacher erweckt, die sich aus den Worten der Schrift Waffen gegen sie schmiedeten. Das Geschmiedete sind Auslegungen und Betrachtungsweisen, die den Streit im eigenen Lager fördern und vertiefen, so wie es uns aus der früheren dogmatisierenden Kirchengeschichte bekannt ist.
Zu einer fast tödlichen Krise kam es aber, als die Verweltlichung der Kirche den Zwang zur Reformierung aktualisierte und der Widerspruch zwischen der Lehre Jesu und dem Leben seiner Namensträger offenbar zu werden begann.
Die Widersprüche zu schließen war Absicht und Wille der Reformatoren, soweit sie das Evangelium im guten Sinne betrachteten. Die dadurch anstehenden inneren Veränderungen lösten dann jene gewaltigen Umwälzungen auf dem Schauplatz der Geschichte aus, wie wir es im Nachfolgenden noch aufzeigen wollen.
Während sich die versunkene Antike in Italien noch einmal zur höchsten Blüte, der Renaissance, entfaltet, ist Europa dabei, neue Erdteile der Welt zu entdecken und so seine Vorherrschaft zu stärken. Der Verlust der Glaubenseinheit lenkt die Hoffnung der Völker allmählich auf Humanismus und Renaissance, welche den Gesichtskreis und die Denkweise der europäischen Völker so entscheidend verändern, dass das Schicksal von Religion und Kirche als besiegelt erscheint.
Fürsten- und Bürgertum tritt immer mehr an die Stelle der Geistlichkeit, während die Bildungsgüter durch die Erfindung der Buchdruckerpresse in die breiteren Schichten der Völker gelangen.
Der Humanismus saugt die im Menschen liegenden Kräfte auf, freie Anschauung über Religion und vorurteilsfreie Arbeiten auf wissenschaftlichen Gebieten treiben den Fortschritt – den Tod dieser Welt – voran.
Starke Gegengewichte dieser humanistischen Ära finden wir in den Schriften Machiavellis (1469-1527), dessen Empfehlungen ohne jede Sittlichkeit sind.
Zur Erreichung politischer Ziele kann und soll“, so nach Machiavelli „der Fürst mit List, Betrug und Gewalt herrschen.“
Dass solchen Leuten, die im üblen Sinn denken, nichts von Seiten der Kirche geschah – wie im Gegensatz zu jenen, die den guten Sinn liebten -, wirft ein bezeichnendes Licht auf die geistige Struktur der damaligen Welt, die doch von der Kirche geprägt war.
Wenn man dann weiter die Entwicklung des Humanismus als Folge der barbarischen Methoden des Christentums betrachtet, dann sind die von Machiavelli stark beeinflussten Herrsch- und Machtgewohnheiten der führenden Leute in den aufstrebenden Nationalstaaten – bar jeglichen humanitären Denkens – nur grotesker Rückfall in alte Gewohnheiten.
Damit erweist sich auch mehr und mehr, dass die Reformation vor allem der Aufdeckung des Risses dient, der mit dem Einbruch der verkehrten Gottesdiener im Heiligtum neu aufgebrochen war und von wo aus sich der Abfall in noch stärkerem Maße als bisher fortsetzt. Mit großer Bestürzung erlebt die Kirche die Loslösung ihrer Magd – der Philosophie – aus dem Schoß der Theologie.
Humanismus und Philosophie schmieden sich Waffen aus dem Evangelium durch Männer wie Erasmus, Giordano Bruno, Francis Bacon und vielen anderen, welche die Verbreitung des Geistes der Renaissance und der Reformation betreiben, während das Haupt der Kirche in drei Päpsten gespalten ist.
Ein Wiclif in Oxford und ein Dr. Hus in Prag machen von sich reden. Ein Araber namens Averees behauptet, dass es zweierlei Wahrheiten, eine für den Verstand und eine für den Glauben gäbe, dessen Lehre das Denken in Kreisen der Hochschullehrer beeinflusst.
1409 lässt Alexander V. die Verbreitung der Grundsätze Wiclifs verbieten, die gegen die Missstände des Papsttums, gegen Mönchswesen und Zölibat gerichtet sind. Bald darauf wird Hus exkommuniziert und im Jahre 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ein Jahr später trifft das gleiche Schicksal seinen Freund und Mitstreiter Hyronimus von Prag.
Damit scheint nach katholischer Sicht die Hoheit des Glaubens wieder hergestellt zu sein. Doch führt der Tod der beiden Reformer zum Hussitenkrieg, der nicht nur Böhmen und Deutschland heimsucht, sondern auch die Besitztümer der Kirche verloren gehen lässt, die sich die Mächtigen im Lande anzueignen vermögen.
Auch in Frankreich verheert die Kriegsfurie die Fluren im Kampf gegen England. Während am 30. Mai 1431 die Jungfrau von Orleans von den Engländern verbrannt wird, erhebt sich im Osten der Islam drohend gegen die streitende Christenheit, die nicht fähig ist, die christliche Bastion am Bosporus, Konstantinopel zu verteidigen. Ja selbst hinter den Mauern, der von den Türken belagerten Stadt, erregt ein wütender Hetzkrieg zwischen Mönchsparteien der Orthodoxen, Unionisten und Lateiner die Gemüter der Verteidiger; die Joh. Dukas, einen Chronisten der byzantinischen Geschichte zu folgendem Ausspruch veranlassen:
Wäre in diesem Augenblick wirklich ein Engel vom Himmel gestiegen und hätte die Worte verkündet, „nehmet die Kirchenvereinigung an!“ – sie würden sich dennoch nicht dazu bekannt und sich lieber den Türken als der römischen Kirche überliefert haben.“
Konstantinopel fällt wie bereits schon erwähnt am 29. Mai 1453.
Dreißig Jahre später wird Martin Luther in Eisleben geboren. Mit 22 Jahren tritt Luther in das Augustinerkloster ein und wird schon mit 29 Jahren Professor an der Universität Wittenberg und Prediger an der Schlosskirche.
1517 schlägt er seine 95 Thesen an die Pforte eben dieser Kirche.
Die Juden, zwar erfasst vom geistigen Gärungsprozess der Renaissance, blieben in dieser Ära ziemlich ungeschoren, wenngleich sie sich immer in einer gewissen Verteidigungsstellung befanden. Auch die Hoffnung auf den Humanismus zerschlug sich und die Toleranz ihnen gegenüber hielt sich nur solange, als sie sich taufen ließen.
Das Festhalten an ihrem überkommenen Glauben veranlasste auch Luther, die Juden zu schmähen und zu kränken.
Dem Papste Julius II. aus dem Hause Rovere, mehr Feldherr als Priester, ist wegen seinen vielen Verpflichtungen, Plänen und Bauten das Geld knapp geworden. Zur Finanzierung des Neubaus der Peterskirche lässt er 1506 einen allgemeinen Ablass ausschreiben, dessen Vertrieb das Bankhaus Fugger für Deutschland übernommen hat.
Zur Erinnerung an die Einnahme Bolognas durch das Heer des Papstes, wünscht Julius, dass man sein Bild in Bronze gieße und in einer Nische von San Petronio aufstelle.
Michelangelo fertigt einen Entwurf und legt ihn dem Papste vor. Dabei fragt der Papst, ob die erhobene Rechte der Figur Segen spende oder Fluch. Michelangelo antwortet:
Sie ermahnt das Volk von Bologna, weise zu sein.“
Auf die Frage des Bildhauers, ob die linke Hand der Figur ein Buch halten soll, entgegnete der Papst lächelnd:
Gib mir nur ein Schwert! Ein Gelehrter bin ich nicht!“ (nach Vasari)
1509 weilt Erasmus von Rotterdam in Rom, um mit den Humanisten am Hofe des Papstes Beziehungen aufzunehmen.
Er ist entsetzt über die Formen des Heidentums, das alles Christliche überwuchert hat. In den Predigten der Bischöfe sind mehr Zitate aus alten Klassikern enthalten, als aus der heiligen Schrift. Anstatt in Demut und Frömmigkeit zu leben, gibt man sich der Schwelgerei hin:
...indem sie den Lohn der Ungerechtigkeit empfangen; welche eine eintägige Schwelgerei für Vergnügen achten, Flecken und Schandflecke, die in ihren eigenen Betrügereien schwelgen und Festessen mit euch halten.“ (2. Petr. 2/13)
Rom handelt mit Gnadenbullen, Ablässen und Heiligenreliquien, wie ein Bankhaus mit Geld. Mit der Wiedergeburt der Antike ist auch heidnischer Verfall wiedergeboren, alles kehrt wieder zurück.
...und Jahwe wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückführen, auf dem Wege, von dem ich gesagt habe: du sollst ihn nie mehr wieder sehen.“ (5. Mose 28/68)
O Zeiten! O Sitten! Der ganze Schmutz der alten Zeit ist wiedergekehrt. Überall spielt man die Fabeln; was einst, wegen seiner Moral, der Sinn aller Christen verbannt und vernichtet hat, das rufen jetzt die Priester, selbst unsere Päpste, von den Fürsten nicht zu reden, auf das Theater zurück. Ja, die Geistlichen selbst trachten voll Ehrgeiz nach dem Rum des Schauspielernamens.“ (Gyraldis; Zitat nach Gregorovius)
Ihr könnt Jahwe nicht dienen; denn er ist ein heiliger Gott, er ist ein eifernder Gott; er wird eure Übertretung und eure Sünden nicht vergeben. Wenn ihr Jahwe verlasset und fremden Göttern dient, so wird er sich wenden und euch Übles tun und euch vernichten, nachdem er euch Gutes getan hat.“ (Josua 24/19-20)
Alles ist in Diesseitigkeit zu einem tödlichen Lebenshunger ausgeartet. Die Theater zeigen Ehebruch und Verführung und die zahllosen Novellen, Epigramme und Verse sind schamlos und gemein. Italien bekennt sich zu dem Grundsatz, „dass Dirnen der Welt nützlicher sind als Nonnen“, und verleiht der schönen stadtbekannten Hure Imperia den Namen einer Courtisana Romana. (Beccadeli; zit. Nach Gregorovius)
Dieses Rom betritt im Jahre 1510 unter vielen Wallfahrern auch der 27-jährige Augustinermönch Martin Luther, um im Auftrage seines Ordens mit der Kurie zu verhandeln. Anstatt eines Hirten, dem Christus den Auftrag gegeben hat, seine Schafe zu weiden, findet er einen Kriegsmann und keinen Papst; keine grübelnden und suchenden Kirchenfürsten, sondern heitere, lebensfrohe und kluge Männer, die sich selbst zum Hirtenamte erwählt haben.
Als Erasmus aus Italien heimkehrt, bringt er seine Eindrücke und Erfahrungen im Haus seines Freundes Thomas Morus zu Papier.
Das Abendland wird in Kürze sein Buch „ Vom Lob der Torheit“ zu lesen bekommen.
Der Krieg,“ so schreibt Erasmus, „ist so etwas Grausames, dass er sich eher für wilde Tiere als für Menschen ziemt, etwas so Entsetzliches, dass die Dichter sagen, er gehe von den Furien aus, etwas so Ansteckendes, dass er eine allgemeine Verderbnis der Sitten nach sich zieht, etwas so Ungerechtes, dass die schlimmsten Räuber ihn am besten zu führen pflegen, etwas so Gottloses, dass er zu Christus nicht die geringste Beziehung hat.
Trotzdem aber lassen einige von den höchsten Priestern alles andere außer Acht und widmen sich einzig und allein dem Kriege. Unter diesen sieht man oft sogar abgelebte Greise (Julius II.), die mit erneuter Jünglingsfrische handeln, weder Gold noch Anstrengungen scheuen und sich kein Gewissen daraus machen, Gesetze, Religion, Frieden und alle menschlichen Verhältnisse über den Haufen zu werfen.
Wer an der Spitze eines Volkes steht, der darf nur den Interessen der Öffentlichkeit leben um Heil bringend auf den Gang der menschlichen Verhältnisse einzuwirken.
Täglich muss er sich wiederholen, dass der König auf einer Höhe steht, wo seine Taten, wenn er auch nur in einer Kleinigkeit mit schlechtem Beispiel vorangeht, einer Pest gleichen, die im Fluge fürchterliche Verheerungen anrichtet. Aber die Fürsten lassen sich hinsichtlich der Sorgen den lieben Gott einen guten Mann sein, pflegen und mästen sich tüchtig und gehen nur mit Leuten um, die ihnen Angenehmes sagen, damit auch nicht die geringste Wolke des Kummers ihren Geist verdunkle. Sie glauben, den Pflichten eines guten Königs hinlänglich zu genügen, wenn sie unausgesetzt den Freuden der Jagd nachgehen, edle Pferde züchten, Ämter und Würden zu ihrem eigenen Vorteil verkaufen und täglich eine neue Art des Tributes ersinnen, durch die sie die Beutel der Bürger schröpfen und ihren Privatsäckel füllen.“ (Ende des Zitats)
Doch weiter strebt die Kirche nach Macht und irdischem Ansehen und hinterlässt und verursacht Krieg, Mord und Brandschatzung.
1513 stirbt Julius II. Sein Nachfolger wird Giovanni Medici, ein Sohn des großen Lorenzo. Er nimmt den Namen Leo X. an.
Er übernimmt das höchste Amt der Christenheit, indem er nach der Wahl zu seinem Bruder Julian die Worte spricht:
Genießen wir das Papsttum, da es uns Gott nun einmal gegeben hat.“ (nach Zierer; Weltgeschichte Bd. 14, Seite 67)
Während dessen werden in Deutschland weite Kreise der Bevölkerung in Zorn und Unruhe versetzt, durch die üblen Methoden des Ablasspredigers Tetzel und seiner Genossen.
Johannes Tetzel, ein Dominikanermönch, war ein gewaltiger Ausschreier des Ablasses des römischen Papstes. Er betörte das Volk so sehr, dass alle Leute glaubten, es gäbe keinen anderen Weg, um die Vergebung der Sünden und das ewige Leben zu erlangen, als die Genugtuung durch innere Werke, die doch wieder nach seinen Worten unmöglich sein sollten. Nur ein einziger Weg, so sagte er, bliebe noch übrig, wir müssten sie kaufen um Geld von dem römischen Papste, müssten uns kaufen des Papstes Ablass, den er Vergebung der Sünden nannte und einen sicheren Eingang ins ewige Leben. Hier könnte ich Wunder über Wunder und unglaubliche Dinge erzählen, was für Predigten ich von dem Tetzel gehört habe; denn...er predigt alle Tage, ich konnte auch anderen seine Predigten hersagen mit allen Gebärden und Ausreden, nicht aus Spott, sondern aus vollem Ernst. Denn ich hielt alles für Oracula und göttliches Wort, dem man glauben müsse, und was vom Papste kam, meinte ich, käme von Christus selbst.“ (F. Nykonius, zit. Nach G. Freytag „Bilder aus der deutschen Vergangenheit“)
Luthers Thesen, wider das Wundergeschäft der Ablasskrämer und Bankhäuser, verbreiteten sich wie ein Lauffeuer und treiben die Reformation einen großen Schritt voran. Der Ingolstädter Hochschulprofessor Johannes Mayer von Eck erhebt seine Stimme wider den Wittenberger Mönch. Doch je mehr von der Kirche aus zum Kampf und Streit gerüstet wird, desto mehr erstarkt Martin Luther durch die Rechtfertigung seiner 95 Thesen. Wittenberg und der Augustinerorden Deutschlands schließen sich der Sache Luthers an. Luthers Name dringt nach Rom, wo im Juni des Jahres 1518 der kanonische Prozess gegen ihn eingeleitet wird.
Seine Heiligkeit und die Mehrzahl der Kardinäle, der dichtende Bembo, der kunstsinnige Riario, Musiker und Schauspieler feiern Tage und Nächte im Jagdschloss Magliana, schleudern das Geld der Ablässe, die frommen Spenden der Christenheit mit vollen Händen hinaus und finden nicht Zeit, sich mit den Anklagen eines widerspenstigen Mönches zu befassen.“ (nach Zierer, Weltgeschichte, Bd. 14, S. 75)
Luthers Tat bringt ihm nicht nur die Feindschaft des Kurfürsten Albrecht von Mainz, Erzbischof von Magdeburg ein, der mit der Hälfte am deutschen Ablasshandel beteiligt ist, sondern auch die der Fugger, die dem Erzbischof einen Teil der zu erwartenden Einnahmen vorgeschossen haben. Und damit auch all der Leute, die Kredite aufnehmen wollen und wegen des Rückganges der Ablassgeschäfte abschlägig behandelt werden.
Das sind vor allem viele Fürsten und nicht zuletzt der zukünftige Kaiser Karl V., der zur Erringung der höchsten Reichswürde dringend Geld benötigt.
Noch gelingt es durch Vermittlung des Landesherren von Sachsen, dass das Gerichtsverfahren gegen Luther eingestellt und der Wittenberger nur einem Verhör durch Kardinal Cajetan in Augsburg unterzogen wird. Da Luther dem Gebot, seine Lehren und Thesen zu widerrufen jedoch nicht gehorcht, kommt es zum Bruch mit Rom. Roms Auslieferungsbegehren wird aber von dem Kurfürsten abgewiesen.
Papst Leo X., der Angst hat, dass sein Kirchenstaat von den Habsburgern eingekreist wird, ist bereit, Luther zu amnestieren, wenn der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen ihm, dem Papste zur Seite steht. Doch die Machtergreifung der Habsburger ist nicht mehr aufzuhalten und Karl V. wird Erbe des habsburgischen Weltreiches.
Am 1. Juni 1520 erreicht die päpstliche Verdammung Luther:
Es stehen lügnerische Lehrer auf, die Schulen des Verderbens bilden und sich selbst raschen Untergang heraufbeschwören; ihre Zunge ist Feuer, voll Gift des Todes...
Sie speien Schlangengift, und sich besiegt sehend, erheben sie Verleumdungen. Dieser Pest und diesem Krebsschaden wollen wir wehren, die gefährliche Natter darf nicht länger dem Acker des Herrn schaden...“ ( aus der päpstlichen Bulle „Exurge Domini 1520, nach Zierer, „Weltgeschichte“, Bd. 14, S. 97)
Luther antwortet noch im selben Jahre:
Was mich angeht, so ist der Würfel gefallen, verächtlich ist mir Gunst und Hass der Römer; ich will mich mit ihnen nicht aussöhnen, mit ihnen in aller Ewigkeit nichts mehr zu tun haben.
Verbannen und verbrennen sie meine Schriften, so ich die ihren; kann ich kein Feuer haben, so werde ich sie öffentlich verdammen. Ja, ich werde das ganze päpstliche Recht verbrennen, dieses Ungetüm von Ketzereien. Jetzt hat es ein Ende mit der demütigen Haltung, die ich umsonst bisher gewahrt habe; vor den Feinden des Evangeliums will ich mich nicht länger beugen.“ (zitiert nach Zierers „Weltgeschichte“, Bd.14, S.97)
Der neue Kaiser Karl V. tritt ein Erbe an, aus dem ihm von zwei Seiten Gefahren drohen. Hält er es mit Luther, der die Masse der Ritter, des gemeinen Volkes und der Städte auf seiner Seite hat, dann verdirbt er es sich mit dem Papst. Gerade dessen Unterstützung aber braucht er für den in Italien losbrechenden Krieg gegen Franz I. von Frankreich.
1521 muss Luther zum Kaiser nach Worms und es gelingt damit der Kirche eine Atempause lang, wieder Herr der Lage zu sein. Luther wird geächtet und seine Schriften verbrannt. Doch findet er Asyl auf der Burg seines Landesherren. Hier entsteht das große Werk der Übersetzung des Neuen Testaments, damit künftig alle Menschen das Wort Gottes in ihrer Sprache lesen können und keiner Vermittlung mehr bedürfen.
Während dessen dringt draußen in der Welt die Reformation rasch voran, aber auch Aufrührer und Schwärmer verkünden ihre eigenen Lehren und suchen Anhänger zu gewinnen. Eine allgemeine Verwirrung bemächtigt sich Vieler und man beginnt sich langsam unter dem Banner des Evangeliums gegen die Gewalten der bestehenden Ordnung zu versammeln. Ausgebeutete und ausgeblutete Volksschichten wie die Bauern, Knechte und Weber rotten sich zusammen, um nicht mehr nur Zuschauer am Tor des Lebens zu sein. Man will Luther zwingen, sich an die Spitze des Volkes zu setzen und wider die alten Gewalten zu kämpfen.
Aber Luther, zurückgekommen aus dem Asyl, entscheidet sich für die Ordnung:
Wo sie aber wollen mehr tun denn mit dem Worte fechten, wollen auch brechen und schlagen mit der Faust, da sollen Euer fürstliche Gnaden zugreifen, es seien wir oder sie. Und strakt das Land verboten und gesagt: Wir wollen gerne leiden und zusehen, dass ihr mit dem Worte fechtet, dass die rechte Lehre bewährt werde, aber die Faust haltet stille, denn das ist unser Amt, oder hebt euch zum Lande hinaus. Denn wir, die das Wort Gottes führen, sollen nicht mit der Faust streiten. Es ist ein geistlicher Streit, der die Herzen und Seelen dem Teufel abgewinnet.“ (Ein Brief an die Fürsten zu Sachsen, zitiert nach Zierers „Weltgeschichte“ Bd. 14, S. 131)
Die Masse hält aber nichts vom geistlichen Streit und findet ihre Wort- und Vorführer.
In den Niederlanden werden von den Inquisitoren bereits die ersten Bekenner der Reformationen verbrannt; aus allen Teilen des Reiches kommen Nachrichten und Unheil, Aufruhr und Rebellion. Keiner duldet den anderen und niemand achtet der geistigen Freiheit, von der man redet und die man verkündet. Es ist, als ob die Reiter der Apokalypse losgelassen sind und über die Welt hinweg brausen.
Ein Mann namens Cortez betritt 1519 mit nur 650 Mann das Goldland Mexiko, ein blühendes Reich, welches in wenigen Jahren unter Schwert und Kreuz zerbricht. Franzesco Pizzaro dringt in das Reich der Inka ein, plündert, mordet und bekehrt.
Gold ist der Schlachtruf der Entdecker und ihres Gefolges.
Die amerikanischen Indianerkulturen versinken in Blut und Asche. Die Bevölkerung wird zur Sklavenarbeit missbraucht und als sie abgewirtschaftet hat, bringt man starke, muskulöse Schwarze über den Ozean. Ein neuer Handelszweig – das Geschäft mit Menschen – blüht auf.
In Indien, Afrika und den Molluken, in China und an den Küsten Amerikas donnern Kanonen auf der Jagd nach Reichtum und Glück. Schwerbeladene Schiffe bringen die Reichtümer fremder Völker nach dem gierigen Europa. Das Christentum wird zur Zuchtgeisel Gottes über die Welt. Der Tod hält ungeheure Ernte in Norwegen und Dänemark, aus Gotland stürmt Gustav Wasa, der König der Schweden. Im Osten wälzt sich das Heer des Sultans Soliman des Prächtigen Donau aufwärts und in Italien marschiert Franz I. von Frankreich.
Ximens, der Freund des Erasmus, nimmt in Spanien das Banner des Todes und brennt und verjagt, bis sein Land wieder unter dem allgemeinen römischen Glauben vereint ist.
König Gustav Wasa löst sich von der Kirche und ruft evangelische Prediger ins Land.
Thomas Münzer sammelt Bauern, Knechte und Habenichtse um sich und treibt das Volk zum Aufruhr gegen seine Bedrücker, als er erkennt, dass Luther kein Blutvergießen will und auf das Wort und seine Wirkung vertraut.
Als Adam grub und Eva spann: wo waren da Bauer und Edelmann“ ist die Devise, unter welcher sich das ausgebeutete Volk wider die Fürsten und Gewalten erhebt. In Memmingen werden 12 Artikel verfasst und als Flugblatt verbreitet:
Dem christlichen Leser Frieden und Gnade Gottes!
...Die Bauern wollen keinen Aufruhr und keine Gewalt, sondern nur die Verwirklichung der Lehren des Evangeliums: Frieden, Freiheit, Geduld und Einigkeit...
  1. Jede Gemeinde soll das Recht haben, ihren Pfarrer selbst zu wählen und abzusetzen. Dieser soll das Evangelium lauter und klar, ohne menschlichen Zusatz predigen
  2. Die Bauern sind bereit, den Kornzehnten weiter zu zahlen, aber er soll für den Unterhalt des Pfarrers und für die Armen verwendet werden. Der kleine Zehent soll fallen
  3. Die Leibeigenschaft soll aufgehoben werden. Die Bauern werden den erwählten und von Gott gesetzten Obrigkeiten gehorsam sein
  4. Die Bauern verlangen Freigabe von Jagd und Fischfang
  5. Es soll ein Gemeindewald bestimmt werden, aus dem sie Holz nehmen können
  6. Die Dienstleistungen sind auf ein erträgliches Maß zurückzuführen
  7. Alle andere Arbeit muss den Bauern bezahlt werden
  8. Die Entrichtung von Abgaben soll neu geregelt werden
  9. Die Bestrafung soll nicht länger nach Willkür gehandhabt werden, sondern nach dem Gesetz erfolgen
  10. Gemeindeland, das zu Unrecht geraubt war, muss zurückgegeben werden
  11. Bei Todesfall soll keine Abgabe entrichtet werden
  12. Die Bauern sind bereit, jeden Artikel fallen zu lassen, der mit der Heiligen Schrift nicht im Einklang steht (zitiert nach Zierers „Weltgeschichte“ Bd.14, S.162)
Aber der Kampf der wilden Bauernhorden ist mehr bestimmt von Rache und Beutegier, so dass meist alle überlegten und planmäßigen Handlungen durchkreuzt und undurchführbar gemacht werden.
Während die Oberschwäbischen und Allgäuer Bauernhaufen sich auf Verhandlungen mit dem Truchsess von Waldburg einlassen, kann dieser bei Stuttgart den Bundschuh verjagen und hat nun freie Hand. Da aber dieser Betrug offenbar wird, kommt es zum offenen Aufstand, der fast alle Länder zwischen Thüringen und dem Bodensee, der Mosel und der Drau erfasst. Um dem Aufstand ein Ziel zu geben, wird von Wendel Hipler eine neue Reichsverfassung ausgearbeitet:
  1. Die Geistlichen sollen von den Gemeinden gewählt und notfalls wieder abgesetzt werden. Jeder Pfarrer soll sein Einkommen haben, aber den Überfluss für die Armen verwenden
  2. Die Fürsten und Herren sollen anständige Güter behalten, im übrigen aber gehindert werden, den gemeinen Mann zu plagen
  3. Jeder Bodenzins soll mit dem zwanzigfachen Betrag abgelöst werden. Die Kaufleute sollen sichere Straßen haben, aber an feste Preise gebunden sein
  4. Da die Doktoren der Rechtswissenschaft ihre Kenntnisse meist nicht dazu verwenden, Recht zu sprechen, sondern Recht zu verdrehen, soll sie künftig bei Gerichten nicht mehr als Richter auftreten, sondern nur noch als Berater verwendet werden. Recht mag ein Volksgericht sprechen, denen die Doktores als Beisitzer angehören
  5. Kein Geistlicher soll ein weltlich Amt verwalten oder zu Gericht sitzen
  6. Das römische Recht, das vom Volk nicht verstanden wird, soll abgeschafft werden. An seine Stelle mag das einfache, natürliche Volksrecht treten, wie es in den Weistümern verwahrt ist
7-9. geht wider alle übertriebenen Abgaben, Steuern, Dienst- und Fronleistungen, die auf das vernünftige
Maß einer allgemeinen Einkommenssteuer zurückgeschraubt werden soll
10-11. stellt die Forderung nach allgemeiner einheitlicher Münz, nach Maß und Gewicht im ganzen Reich auf
  1. Die großen Handelsgesellschaften, die durch Spekulieren die Waren verteuern, sollen verboten werden. Zudem soll es keinerlei Bündnisse von Fürsten, Städten und Ständen mehr geben.
Im Reich regiert nur einer: der Kaiser ( nach Zierer „Weltgeschichte“ Bd. 14,Seiten 165-166)
Das ist die Idee, aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Solange die Bauernhorden siegen und die Fürstenschaft unterlegen ist, einigt man sich mit dem Volk und verspricht die Erfüllung ihrer Forderungen. Sind aber die Bauernhaufen aufgelöst, dann fällt man unter Bruch der Verträge über die Bauern her und schafft mit Mord und Tod endgültig Ruhe.
Als einziges Land in Süddeutschland hat sich Bayern am allgemeinen Aufstand nicht beteiligt. Es gibt allerdings in ihrem Lande auch keine Leibeigenschaft und Ausbeutung durch ihre Herren.
Verrat, Lüge einerseits und Starrköpfigkeit, ungenügende Übung im Kampfe andererseits, sowie Disziplinlosigkeit lassen die Bauernhorden nicht vor den organisierten Scharen der Fürsten bestehen. Alles versinkt in Blut und Tränen und die Fürstenschaft übt barbarische Justiz. Rache und Vergeltung vernichten die Dörfer und Kleinstädte, die sich auf die Seite der Bauern geschlagen haben.
Nachdem der Feldzug des Kaisers gegen Franz I. von Frankreich in Italien zur Vernichtung der französischen Heere geführt hat, haben die Landsknechte freie Hand zur Niederwerfung der restlichen Aufrührer im Oberschwäbischen und Allgäuer Kreis.
Damit hat wieder einmal ein Kaiser die wichtigsten Voraussetzungen zur Wiedereinrichtung des christlichen Abendlandes erreicht. Dies scheint auch der Augenblick zu sein, an dem man der evangelischen Kirche den Garaus machen kann.
Da tritt im eigenen Lager dem Kaiser ein Widersacher entgegen, der doch das größte Interesse an einer christlichen Einheit haben müsste: Papst Clemens VIII., ein Sohn des Giuliano Medici.
Er sieht in der Zusammenballung kaiserlicher Macht, eine Gefahr für den Kirchenstaat und die päpstliche Oberhoheit. Durch Bündnisse mit Venedig, Genua und dem besiegten Frankreich schafft er eine Liga zur Befreiung Italiens. Ein neuer Krieg steht bevor.
Auch im Osten des Reiches tritt keine Ruhe ein, als Soliman der Prächtige in Ungarn einmarschiert und die österreichischen Länder bedroht, die dem kaiserlichen Bruder als Staathalter unterstehen.
1527 ziehen die kaiserlichen Heere erneut nach Italien und stürmen unter vielen Gräueln Rom, welches völlig geplündert wird und schreckliche Grausamkeiten über sich ergehen lassen muss.
Doch der Papst weint und klagt, ohne sich die Kleider zu zerreißen und zu fragen: „Herr, wo habe ich gesündigt?“
Auch Karl V. kommt seinem Ziel, einer geeinten Christenheit nicht näher. Zu groß sind die Spaltungstendenzen geworden, als dass sie noch durch militärische Gewalt überbrückt werden könnten. Im Hin und Her der schwankenden Kräfte wird allzu deutlich, dass mit dem Besitz der Lehre Jesu Christi, die geistigen und weltlichen Gewalten auf Positionen zurück gedrängt wurden, in welchen sie von vorneherein schon unterlegen sind. Denn die Völker kommen in das Tal der Entscheidung, wo die Erkenntnis Christi sie hinbringt und woselbst in Erkenntnis gerichtet werden wird. (s. h. Joel 3/11-12)
Doch die Feinde Gottes können dies nicht wissen, weil sie schon im Evangelium gerichtet sind, welches sie sich in der Gestaltung der Weltgeschichte selbst bereiten. Dies alles geschah und geschieht durch die Weltenweisheit, dem Gerichtsgeist, der bei Gott Torheit ist. (s. h. 1. Kor. 1/20)
Solange die Macht des Kaisers in Italien gebunden war, wagten es die deutschen Fürsten sich offen zu Luther zu bekennen. In Ostpreußen nützt man die Gelegenheit, das Land in ein Herzogtum unter polnischem Schutz zu verwandeln und evangelisch zu werden. Die Reichstädte Augsburg, Ulm, Straßburg und Frankfurt bekennen sich zur Reformation und in Schlesien, der Lausitz, Böhmen, Mähren und Franken breitet sich der Abfall von der katholischen Kirche immer weiter aus.
Kaum hatte Karl V. mit Rom Frieden gemacht und die Hoffnung gestärkt, alle Länder wieder dem päpstlichen Glauben zuführen zu können, da bricht im Osten des Reiches Soliman der Prächtige ein.
In Deutschland entstehen die ersten evangelischen Landeskirchen, der große und kleine Katechismus wird zu ihrem geistigen Mittelpunkt. Damit wird alle Mühe des Kaisers, zur Wiederherstellung der kirchlichen Einheit in Frage gestellt, obwohl dieser einer inneren Reform nicht unbedingt ablehnend gegenüber stand, wie aus einem aufgezeichneten Gespräch mit Maria von Ungarn ersichtlich wird:
Liebe Schwester, da ich ausgezogen bin ins Heilige Reich, da ist große Klage gekommen über die Leute, die diese Lehre bekennen, dass sie auch ärger sein sollen als die Teufel.
Aber der Bischof von Sevilla hat mir den Rat gegeben, ich möchte nicht Tyrannei üben, sondern erkunden, ob die Lehre strittig wäre mit den Artikeln unseres christlichen Glaubens.
Dieser Rat gefiel mir. So finde ich, dass diese Leute nicht so teuflisch sind, wie vorgebracht ist, es betrifft auch nicht die zwölf Artikel unseres Glaubensbekenntnisses, sondern äußerlich. Deshalb hab ich’s den Gelehrten übergeben...“ (J. Agricola, 1530, zitiert nach Rassow)
Doch nicht nur die Unterschiede des Glaubens, ihre mehr oder weniger großen Unvereinbarkeiten sind von Gefahr, sondern auch die materielle Seite hat ihr Gewicht. Deshalb liegt gerade wegen den – von den protestantischen Ständen konfiszierten – Kirchengütern mehr Kriegsgefahr in der Luft, als der Kaiser ahnen kann.
Nun steht mitten aus dem Niedergang der römischen Kirche ein Mann auf, welcher der Reformation den Krieg erklärt und wodurch auch den jüdischen Gemeinden – vor allem in Italien – wieder Verfolgungen und Beschränkungen bevorstehen.
1534 gründet Inigo von Loyola die „Compania Jesu“, durch deren Wirken die Kirche wieder viel Boden zurück gewinnen kann und der Ausbreitung der reformatorischen Gedanken Grenzen gesetzt werden. Grenzen, die – wie wir heute erkennen – im Wesentlichen so unverändert geblieben sind, wie die des Islams und des orthodoxen Christentums, einschließlich der katholischen Länder.
Doch zuvor löst sich noch ein Land aus der römischen Einheit: nämlich England.
1509 wird Heinrich VIII. König und löst England aus dem Verband der Kirche und erhebt sich selbst zum Oberhaupt einer nationalen Hochkirche. Er braucht Geld und holt sich dieses von den Besitztümern der Gemeinden. Doch erst unter der Regierung Eduards VI. wurde 1549 die eigentliche protestantische Reformation eingeführt; drei Jahre nach dem Tode ihres Begründers, am 18. Februar 1546.
Der Tod Luthers gibt dem Kaiser die Möglichkeit, innerhalb eines Jahres die Reformation derart zu schlagen, dass sie ausgelöscht zu sein scheint.
Da erhebt sich Moritz von Sachsen, der Reichsfeldherr wider seinen Kaiser und stärkt mit einem Schlage die bedrohte evangelische Sache.
Der Kaiser muss nach Kärnten, in den sicheren Schutz des Alpenlandes fliehen. Zwar kann er mit einem Heer wieder zurückkehren, muss aber – wegen Fehlens aller Machtmittel, Mangel an Geld und Truppen – auf dem Reichstag zu Augsburg 1555 den Protestanten Religionsfrieden gewähren. Damit stellt sich der Kaiser in Widerspruch zu Papst Paul IV., der als Mann der Reform, aber in Verkennung der politischen Weltlage, die Kluft nur noch weiter vertieft.
Er schreibt über Karl:
Es hat seit einem Jahrtausend keinen schlechteren und grundverdorbeneren Menschen als diesen Herrscher Karl V., dieses wahrhaftige Werkzeug des Satans, diesen Krüppel an Körper und Geist gegeben. Sind doch die Spanier insgesamt Irrgläubige, Kirchenspalter, Nachkommen von Juden und Mauren, und die Hefe der Menschheit...“
Paul schließt ein Bündnis mit Frankreich und lässt es den Türken nahe legen, seine Flotten gegen die Spanier in Sizilien und Neapel aus zu schicken.
Der Kaiser ist am Ende seiner Kräfte und dankt am 16. Januar 1556 freiwillig ab. Das Reich wird geteilt. Sein Sohn Phillip II. erhält die Niederlande, die Freigrafschaft Burgund, Spanien, Sizilien und die Kolonien, sowie die Besitzungen in Italien.
Sein Bruder Ferdinand erbt die Kaiserwürde, Österreich und das übrige Burgund.
Auch Karl V. war es nicht möglich gewesen, das Rad der Geschichte zurück zu drehen und der Reformation zu wehren, denn die Kirchenspaltung ist ja nur ein Rädchen der Heilsgeschichte Gottes, womit den ungerechten Besitzern der Wahrheit die absolute Weltherrschaft verwehrt wird, während andererseits die Spalter voreinander beschirmt werden müssen.
In dieser Zeit wachsen der Kirche Roms durch das Auftreten der Jesuiten neue Kräfte zu. Planvoll kämpft die „Compania Jesu“ um die Wiederherstellung der katholischen Kirche. Von Wien aus erhebt sich die Gegenreformation der Jünger Ignazius von Loyolas, die in Ingolstadt, Köln, Mainz, Trier, Augsburg, München, Innsbruck und Prag Körperschaften bilden, die durch Predigt und Unterricht ins Volk hinein wirken.
Die Inquisition, zur Verfolgung der Albigenser auf dem Laterankonzil 1215 begründet, erhebt sich zu schärferen Maßnahmen gegen die Mauren, Juden und Protestanten.
1540 wird sie auch in Italien eingeführt, deren berühmteste Opfer der Philosoph Giordana Bruno und Galileo Galilei werden. Bruno wird verbrannt, Galilei muss seine Lehren widerrufen. Papst Paul IV. setzt auch nach seiner Wahl im Jahre 1555 alle Sondergesetze wider die Juden von neuem in Kraft, schafft in Rom ein Ghetto und erklärt die Schutzbriefe der Juden für ungültig.
Das Konzil zu Trient bestätigt 1563 durch dogmatische Festlegung die Autorität des Papstes, Ehelosigkeit der Priester, Verhältnis von Bibel und Tradition, Erbsünde, das Wesen und die Zahl der Sakramente, ihre Stellung wider die Lehren Luthers, Calvins und der anderen Reformatoren.
Der Riss durch die Kirche ist zementiert, die Welt in zwei Teile geschnitten und für die Zukunft kaum eine Hoffnung, dass nicht jedes Land von dem Hin und Her aufgewühlt und mit Kriegen überzogen wird.
Skandinavien tritt aus der Gemeinschaft der Kirche Roms aus und öffnet sich dem reformatorischen Glaubensgut. Die calvinistischen Hugenotten sind der Kern gegen die spanische Front, das mit Frankreich als Bundesgenossen die Gegenreformation betreibt.
1567 erheben sich die Niederlande, wo Philipp II. versucht die Beschlüsse des Trienter Konzils durchzuführen, um den Calvinismus zu unterdrücken.
Was die nationalen Belange – nationale Sammlung und Handelssonderrechte – angeht, sind sich die Katholiken mit den Calvinisten einig. Doch nicht mit den brandschatzenden Kirchen- und Bilderstürmern. So kommt es zur Spaltung zwischen Wallonen und Flamen, was Spanien wiederum nützt, um mit Herzog Alba eine Strafexpedition durchzuführen, die zu einem Blutregiment ausartet.
Alba brennt Dörfer und Städte nieder und lässt die Inquisition wüten. Die Grafen Egmont und Horn werden enthauptet und bis zur Abberufung Albas kommt es zu 18.000 Hinrichtungen.
Da tritt England offen gegen die Spanier auf und rüstet die niederländischen Wassergeusen zur Kaper gegen spanische Schiffe aus.
Am Ende dieses Ringens verliert Spanien seine Armada, welche England erobern sollte. Die Niederlande werden unabhängig und Spanien ist ärmer als zuvor. Philipp II. ist gescheitert, genauso wie sein Vater Karl V.
In Frankreich erfährt – veranlasst durch die Königinmutter von Medici - die Glaubensspaltung eine blutige Vertiefung. In der Bartholomäusnacht am 24.8.1572 werden in Paris 2.000 Hugenotten samt ihren Führern und 20.000 in der Provinz ermordet.
Die Kirchenkämpfe spiegeln sich wider in der Zerrissenheit der Völker, im Ringen zwischen den Weltmächten und dem krassen egoistischen Nationalismus ihrer Führer. Diese Könige und Fürsten erheben sich strahlend über die geplagten und ausgebeuteten Völker. Ihr Symbol ist der Sonnenkönig von Frankreich, sein Wahlspruch der ihre: „ L’ Etat c’est moi!“ Der Staat bin ich!
Während England zur neuen See- und Weltmacht heran reift und die Entwicklung der Gegenreformation auf dem Kontinent neue politische Gefahrenherde schafft, schreibt ein gewisser William Shakespeare Dramen von Rebellion und Königsmord, erfüllt vom Hass gegen alles Bestehende:
...Bankrottierer halte fest, gib nichts zurück! Heraus das Messer für deines Gläubigers Hals! Stehlt, ihr Leibeigenen! Langhänd’ge Räuber sind ja eure Herren und plündern durch Gesetze... Sohn, sechzehn Jahre alt, die Krücke reiß dem alten Vater weg, und schlag ihn auf das Hirn! Furcht, Frömmigkeit, Scheu vor den Göttern, Friede, Ruh und Wahrheit, Zucht, Häuslichkeit, Nachtruh und Nachbarstreue, Belehrung, Sitte, Religion, Gewerbe, Achtung und Brauch, Gesetz und Recht der Stände, stürzt euch vernichtend in das Gegenteil! Bis zur Vernichtung lebt!“ (aus Shakespeares „Timon von Athen“)
Auf dem Kontinent entwickelt sich die Gegenreformation durch die geschickte Politik Kardinal Bellarmins zu einem machtvollen Instrument. Bellarmin hat in seiner – an König Jakob I. gerichteten – Schrift, das Verhältnis zwischen Papsttum und Thron klar und geschickt formuliert:
...das Ziel der geistlichen Gewalt ist das Wohlergehen der Seele, während die weltliche Gewalt nur für das Wohlergehen des Körpers zu sorgen hat. Wenn die irdische Regierung das Seelenheil ihrer Untertanen nicht gefährdet, und sich auf die Regelung der materiellen Angelegenheiten beschränkt, hat der Papst keinen Einfluss auf die Regierung der Könige...“ (aus Bellarmi „Responsic Math. Torsi usw.; zit. nach Zierer’s “Weltgeschichte” Bd. 15, S. 30)
Diese Formel können auch die evangelischen Fürsten akzeptieren, deren eine Sorge es ist, möglichst viel Macht, Einfluss, Reichtum und Schlösser zu haben, damit ihr aufwendiger Lebenswandel nicht gestört werde.
Der Schlüssel zur Wiedergewinnung verlorener Gebiete der römischen Kirche liegt in Deutschland, von wo aus die Spaltung ihren Ausgang genommen hat.
Deshalb ist es das Ziel des jesuitischen Legaten Possevine, vor allem Frankreich und die osteuropäischen Länder zuerst zu gewinnen, wodurch das Reich von katholischen Staaten umklammert wäre. Doch auch in Deutschland selbst ist man nicht untätig und gewinnt vor allem im Süden durch die ehemaligen Jesuitenschüler Herzog Maximilian I. und Erzherzog Ferdinand die Lande Bayern und Steiermark zurück.
Nachdem im Jahre 1606 die evangelische Reichsstadt Donauwörth von Maximilians Truppen besetzt und von Kaiser Rudolf in Acht und Bann getan wird, kommt es zur Gründung der evangelischen Union und ihrer Gegenpartei, der katholischen Liga.
Das calvinistische Holland, sowie das hochkirchliche England sind auf Seiten der Union, während sich Spanien an die katholische Partei hält.
1609 gewährt Kaiser Rudolf II. seiner Lieblingsprovinz Böhmen die religiöse Freiheit und ruft somit die katholische Kirche auf den Plan; Antonio Possevino reist nach Prag.
Als man den katholischen König Frankreichs, Heinrich IV., jenen Heinrich von Navarra, welcher als Haupt der Hugenotten der Mordnacht in Paris nur wegen seines königlichen Blutes entging, für die Sache der römischen Kirche gewinnen will, schlägt dieser dies aus.
Am 14. Mai 160 wird der König von einem fanatischen Glaubenseiferer ermordet.
In München tobt indessen ein Theologenstreit zwischen Protestanten und Katholiken, wobei man sich gegenseitig auf schimpfliche Weise beschuldigt:
Diese Leute, die sich Jesuiten nennen, sind die allerärgsten und abgefeimtesten Verräter und Verfolger Christi, die rechten, höllischen Frösche...“ ( Anonymes Flugblatt dieser Zeit)
Den Münchner und Ingolstädter Ordensangehörigen wird vorgeworfen, sie hätten Knaben geschändet und Jungfrauen ermordet; auch Kardinal Bellarmin wird in wütendster Art beschimpft.
Das Jesuitenkollegium antwortet im selben groben Ton der Zeit:
Die protestantischen Ketzer sind Wölfe und Katzen zugleich und müssen deshalb mit allem Schimpf belangt werden, denn sie zerreißen sich untereinander wie Katzen und Wölfe, und es ist klar, dass sie ohnehin in die Hölle kommen...“ (Jesuitische Kampfschrift um 1611)
Die Tötung eines Protestanten ist nicht mehr wider die Billigkeit, als wenn einer sage, die Diebe, Münzfälscher, die Totschläger, die Aufrührer könne und solle man am Leben bestrafen.“ (aus Mayerhofer; „Predikantenspiegel“)
Man sagt katholisch hier, evangelisch dort und meint den Vorteil im Handel, den Einfluss auf neue Märkte, Kolonien, Länder, Inseln; ihren Rohstoffen und deren Menschen.
Unermüdlich betreiben die Jesuiten das Werk der Gegenreformation, bis es in Prag zum endgültigen und offenen Ausbruch der Gegensätze kommt. Am 23.5.1618 werden die kaiserlichen Räte durch den Grafen Thurn aus dem Fenster geworfen.
Der „Prager Fenstersturz“ löst die letzte Weisheit der Könige – den Krieg – aus, der als der „Dreißigjährige“ in die Geschichte eingegangen ist. Die römische Kurie verschafft dem Bündnis der katholischen Liga bedeutende Summen, welche nach langen Verhandlungen einen Vertrag mit den Österreichern abgeschlossen haben. Die Gegenreformation greift zum Schwert wider das Schwert der Reformation. Was Luther selbst nicht gewollt hatte, wird Wirklichkeit:
Lutherisch, päpstlich, calvinisch, diese Glauben all drei sind vorhanden, doch ist Zweifel, wo das Christentum wohl sei!“ (Soldatenlied 1630)
Der stärkeren katholischen Liga gelingt die Zersprengung der Protestanten in Böhmen, wobei alle Freiheitsrechte wieder beseitigt und die Güter – der an der Rebellion Beteiligten – an die Kaisertreuen verteilt werden. Als einer der größten Geier erweist sich dabei der kaiserliche Obrist Wallenstein, welcher sich durch Druck, Gewalt und Spekulation riesige Güter anzueignen vermag, so dass er ohne weiteres in der Lage ist, sein Heer alleine und ohne fremde Hilfe auszustatten. Einer seiner Wahlsprüche ist, dass der Krieg den Krieg ernähre; das heißt, dass sich das Heer durch Raub und Plünderungen selbst verpflege. Unter dem christlichen Deckmantel wie gehabt, also durchaus keine neue Einstellung zum Krieg.
Schon bald wird Wallenstein zum Feldherrn des kaiserlichen Heeres ernannt.
Die erfolgreichen Kriegszüge der katholischen Liga erhöhen die kaiserliche Macht und bringen der Kirche die – seit 1522 säkularisierten – Abteien und Bistümer wieder zurück. Dieser schwere Schlag gegen die evangelische Sache findet in dem am 6.3.1629 geschlossenen Restitutionsedikt Kaiser Ferdinands ihren Ausdruck, wonach nach dem Grundsatz gehandhabt wird: „Cuius regio, eius religio.“
Wer der Herr des Landes ist, ist auch Herr über die Religion der Untertanen. Dies bedeutet die Rückkehr zur alten Kirche oder Verlust allen Hab und Gutes.
Es ist klar, dass ein solches Edikt dem Frieden nicht dienlich ist, weil es die Evangelischen zum verzweifelten Widerstand treibt, da sie nun auch um den Verlust der Heimat fürchten müssen. Selbst der Friedländer sieht das voraus und schreibt mahnend an den Präsidenten des Hofkriegsrates in Wien:
Der Status des Reiches ist so gefährlich wie je zuvor. Die Katholischen haben Angst vor der Herrschaft des Kaisers, die anderen wegen der Restutition der geistlichen Güter.
Die Erbitterung ist groß, dass sie alle sagen: Der Schwede soll kommen; kann er nicht helfen, so wollen sie gern mit ihm herabstürzen...
Der Feind wird nicht gleich wieder so gute Gelegenheit haben, das Haus Österreich zu ruinieren...“ (Wallenstein an Collalto im Frühjahr 1630)
Zu eben dieser Zeit erwächst im eigenen katholischen Lager der Gegenreformation ein bedeutender Gegner: der Kardinalherzog von Richelieu.
Er ist in erster Linie Franzose und richtet seinen Kurs gegen den Einfluss der Jesuiten und gegen die Übermacht der Habsburger. Damit sind die Absichten der Gegenreformation – welche ihre Heere nun auch siegreich gegen Deutschland und Ungarn führt – durchkreuzt.
Doch auch Frankreich gerät in Schwierigkeiten, da die Hugenotten wieder ihr Haupt erheben, um Anschluss an die Reformation zu gewinnen.
Dann aber treten neue Mächte in das Geschehen. Gustav Adolf von Schweden landet im Juli 1630 in Pommern.
Durch die Gräuel der katholischen Liga bei der Einnahme Magdeburgs erschreckt, entschließt man sich in Norddeutschland zu einer Allianz mit Schweden.
Anlässlich des Falles der Stadt Magdeburg schreibt der Papst an den Kaiser:
Ruhmvoll hat sich in der Zerstörung Magdeburgs der Herr bezeugt, der Herr der kämpfenden und auch der triumphierenden Heerscharen. Ein so großes Gnadengeschenk des Himmels und eine solche Ruhmestat Deutschlands verdanken wir Deiner Majestät, welche der Höchste ausersehen zu haben scheint, die Ketzerei zu vertilgen...
Wolle Gott, dass die Ketzer nicht mehr zur Ruhe kommen...
Dass Du das Glück eines so großen Sieges nicht auf die Trümmer einer einzigen Stadt beschränkest...“ (Schreiben Papst Urbans VIII. v. 28.6.1631)
In Frankreich führt die Politik Kardinal Richelieus im Jahre 1635 zum Eintritt in den Krieg gegen Habsburg und die päpstliche Interessenpolitik. Die Kriegsfurie rast ungebrochen weiter über die Lande, bis zur allgemeinen Ermattung.
Am Ende kommt ein Friede zustande, der die Religionsfreiheit aller drei christlichen Bekenntnisse garantiert und das Restitutionsedikt wieder aufhebt.
Der „westfälische Friede“ von 1648 beendet den dreißigjährigen Krieg. Schweden erhält Vorpommern mit Stettin, Wismar, Bremen und Verden. Die Schweiz und die Niederlande erhalten die Unabhängigkeit und Frankreich bekommt Metz, Toul, Verdun und die Habsburger Teile des Elsass, so dass es damit eine sichere Abgrenzung gegenüber dem Hause Habsburg hat. Bayern behält die Kurwürde und die Oberpfalz, Frankreich und Schweden werden zu Garantiemächten des Friedens und bekommen dadurch ein Recht auf Einmischung in deutsche Angelegenheiten. Der Friede von gestern wird zur Grundlage des Krieges von morgen, noch ehe die Unterschriften auf dem Vertrag getrocknet sind.
Im Osten rast 1648 ein Kosakenaufstand über Polen, wobei auch die meisten jüdischen Gemeinden zerstört werden. Man schätzt, dass bis 1658 an die 100.000 Juden umgekommen sind.
Deutschlands Bevölkerung, auf dessen Rücken dieser Krieg vor allem ausgetragen worden wird, hat sich um die Hälfte verringert. Wirtschaft und Kultur sind einem allgemeinen Verfall ausgeliefert, während sich Frankreich aufmacht, seine Vormacht auf dem Festland anzutreten. Seine führenden Schichten sind von dem Begriff der „Glorie“ erfüllt.
Was für einen hohen Preis hat das Land dafür aber bezahlt? Eine Million Taler hat Frankreich dem König Gustav Adolf zusichern müssen, und für jedes weitere Jahr, das der Schwede in Deutschland kämpfte, noch weitere 400.000 Taler. Millionen Menschen haben dies aufbringen müssen, die nun nichts mehr besitzen als ihre Seelen, da die rücksichtslosen Pächter Kardinal Richelieus ihnen nichts mehr gelassen haben.
Der Krieg – Vater dieser Welt – verlagert sich von den ausgebrannten Fluren Deutschlands nach Frankreich und Spanien, wobei Spanien tödlich getroffen wird. Die neue Großmacht Schweden bereitet sich auf einen Kampf mit Polen vor und in England tritt die Revolution in ihr letztes Stadium.
König Karl I. von England erpresst immer wieder neue Steuern aus dem Volk, um seine verschwenderische Hofhaltung aufrechterhalten zu können.
In diesen Tagen geistigen Verfalls flieht das Volk zu den Urquellen des Christentums, zum alten Testament. Ihm entstehen als Wortführer im Parlament Pym, der große Redner und Oliver Cromwell.
Cromwell schafft sich ein Regiment aus ausgesuchten Männern, den „Ironsides“, die Eisenseiten. Sie bilden die Kernschar des neuen Heeres der Heiligen. Cromwell wird zum Gideon des englischen Volkes.
Bis 1647 gelingt es ihm, den Adel zu zerschlagen, die Hälfte der königlichen Armee gefangen zu nehmen und den König dem englischen Parlament auszuliefern. Doch wünschen die Presbyterianer im Parlament einen Vergleich und einen Vertrag mit dem König. Karl I. aber verrät seine Absichten in einem Brief an seine Gemahlin, welcher in die Hände Cromwells fällt und die wahre Sinnesart des Königs offenbart.
Der König schreibt darin:
Liebe Gemahlin!
Lasst Euch nicht beirren, so ihr vernehmt, ich habe den Rebellen Zugeständnisse gemacht – alles wird Schein und Trug sein, die Gimpel zu fangen. Kommt die rechte Zeit (und sie wird kommen), so werde ich wissen, wie man mit solchem Pack umzuspringen hat. Statt des Hosenbandes von Seide, das ich einigen von ihren Führern versprochen habe, werden sie einen Strick von Hanf für ihre Hälse bekommen...“
Damit hatte sich der König sein Urteil selbst gesprochen. Man erhebt Anklage gegen ihn:
Da es erwiesen ist, dass Karl Stuart, der gegenwärtige König von England, nicht zufrieden mit den zahlreichen Angriffen, welche bereits seine Vorgänger gegen die Rechte und Freiheiten des Volkes gemacht haben, den verruchten Plan gefasst hat, die Grundrechte und Freiheiten dieser Nation vollständig zu vernichten und statt ihrer eine willkürliche und tyrannische Regierung einzuführen, da es ferner erwiesen ist...dass er mit Feuer und Schwert einen grausamen Krieg gegen Parlament und Königreich begonnen und lange weitergeführt hat, wodurch das Land kläglich verwüstet worden ist, der öffentliche Schatz erschöpft, der Handel zugrunde gegangen und Tausende vom Volk getötet sind...so beschließt das Parlament, dass Fairfax, Cromwell, Treten usw. … zu Kommissaren und Richtern ernannt werden, zu hören, zu untersuchen und abzuurteilen, sowie auch die Vollstreckung zu veranlassen...“ (aus der Anklageschrift gegen Karl I. vom Januar 1649)
Am 6. Januar 1649 wird dem König der Prozess gemacht. Ein Beweis vom Sturz königlichen Gnadentums von Gott und eine – für die damalige Zeit – kaum vorstellbare Gotteslästerung. Dieser Prozess bringt darum Cromwell in schwerste Bedrängnis, da das Volk sich auf die Seite des Königs stellt, dessen Leben ihr Leid von morgen sein würde.
So kann Cromwell nicht zurück. Zum ersten Mal in der Geschichte wird ein Souverän zum Tode verurteilt.
Nach der Hinrichtung Karl I. wird die Monarchie abgeschafft und das Oberhaus aufgelöst. Unter dem eisernen Regime Cromwells, getragen von der Kraft religiöser Inbrunst, wächst England zur größten Seemacht der Welt heran.
Auch die Juden duldete er, obwohl er sie öffentlich nicht anerkennen ließ, da die Einstellung der Puritaner zum alten Testament die Voraussetzung in sich einschloss, dass das Volk Israel zerstreut werden müsse, damit die Erlösung der Welt geschehen könnte.
Im Jahre 1658 stirbt Cromwell als höchster Mann im Staate, aber einsam und verlassen von Freunden und der Familie, die ihm nicht zu folgen vermochten; aber getreu nach seinem Grundsatz: „Niemand kommt so weit, als der, der nicht weiß, wohin er geht!“
Mit dem Ende des dreißigjährigen Krieges und dem Tode Cromwells, ist das Zeitalter der Reformation und Gegenreformation abgeschlossen. Mithin auch die ausgesprochen religiösen Kriege.
Die Völker der Welt haben im Wesentlichen ihre Grenzen nach möglichen Ansprüchen festgelegt und sind dabei, durch Verträge und kolonialen Besitz politische Vorrangstellungen zu erreichen.
Das 17. Jahrhundert mündet ein in Jahrhunderte der Philosophie und der Naturwissenschaften, deren Ideen sich scheinbar aufklärend über die Menschen ergießen und Wünsche und Vorstellungen erwecken, die sie vorher nie gekannt hatten. Die aber auch bei gerechter Handhabung der Machtmittel durch die Herrschenden niemals aufgetaucht wären.
So bewirkt der ungerechte Besitz des Reiches Gottes ein Aufstehen gegen sich selbst und ein Offenbarwerden der geheimen Interessen der Mächtigen mit der Religion. Wodurch die Fürsten ihre eigene Götter- und Religionswelt im Namen dessen zerstören, den sie zum Schein angenommen haben.
Denn wer Christus nur zum Scheine dient, bringt nicht seine Früchte, seine Erkenntnis und somit wird er alles wieder verlieren.
Der Verlust der Welt nach ihrer Einnahme durch die religiösen Kräfte des Christentums kennzeichnet von nun an den Verlauf der Geschichte der Welt. Es geht nicht mehr um das Bekenntnis zu dieser oder jener Konfession, sondern in erster Linie um soziale Belange. Welche durch die vorwärts bringenden Wissenschaften in das Bewusstsein der Völker gelangen und eine neue, technische Welt hervor bringen. Die Entwicklung dieses Zeitalters wird aber die natürlichen Bezogenheiten des Menschen, seine Einbindung in den Kreislauf der Natur, empfindlich stören und einengen, wie sich dies immer deutlicher erweist.
Erst jetzt beginnt sich das Zeitalter der Renaissance auszuwirken, worin Männer wie Kopernikus, Kepler, Galilei und Newton gelebt hatten.
Nicht mehr die Erde ist Mittelpunkt der Welt, sondern die Sonne. Und die Gesetze der Planetenbahnen zeigen eine bis dahin völlig unbekannte Welt, in der die Erde nur ein Planet wie viele andere zu sein scheint.
Galilei bestätigte durch seine Beobachtungen die Erkenntnisse Kopernikus, während Newton die Schwerkraft (Gravitation) entdeckt, die das ganze Sonnensystem zusammen hält.
Auch in der Welt des Geistes gehen die Philosophen nun mehr von ihrer Vernunft aus und beginnen Religion, Staat und Gesellschaft neu zu überdenken.
Hier sind es Männer wie Descartes (1596-1650), Spinoza (1632-1677) und Leibnitz (1646-1716), um nur wenige zu nennen, welche das Übel der Welt als Notwendigkeit zu ihrer Vervollkommnung deuten und auch das Leiden, als von Gott gegeben betrachten. Vor allem in religiösen Fragen verlangt man vollkommene Toleranz, weil die Religion nur dann natürlich sei, wenn man sie durch bloße Vernunft (Deismus) erkennen kann.
Die dem Puritanismus zu Cromwells Zeiten in England folgende Toleranz der Glaubensfreiheit, Aufhebung der Pressezensur und die Gründung einer parlamentarischen Monarchie sind eine deutliche Absage an den Absolutismus religiöser, von Gottes Gnaden geprägter Vergangenheit.
Auf dem europäischen Festland finden diese Gedanken bald Raum in - dem von staatlichem und kirchlichen Absolutismus beherrschten – Frankreich, das immer noch nach den königlichen Grundsätzen eines Ludwig XIV. beherrscht wird, welcher sich selbst als den Staat bezeichnet hat.
Als Voltaire (1694-1778) England kennen lernte, war er tief beeindruckt von den persönlichen Freiheiten der Einzelnen und begann seine literarischen Angriffe, vornehmlich auf die Kirche zu konzentrieren. Mit der Schrift „Ecrasez l’infame superstition“ – zermalmt den schändlichen Aberglauben – und mit vielen anderen Kampfschriften, wandte er sich gegen die autoritäre Kirche.
Montesquieu (1689-1755) übernahm von England die Idee der konstituellen Monarchie, die ihm als Waffe gegen die absolute Regierungsform in Frankreich diente. Rousseau (1712-1778) forderte in seinen Schriften die unmittelbare Herrschaft des Volkes durch Volksabstimmung. Rousseau glaubte an einen Gesamtwillen des Volkes, der in jedem Einzelnen lebendig ist. Womit er den Individualismus der Aufklärer überwand, gleichzeitig aber jenen diente, die sich als Verkörperung dieses Gesamtwillens sahen: Diktatoren und Tyrannen.
Infolge dieser inneren Entwicklung verliert Frankreich die Vorherrschaft über Europa und das katholische Österreich wächst zur neuen europäischen Großmacht im Südosten heran.
In diesem Zeitraum erreichen die Juden erstmals die formale Gleichberechtigung.
Im Norden hat sich die Großmacht Preußen konstituiert. Unter der kriegerischen Ära Friedrich des Großen erreicht Preußen bis 1763 eine entscheidende Rolle auf dem Kontinent. Doch war im Ganzen gesehen England der Sieger dieses weltweiten Ringens zwischen Preußen, Österreich, Russland, Sachsen, Polen, Schweden und Frankreich. Nachdem es nach und nach den ganzen französischen und spanischen Kolonialbesitz östlich des Mississippi erobern konnte und Frankreich durch die Zerrüttung seiner Staatsfinanzen geschwächt auf der Strecke blieb.
Auf der Strecke blieben auch die Ureinwohner Amerikas, die Indianer, deren Reste heute in „Reservationen“ leben müssen. Eine ähnlich grausame Behandlung erfuhren auch die Negersklaven, welche der Sklavenhandel in den Gründerjahren nach Amerika gebracht hatte.
Doch bald sollte auch England erfahren, dass es nicht ungestraft seinen kolonialen Besitz nur als Ausbeutungsobjekt betrachten kann und die amerikanischen Kolonisten als ihre Knechte.
Die Unabhängigkeitsbestrebungen der englischen Kolonien in Amerika erreichten am 4. Juli 1776 ihren Höhepunkt, als Thomas Jefferson eine Verfassung auf der Grundlage der allgemeinen Menschenrechte einführt, wodurch der amerikanische Befreiungskrieg ausgelöst wird.
Während England sich zwar sonst überall in der Welt behaupten konnte, erlitt es im Kampfe gegen die amerikanischen Kolonisten eine solch schwere Niederlage, sodass es im Jahre 1783 zum Friedensschluss in Versailles genötigt war und die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkennen, sowie alles Land bis zum Mississippi südlich der Großen Seen abtreten musste.
Am 30. April 1789 wird Georg Washington als erster Präsident der Vereinigten Staaten auf die Verfassung vereidigt.
Während die „Neue Welt“ nun zur beherrschenden Macht der Welt wird – und bis dato geblieben ist -, zeigen in Europa und insbesondere in Frankreich die inneren Zustände, einer durch Prunk, Mätressenwirtschaft und Kriege belasteten Wirtschaft, einen katastrophalen Verfall auf, welche das Ansehen des Königtums weiterhin vermindern.
Die Mätressen des französischen Königs, Marquise de Pompadour und Gräfin Dubarry, bestimmen weitgehend die Politik und reißen Frankreich in einen Abgrund, woraus sich die blutigste aller Revolutionen erhebt.
Kurz vor Ausbruch der französischen Revolution lebten in Westeuropa ca. 400.000 Juden. Davon alleine rund 300.000 in Deutschland. Obwohl vielfach isoliert, durch hohe Steuern, Abgaben und Ghettos belastet, hatte sich ihre wirtschaftliche Lage doch etwas gebessert, aber von einer echten Gleichberechtigung konnte immer noch keine Rede sein.
Da wird das Wort der Pompadour „Après nous le dèluge“ – nach uns die Sintflut – zur grausamen Wirklichkeit. Die Bastille, Wahrzeichen des Absolutismus, wird am 14. Juli 1789 erstürmt, die französische Revolution nimmt ihren Anfang. Ihr Ende im Jahre 1795 führt den Aufgang eines neuen politischen Sternes herbei, durch welchen die Juden Frankreichs endlich gleichberechtigt und Frankreich erneut die Vorherrschaft über Europa erlangt: Napoleon Bonaparte.
Der von dem regierenden Direktorium als General eingesetzte Bonaparte, sollte durch Kriege in Italien und Ägypten die Kassen des Staates füllen. So mussten die Römer 36 Millionen Franken bezahlen und der Staatsschatz der Schweiz – das zur helvetischen Republik ausgerufen wird – wandert nach Frankreich.
Da aber trotz vieler Siege Niederlagen nicht ausblieben, wurde keine Besserung der Wirtschaftslage erreicht. Auch führen die wachsende Macht Napoleons und seine auf Imperialismus abgestimmte Politik zu einer Koalition der Engländer mit Österreich, der Türkei, Neapel und Russland. Nur Preußen behält sich Neutralität vor. 1799 wird Bonaparte erster Konsul und vereinigt unumschränkte, ja im Prinzip diktatorische Macht auf sich.
Am 2. Dezember 1804 lässt er sich und seine Gemahlin Josephine vom Papst krönen. Pomp und Zeremonien vergangener Zeiten werden wieder lebendig. Im Jahr 1805 lässt Napoleon sich auch noch zum König von Italien salben. Er ist damit auf dem besten Wege, das Reich Karls des Großen wieder herzustellen und hat 1800 tatsächlich den Höhepunkt seiner Macht erreicht, indem ihm ganz Europa zu Füßen liegt.
Die damit verbundene Weckung des Nationalgefühls der besetzten und unterworfenen Gebiete, brachte auch Deutschland eine Reihe von Gesetzesreformen, welche dem einfachen Volke Erleichterung verschafften: Aufhebung der Leibeigenschaft, persönliche Freiheit nun auch für die Bauern, Beseitigung der Standesschranken, Gewerbefreiheit und vieles andere. Wenn diese oder jene Gesetze auch nicht sofort zur Durchführung gelangen konnten, so waren damit jedoch Zeichen in das Bewusstsein der Völker gedrungen, welche nicht mehr auszulöschen waren.
Dann aber brachte der Feldzug nach Russland, den Napoleon 1812 begann, die große Wende.
Mit 600.000 Mann zog der Kaiser der Franzosen in die weiten Räume des zaristischen Reiches; mit 25.000 kam er wieder. Europa erhebt sich zum Freiheitskrieg, der 1813 mit der Kriegserklärung Preußens an Frankreich beginnt. Am Ende bleiben Deutsche, Russen, Österreicher und Schweden die Sieger in der Völkerschlacht bei Leipzig, die am 19. Oktober 1813 entschieden war.
Die Familie Bonaparte verliert den Thron und Napoleon wird nach Elba verbannt, das man ihm als Fürstentum mit einem jährlichen Gehalt von 2 Millionen Franken überlassen wird. Frankreich werden die alten Grenzen von 1792 zuerkannt und es braucht keine Kriegsentschädigung zu bezahlen, weil die verbündeten Sieger die Größe Frankreichs als eine wichtige Grundlage des europäischen Staatensystems betrachten.
Napoleon gelingt aber die Rückkehr und die Vertreibung König Ludwig des XVIII, verliert aber in der Schlacht bei Waterloo seine letzte französische Armee.
Napoleon hat dem französischen Volke rund 2 Millionen Tote gekostet, aber als Erbe der Revolution verwirklichte er überall die bürgerliche Ordnung durch Gleichheit vor dem Gesetz und der Beseitigung der feudalrechtlichen Zustände. Doch die europäische Universalmonarchie nach dem Vorbild Karl des Großen konnte er nicht verwirklichen. Denn, was Gott jenen schon nicht gestattet hat, die seinen Namen missbräuchlich verwendeten und darum entweihten, er selbstredend auch denen nicht gestattet, welche seinen heiligen Namen nicht wieder herstellen, um statt dessen ihre eigenen menschlichen Werke aufzurichten und sich so selbst verherrlichten.
Der Riss im Heiligtum, der durch den ungerechten Wahrheitsbesitz entstanden ist, hat seine Erweiterung im Geist dieser Welt. Wodurch die Völker nicht geheilt und erlöst werden können, bis das Reich Gottes in seiner Erkenntnis vollkommen ist in denen, die im allgemeinen Abfall treu geblieben sind.
Das Unheil ist also nur die eine Seite der Heilsentwicklung und des Erlösungsprozesses, weil das Heil nicht erfasst und erkannt werden kann, es sei denn, das Unheil wäre vollkommen. Voll wird das Unheil aber durch die Verhinderung des Heils, das diejenigen betreiben, die im Unheil gesegnet sind.
Die Gesegneten des Unheils betreiben aber die Vervollkommnung des Heils bei jenen, welche das Heil sind; wissen dies aber nicht, da ihnen das wahre Heil als Unheil erscheint.
Das Heil ist ihnen aber Unheil, weil sie vom Unheil leben, indem die Menschen ihre Werke als Werke des Heils betrachten. Darum wurde und wird das wahre Heil überall verfolgt und getötet und ihm die Schuld der unheilbaren Zustände sogar noch zugeschrieben – so wie die Juden immer an allem Schuld gewesen sind -; woran das wahre Heil aber gar nicht schuld sein kann, weil ihm die Menschen ja noch niemals Macht und Gewalt verliehen haben und es damit immer nur in Knechtsgestalt und ohne Waffen kommen konnte.
Die kommenden Jahre nach der napoleonischen Ära sind geprägt von der Restaurationspolitik Metternichs zwischen 1815 und 1848, der im Wiener Kongress die Zauberformel „Legitimität“ findet, die allen angestammten, also legitimen Dynastien ihre durch Kriege verlorenen Länder wieder zuführen soll.
Oder mit anderen Worten: Die Räuber und Völkerverschlinger waren zu der Erkenntnis gelangt, dass man die Beute so gerecht wie möglich verteilen müsse, damit ein guter Räuberfriede zustande käme und erhalten werden könne.
Als ob Räuber wider ihre Natur – gerecht - sein und handeln könnten!
So erreichen die Siegermächte auch tatsächlich nach dem Zusammenbruch der französischen Nation eine Ausnahmeregelung: Russland erhält Polen ohne Posen und Finnland. England behält Malta, Ceylon, das Kapland und Helgoland. Preußen bekommt den größeren Teil Sachsens, die Provinz Posen und Gebiete am Rhein. Österreich kann sich die Lombardei und Venedig als Besitzungen zuerkennen lassen, verzichtet dafür aber auf Belgien und die Gebiete Südwestdeutschlands.
Belgien und Holland werden mit Luxemburg vereinigt und der Schweiz ewige Neutralität zugesichert. Norwegen und Schweden gehen eine Personalunion ein und der Kirchenstaat in Rom wird wieder hergestellt.
In Deutschland gelingt es nicht, eine zentrale Gewalt herzustellen und so kommt es zum „Deutschen Bund“, einer lockeren Zusammenfassung von 35 Monarchien und vier freien Städten, welcher das Nationalitätenprinzip völlig missachtet.
Die geistigen Strömungen dieser Zeit waren naturgemäß auf Ruhe und Ordnung ausgerichtet und das Vorbild des romantischen Mittelalters – die Einheit der christlichen Kirche und eine feste Gemeinschaftsordnung – erfüllte die Hoffnung vieler Herzen.
Die Geschichtsforschung war bemüht, nach den wahren Ursachen aller Übel in der Vergangenheit zu suchen, um sie für die Zukunft vermeiden zu können, wobei auch die Sprachforschung durch die Gebrüder Grimm neue Impulse erhielt.
Die Rechtsforschung begann die organische, historische Entstehung des Rechts hervor zu heben und lehnte alle naturrechtlichen Konstruktionen ab. Freilich ohne zu wissen, dass diese als solche ja gar nicht zu bezeichnen sind, da diese Natur doch auch aus dem Raub des Menschen entstanden ist. Was also ist dann eigentlich wahre Natur?
Am 26. September 1815 kommt es durch Initiative des religiös gestimmten Zar Alexander I. zur Bildung der heiligen Allianz mit Österreich und Preußen. Fortan wollte man bestrebt sein, die Völker im christlichen Geiste zu regieren, um ein neues Zeitalter des Friedens und der Gerechtigkeit herbei zu führen.
Außer England, der Türkei und dem römischen Kirchenstaat schlossen sich alle europäischen Länder dieser Allianz an, die Metternich als „bloßes Geschwätz“ bezeichnete.
Und tatsächlich, noch bevor das Jahr 1815 zu Ende gegangen war, schlossen die Monarchen eine große Allianz gegen die Freiheits- und Einheitsbestrebungen ihrer Völker, welche sie zu gemeinsamen Aktionen vereinen sollte. Solche Aktionen bedeuteten natürlich Krieg gegen jene, die eine andere Meinung vertraten, als ihre Beherrscher. Darum waren auch die Erfolge der Politik Metternichs nicht gering, zielte diese doch allgemein darauf hin, die alten absolutistischen Zustände wieder herzustellen.
Frisst die Revolution schon ihre Kinder, so schien es, als ob auch ihren Ideen das gleiche Schicksal bevor stünde.
Dann aber kamen die ersten Rückschläge dieser Politik. Das spanische Königshaus musste es hinnehmen, dass seine Kolonien in Süd- und Mittelamerika mit englischer Unterstützung rebellierten und ihre Unabhängigkeit erreichten. Auch die Monroedoktrin vom Dezember 1823 verbat sich weitere Einmischungen von Seiten der europäischen Staaten in die Gestaltung Amerikas. Europas Macht und Einfluss auf die Welt ist damit gebrochen.
Da die Tendenz der absoluten und diktatorischen Regierungsweise auf immer mehr Widerstand stößt, zwingt sie die Herrschenden zu liberaleren Denkweisen und es kommt dadurch auch zu einer gewissen Freiheit und Hilfe für die Kleinen.
Es war, als im Ganzen gesehen, nur der ungerechte Gebrauch der Machtmittel durch die Herrschenden, der den Liberalismus gegen sie ins Leben ruft und dazu zwingt einzulenken. Es ist ein Aufstand der Söhne des Geistes gegen die eigenen geistigen Väter, wodurch diese geteilt und geschwächt werden. Überall kann man diese Vorgänge beobachten und sehen, wie langsam Stück für Stück, der Arm der Mächtigen gebrochen wird.
Nacheinander kommt es in Europa zu Revolutionen. 1830 in Frankreich gegen Karl X; in Belgien gegen Holland; 1831 in Polen gegen Russland und in Italien gegen das österreichische Militär.
Während sich Spanien und Portugal zu liberaleren Verfassungen durchringen, gärt und brodelt es in Deutschland. Dem ständigen Bruch der Verfassung widerstehen sieben Göttinger Professoren, die für die Heiligkeit des Verfassungseides protestieren. Sie werden des Landes verwiesen.
In der Innenpolitik kommt es zum Kirchenkampf. Es geht um die konfessionelle Erziehung der Kinder aus gemischten Ehen. Wobei eine starke Abneigung der katholischen Länder gegenüber Preußen entsteht, das sich in solche elterlichen Belange nicht einmischt.
All die unterschiedlichen Spannungen, Uneinigkeiten und Klüfte zwischen den Konfessionen, Ländern, Staaten und Menschen, bereiten in Europa der Revolution von 1848 den Boden, welche im Unterschied zur französischen Revolution nur eine europäische Angelegenheit wird.
Den Anlass dazu gibt die Schweiz, welche einen Bundesstaat und eine Bundesverfassung nach amerikanischem Vorbild geschaffen hatte, deren Vertreter in einem kurzen Krieg (1847) die konservativen Kantone unterwirft.
Da Luis Phillip – der Bürgerkönig von Frankreich – die konservativen Schweizer Kantone unterstützte, kommt es im Februar 1848 zu ersten Unruhen in Frankreich, in deren Verlauf der König gezwungen wird, nach England zu fliehen.
Die Erregung in der Pariser Bevölkerung wächst von Stunde zu Stunde und es kommt zu einer Schlacht zwischen Arbeitern und Militär. Wobei in der Zeit vom 23. bis 26. Juni 1848 10.000 Arbeiter getötet werden. Die alten Machtverhältnisse der Monarchie sind wieder hergestellt. Darüber schreibt Karl Marx:
Die Proletarier in Paris wurden geschlagen, dezimiert, zerschmettert...
Und unmittelbar darauf erheben in ganz Europa die neuen und alten Konservativen und Konterrevolutionäre das Haupt mit einer Keckheit, die bewies, wie gut sie die Bedeutung des Ereignisses verstanden. Die Presse wurde allenthalben schikaniert, jedes unbedeutende Ereignis in jeder kleinen Provinz benutzt, die Bevölkerung zu entwaffnen, den Belagerungszustand zu verhängen und die Truppen in den neuen Manövern und Kunstgriffen einzuexerzieren, die Cavaignac (der Sieger über den Aufstand in Paris) gelehrt...“
Ebenso waren auch in Deutschland nur die ersten Anstürme der Revolution erfolgreich, um dann später in Gewalt und Terror erstickt zu werden. Auch die Gleichberechtigung, welche die Juden durch diese Revolutionen erreichten, wurde nach ihrem Scheitern zum größten Teil wieder aufgehoben.
Auch im konservativen Bayern schlagen die Ideen der Revolution zumindest solche Wellen, dass König Ludwig I. zur Abdankung gezwungen werden kann. Desgleichen im Nachbarland Österreich, dessen Monarchie bis in die Grundfesten erschüttert wird. Im März 1848 musste Metternich fliehen und in Mailand und Venedig werden die Österreicher verjagt. In Rom wird die römische Republik ausgerufen. Der Aufstand der Tschechen konnte dagegen noch einmal niedergeworfen werden.
Langsam gelangen die wirklichen Entscheidungen wieder in die Hände der Regierenden, so dass in keinem Lande mehr die revolutionären Ideen durchgreifend verwirklicht werden konnten. Lediglich die Emanzipation der Juden und die Abschaffung der feudalen Lasten setzen sich durch.
Erst viel später, in den Jahren 1867, 1919 und 1949 kommt es unter veränderten Umständen, furchtbaren Kriegen mit einer unfassbaren Zahl an Opfern, auch zu Wahlrechtsreformen und Volkssouveränität.
Die Lage um 1848 umreißt das kommunistische Manifest und beginnt mit den Worten:
Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus. Alle Mächte des alten Europa habe sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen diese Gespenst verbündet, der Papst und der Zar, Metternich und Guizot, französische Radikale und deutsche Polizisten.“ Und endet in dem Ruf: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“
In der Zeitspanne des industriellen Aufschwungs im 19. Jahrhundert verstärkt sich auch wieder die Abneigung gegen die Juden, die in vielen wirtschaftlichen und kulturellen Positionen einflussreiche Positionen eingenommen haben. Doch dieses Mal beginnen sich die Juden erstmals zu wehren. Das Bankhaus Rothschild – welches in allen Ländern der Erde Filialen hat – verweigert Bankdarlehen jenen Staaten, welche die Juden unterdrücken.
Die Mitte des 19. Jahrhunderts bringt eine schnelle Entwicklung des Welthandels durch die Industrialisierung und ein sprunghaftes Anwachsen der Weltbevölkerung. Innerhalb von nur 50 Jahren zeigt sich oftmals eine 50%ige Zunahme der Menschen, was nach unserem Ermessen allerdings nicht nur alleine auf eine bessere Ernährung und Hygiene, oder verbesserter Heilbehandlung zurück zu führen ist. Sondern auch einen Grund hat in der großen Nachfrage nach Produktionskräften. Denn die Vermehrung der Produktion vermindert auch das Leben, das Leben im Geist und diese Verminderung ist ein Tod, der durch Vermehrung des Fleisches überwunden werden soll.
Der Krieg, Hunger und Tod vermehren das Fleisch, nachdem durch die Medizin und, Hygiene die sie hemmenden Faktoren ausgeschaltet worden sind. Die geistige Entwicklung des Welttodes schafft sich in ihrem Umsatz- und Erwerbsstreben die notwendigen Mittel für ihren Zweck. Weil sie den wahren – nämlich den göttlichen – Zweck aber nicht kennt, führt sie dadurch gleichzeitig neue Konflikte herbei, welche sie von außerhalb gekommen sieht, die aber tatsächlich aus ihr selbst erwachsen und entstehen.
Diese Konflikte fördern wiederum die Erkenntnistheorien auf allen sozialen und wissenschaftlichen Gebieten, welche dann in die Herrschaftsstruktur eingebaut und aufgenommen werden müssen, um sich Macht und Einfluss zu erhalten. Demnach ist auch die Wohlfahrt ein Teil dieser Struktur und somit eine Gerechtigkeit der Ungerechten. Derer, die von Anfang an als Religion die Stelle Gottes usurpiert haben und woraus alle weiteren weltlichen Gesellschaftsformen entstanden sind.
Wir können erkennen, dass der Besitz der Wahrheit in Ungerechtigkeit dem Ungerechten Vorteile, dem Gerechten aber Nachteile bringt. Nur darum ist die Gerechtigkeit scheinbar so schwach. In dem Maße aber, als die Gerechtigkeit ermattet, ermattet auch die Welt der Ungerechtigkeit, was insgesamt das Gericht Gottes ist.
Alle kommen in dieses Gericht, denn Gott lässt die Sonne scheinen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte, damit das Bewährte daraus hervor gehe. (Matth. 5/45)
So konnte es geschehen, dass das Gericht über die Welt den Beraubten eine Hilfe zuteil werden ließ durch jene Kräfte, die in diesem Gericht frei geworden sind. Die Freigewordenen sind die Söhne, an denen sich das Wort erfüllt:
Die Söhne werden gegen die Väter sein und die Väter gegen die Söhne.“
Die Väter und Söhne des Geistes.
Diese sind es, welche die Ursachen des Übels – die Sünde – vermehrt haben, weil sie sich nicht nach dem guten Sinne Gottes bewährt und ihre Wirkung bekämpften – das göttliche Gericht– mit dem üblen Sinne, weshalb die Gesetzlosigkeit der Völker überzuschäumen droht.
Das Übel ist, dass die Götter, die in Wahrheit gar keine Götter sind, den wahrhaftigen Gott bekämpfen. Wodurch erst seine Kinder vollendet werden, indem sie im Glauben sich ihres Vaters erinnern und dieser sich an sie. In der vollkommenen Erinnerung ist Gott in ihnen und sie in Gott, und erst da wird Gott wieder Einer sein. (Sach. 14/9)
Die falschen Kinder sind zu Halbgöttern geworden durch die Offenbarung, mit welcher sie zwar Völker gewinnen konnten, nicht aber erlösen aus einem Zustand, in welchen sie sich selbst gebracht hatten durch ihren üblen Umgang mit Gott.
Der üble Umgang ist gewordene, weiter entwickelnde und vollendende Weltgeschichte, weshalb sie einerseits so wirklich und andererseits so abstrakt erscheint. Abstrakt deshalb, weil man aus ihr nicht lernen kann, so dass sie auch noch sinnlos geworden ist.
Sie ist aber nur abstrakt durch den Sinn der Welt, der eine Halbgötterstruktur der Gebildeten ist, die von Anfang an auf den Raub göttlicher und lebendiger Schöpfung ausgerichtet sind, weshalb auch die lebendige Welt dahin zu schwinden droht.
Geschichte ist mehr und in erster Linie sichtbare Manifestation des Widergottes, der durch Raub des Offenbarungsgutes in den Himmel stieg und so ein Weg des Todes im Leben geworden ist. Der Todesweg ist der Streit im Menschen und die Realisierung des aus dem Himmel herab Geworfenen, der nicht mehr viel Zeit hat. (Off. 12/7-17)
Der herab Geworfene ist die Ursache allen religiösen Streites und dessen Folgen. Einer säkularisierten und entheiligten Welt, in der er überall leibhaftig geworden ist. Kirche, Religion und Welt sind sein Bergungshort! (Psalm 18/11 u. Jes. 28/17)
Er verliert aber seinen Bergungshort durch die Entweihung des Namen Gottes, was auch seinen Namen und seinen Erwerb in die Entweihung zieht. Denn alles, was nicht geheiligt ist, ist auch nicht lebensfähig. Darum lag und liegt auf allen Ideen, seien es die des Imperialismus, des Nationalismus, der Demokratie, dem Sozial- oder Wohlfahrtsdenken kein noch so geringer Segen, sondern lauter Fluch, wie es sich deutlichst zeigt.
Gott muss aber dem Fluch gestatten, um den Segen zu vollenden; den Fluch übermächtig werden lassen, damit der Segen allmächtig sein kann. Der Fluch kommt zu seinem Ende, wenn der Segen – der gleichzeitig reift – ihn überwiegt. Der Segen sind die Kinder Israels, kommend aus allen Völkern, über denen der Name Christi angerufen wird. (Jes. 66/20)
Weil Fluch und Segen sich vollenden, entsteht Gleichzeitigkeit, reicht der Pflüger an den Schnitter, der Traubentreter an den Sämann, wird Erinnerung sein, aus welcher eine neue Welt gestaltet wird, deren Antwort keinen Zweifel mehr lässt und die denen gut sein wird, die zuerst das Üble erlitten, jenen aber übel sein wird, die das Üble gewollt.
Die Erinnerung an Gott, aus Israel, durch Christentum, Koran und Zarathustra verbreitet, schafft die neue Erde und die neuen Himmel unter dem Fluch, sowohl in den Nationen, wie auch in Israel. Die aber die Erinnerung im üblen Sinne gebrauchen werden entwurzelt sein.

Nachgereicht das Quellenverzeichnis, damit, wer will, selbst nachlesen kann:
Quellenverzeichnis

Otto Wiedemann sen., „Niederschrift im Dez. 1969“ (nicht öffentlich)
Ivar Lissner, „Aber Gott war da“
G.W. Ksenofontow „Legendy i rasskasy o schamanach“
Abba Eban „Dies war mein Volk“
Pritchard „Texts“
G. Schwab „Die schönsten Sagen des klassischen Altertums;“ Sprache verbessert von F. Wausch
R. Carstensen „Die römischen Sagen“
H. u. G. Schreiber „ Die schönsten Sagen der Welt“
H. Ritter  "Die schönsten Sagen"
G. Contenau „La divination chez les Assyriens et le Babylonien“
Sabatino Moscati « Dei Kulturen des alten Orients »
F. Sommer/A. Falkenstein „ Die hethitisch-akkadische Billingue des Hattulili I. »“Laberna II“
G. Levi della Vide „ Osservatione alla iscrizione fenicia di Karatope”
P. Meriggi “ La billingue di Karatepe in cananeo e geroglifici etei”
R.G. Kent “op.cit”
F.Wolf/J. Gershevitsch „Iranien Literature 63
W.B. Hennings „verbesserte Lesung“
A. Christensen „Les Types du premier Homme et due premier Roi da l`histoire legendaire des Iraniens « 
H.H. von der Osten « Die Welt der Perser »
E.Weidner „Archiv für Orientforschung VII“
R. Hauschild „Übersetzung der Yats“ Institut für Orientforschung VII Berlin
R.C. Thompson „Iras“
R. Ghirshmann « Masjid-Solaiman-Residence des premiers Achemenides Syria XXVII »
H. Schmökel « Ur, Assur und Babylon »
R. Borger „ Mesopotamien in den Jahren 629-621“
Tadmor „Chronologye of the last king of Judah“
M. Noth „Die Einnahme von Jerusalem im Jahre 597 v.Chr.“
W. Hienz „Zarathustra“
O. Zierer „Weltgeschichte“
Phalerun „Demetrius“
Einhard „Leben Karls des Großen“
Mirbt“ übersetzt von Erler und Krämer
W. von Tyrus „Auszüge aus der Geschichte der Kreuzzüge;“ übersetzt von Kausler
Erasmus „Vom Lob der Torheit“
J. Agricola „zitiert nach Rassow“
W. Wulf „Quellenhefte“
F. Nykonius zit. Nach G. Freytag „Bilder aus der deutschen Vergangenheit“
Rassow „ Johannes Agricola“ zit.
Shakespeares “Timon von Athen”
Mayerhofer “Predikantenspiegel”
Jan van Helsing “Hände weg von diesem Buch”
Celan „Lichtzwang
Franz Kafka „Erzählungen“
Manfred Spitzer „Vom Sinn des Lebens“
und “ Die Heilige Schrift” Eberfelder Bibel, der Koran, die Veden und Texte anderer Religionen

1 Kommentar:

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