Freitag, 30. November 2012

Sanktionen (Thema der letzten A. Will Sendung):


hierzu ein paar meiner Gedanken (welche ich auch im A. Will Blog eingestellt habe) in leicht abgeänderter Version:

Sanktionen sind „nur“ EIN Teil eines Rechtsverständnisses. Und zwar EIGENTLICH der Teil, welcher dann zum Tragen kommt und kommen soll, wenn Jemand gegen des Recht und die Gerechtigkeit verstößt. All die erlassenen und ständig korrigierbaren und korrigierten Gesetze, welche ja auch Grund dieses/eines Rechtsverständnisses – orientiert woran, wenn NICHT an Gerechtigkeit?! - sind, müssten doch irgendwann dazu führen, dass die Sanktionen greifen und ihren „Zweck“ erfüllen?! Denn der SINN und Zweck von Sanktionen ist und soll doch sein, dass sich ALLE an das Recht und die Gerechtigkeit halten?! Sie werden doch auch genauso erlassen und verfasst, dass sie bei Sanktionen als Strafandrohung, oder auch ausgeführter Strafe zu einem „heilenden“ Ergebnis kommen müssten?! Einfach mal überlegen, was „Sanktion“ tatsächlich – auch im Wortsinn – bedeutet und ausdrücken soll. (Eine Sanktion (französisch sanction; aus lateinisch sanctio ‚Heilung‘, ‚Anerkennung‘, ‚Bestätigung‘, ‚Billigung‘, ‚Strafandrohung‘; zu sancire ‚heiligen‘, ‚unverbrüchlich festsetzen‘, ‚bei Strafe androhen‘) ist die Erteilung der Gesetzeskraft. (s. Wikipedia). Wenn nun aber weder die Gesetze eines deratigen, dieses Rechtsverständnisses, noch die daraus resultierenden Sanktionen dazu führen, wofür sie gedacht sind, dann sollte man doch mal das Rechtsverständnis ( in seiner Grundanlage ) und das Gerechtigkeitsverständnis einer derartigen Gesetzgebung hinterfragen?!

Wer die Fragen nach dem Recht und der Gerechtigkeit als „Gutmenschentum“ ( wie z. T. in dem Blog als Minderheitenfantasie dargelegt ) bezeichnet, hat doch noch nicht einmal den Sinn des derzeit und hier gültigen Rechts und der Gesetze verstanden. Denn sind die Gesetze – inklusive Sanktionen – NICHT gerade deshalb so geschrieben und erlassen, wie sie geschrieben und erlassen worden sind, dass es KÜNFTIG „gerecht“ und damit „gut“ zugeht?! Recht und Gesetz sind also die Grundlage und Ursache für ein „Gutmenschentum“!

Von daher stellt sich doch primär gar NICHT die Frage – nachdem ja ALLE (und nicht nur eine angebliche Minderheit) ob nur eine Minderheit von „Gutmenschen“ nach Gerechtigkeit und damit einem „Gutmenschentum“ streben -, sondern die Frage, weshalb sich dieses „GUTE“ und „GERECHTE“ in seiner angestrebten Form nicht um- und durchsetzen lässt?! Sanktionen – in z. T. brutalsten Ausführungen ( man betrachte sich doch nur einmal das Rechtsverständnis in der Geschichte, auch dieses Landes ) – haben doch bis dato nichts daran geändert, dass man immer noch und ständig nach neuen Sanktionen suchen muss?! Weshalb sonst die ständigen Gesetzesänderungen, Neufassungen, Nivellierungen, Anrufung und Überprüfungen durch das BverfG?! Der Grund hierfür kann doch NUR sein, dass die bisherige Gesetzgebung und damit verbundene Rechtsprechung „ihren Sinn und Zweck“ eben NICHT erfüllt haben und erfüllen! Vielleicht liegt es einfach an den Prioritäten eines vielleicht falsch verstandenen
Rechtsverständnisses?!

Wenn man dann gestern die Nachrichten hörte, dann kann man sich des Eindrucks doch überhaupt nicht mehr erwehren, dass in diesem Staate etwas völlig schief (UNGERECHT=als Ergebnis eines völlig falsch verstandenem und ausgelegte, Rechtsverständnis ) läuft?! Wenn z. B. Sexualstraftäter im Nachhinein dafür entschädigt werden müssen, dass GESETZE (also Ausdruck eines gelernten, gelehrten wissenschaftlichen Rechtsverständnis) falsch angewendet wurden, dann stellt sich doch nicht mehr die Frage, wieso „Täter“ besser behandelt werden, als Opfer. Sondern es muss sich die Frage stellen und auch gestellt werden, WER hat, WIESO und mit welcher „Erkenntnis, welchem „weisen angelernten WISSEN“ derartige Gesetze (aus „seinem“ Rechtsverständnis heraus) genau SO erlassen?! Wenn – wie bereits kurz erwähnt – Sanktionen IMMER den Problemverursacher treffen sollen und MÜSSEN (aus genau dem „eigenen“ - und gar nicht aus einem Rechtsverständnis angeblicher „Gutmenschen und der daraus erlassenen Gesetze heraus), wie kann es dann sein, dass – auch gestern in den Nachrichten – die Problemverursacher der Energieprobleme NICHT sanktioniert werden (können); dass die Problemverursacher in der FINANZWIRTSCHAFT nicht sanktioniert werden (können); sondern diese Probleme dadurch gelöst werden sollen, dass die ALLGEMEINHEIT dafür aufkommen soll?! Dafür werden dann wieder entsprechende Gesetze und Regelungen verfasst und zwar, weil die bisherigen Gesetze und Regelungen diese Sachlage so NICHT erfassten?! Bedeutet logischerweise aber doch eigentlich, dass die VORHER erlassenen Gesetze und Regelungen NICHT richtig waren und sein können. Denn sonst bedürfte es ja keiner „Neuregelung“, Gesetzesnivellierung oder gar Neufassung von Gesetzen?!
Der „einfache“ Grund m. E. ist der, dass in einem derartigen Rechtsverständnis und Recht, gar nicht die Gerechtigkeit – unabhängig der Herkunft eines Menschen – die Priorität hat. Sondern das, was „finanziell“ machbar und damit in Gesetze zu fassen ist. Damit schreibt aber NICHT das Leben und dessen (Lebens)RECHT und Naturgesetz das Recht und die Gesetze. Sondern das Kapital und diejenigen, die dieses - und damit auch die entsprechende Macht haben – besitzen das/ein Rechtsverständnis und damit auch die darauf begründeten Gesetze – UND NICHT DIE GERECHTIGKEIT – und geben damit das herrschende Recht und Gesetz VOR!
Von daher ist es doch auch nicht verwunderlich, dass in „unserer“ Rechtsprechung und Gesetzgebung dem KAPITAL ein viel höherer Wert – selbst bei den Sanktionen (auch hierzu einfach mal in Gesetzen nachlesen) – zugesprochen wird, als dem Leben. Nicht dass Leben und das diesem zugrunde liegende (Natur)Recht hat Priorität. Sondern in den Gesetzen wird geregelt, wie es sich das Rechts und Gesetz mit Kapital und Macht am besten regeln lässt. Also eine völlige Umkehrung von Recht und Gerechtigkeit.
Deshalb sind auch Aussagen, wie sie z. B. von Klaus-Peter-Hansen im Bezug auf ein angeblich „empathisches“ Handeln der (von der Gesetzeslage ABHÄNGIGEN) Jobcenter Angestellten eine Farce. Als ob sich Empathie an Statistiken messen und ausdrücken ließe. Sanktionen in Geldwert allerdings lässt sich in Statistiken nicht nur ausdrücken, sondern sorgt auch dafür, dass Statistiken an Statistiken – in Gewinn und Verlust; NICHT an Empathie und Gerechtigkeit - gemessen werden (können), Und es somit also doch einen „internen“ Wettbewerb – um den materiellen Wert - derer gibt, die eben auch (auf Grund ihrer ABHÄNGIGKEIT) an diesen Statistiken (Tabellenplätzen) gemessen werden. Deshalb musste er auch so um den „heißen Brei“ herum reden und konnte die an ihn gestellten Fragen weder direkt und erst recht nicht wahrheitsgemäß beantworten. Aber auch dieses ist durchaus verständlich. Ist er doch genauso ein ABHÄNGIGER und von den Gesetzen derer abhängig, die diese machen!

Zum Thema "Recht" und "Sanktionen", Rechtsverständnis z. B. in in Bayern ein ganz allgemeiner Hinweis auf Grund aktueller Berichterstattung(en):

 http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-bayerns-justizministerin-merk-ordnet-ueberpruefung-an-a-870207.html

Fortsetzung meines Posts zum Thema „Glauben“ vom 27.11.2012

Hier zunächst nochmals der beachtenswerte Kommentar von Walter Neumann, der mich zu meiner nachfolgenden Antwort veranlasste:

Ich kann Ihnen nur beipflichten, dass der Glaube, an was auch immer, nur eine Vorstellung einer jeden einzelnen Person für sich alleine ist. Was sich mit wesentlichen Teilen jedoch auch wiederum mit anderen Menschen trifft, welche ähnlich in ihrem Glauben sind, aber trotzdem unterschiedlich. Kein Glaube ist gleich, genauso wenig wie die Gene gleich sind!

Dass der 3. Weg der Agnostiker ein neutraler Weg ist, dem stimme ich zu. Dass dieser Weg aber nur deshalb ein Neutraler ist, um sich aus den Streitigkeiten der irgendwie Gottgläubigen mit den radikal Gottablehnenden herauszuhalten, halte ich für ein Gerücht!

Im Gegenteil gehen die Agnostiker doch den Weg, sich mit den Gottgläubigen zu streiten und die Existenz eines Gottes zu bezweifeln, sowie mit den Atheisten zu streiten, dass es möglich ist, dass es einen Gott gibt. Beide behaupten und führen angebliche (nicht nachweisbare) Beweise für ihre Meinung an.

Da finde ich den 3. Weg der Agnostiker doch einen realeren, nachvollziehbareren, für zukünftige "Beweise" offeneren Weg! Die beiden anderen Wege finde ich (zum Teil, leider) als unrealistisch, unbeweisbar und hoffnungslos. Beide Gruppen werden ihre gedanklichen "Spielereien" nicht erleben, nur darauf hoffen, dass ihre These stimmt.

Agnostiker sind dagegen sicherlich mit ihren Gedankengängen immer auf der richtigen Seite, ob es so oder so kommt. Dies ist zwar irgendwie komisch, aber doch auch wieder die Wahrheit. Sie wissen, dass nicht nur sie nichts wissen, sondern alle; und irgendwie, irgendwann alles möglich ist.

Also mir ist es egal, wer ich entwicklungsmäßig bin, woher ich komme, wohin ich gehe. Aus diesem Grunde versteige ich mich doch nicht in eine Suche nach Beweisen von der Existenz oder der Nichtexistenz Gottes. Beweise kann es nur von Gott geben, wenn er sie geben will. Eine Nichtexistenz Gottes dagegen wird wohl nicht bewiesen werden können!

Dass der Glaube an Gott gleichzeitig die Hoffnung auf seine vorgestellte Existenz ist, müsste jedem "Gläubigen" klar sein. Atheisten leugnen die mögliche Existenz eines Gottes, weil nicht nachweisbar. Dies ist in meinen Augen jedoch kein Beweis für seine Nichtexistenz, sondern nur ein Fehlen von Beweisen. Eine Gottesexistenz oder Nichtexistenz ist mit wissenschaftlichen Mitteln nicht beweisbar. Das könnte nur Gott alleine, wenn er existiert und es wollte. Es kann für uns Lebewesen nur ein Gottesexistenzbeweis geben aber keinen Nichtexistenzbeweis.

Daher finde ich die Haltung der Agnostiker die richtige Lebenseinstellung: Beides ist möglich, sowohl als auch. Neutral bis zum Beweis! Glauben sollen die beiden anderen Wege. Nach unserem Tode können wir erfahren, ob Gott existiert, aber wir werden dann nie erfahren, dass er nicht existiert!

Viele Grüße

Walter Neumann


Antwort:

Sehr geehrter Herr Neumann,

in der Hoffnung, Ihrer Sichtweise als Agnostiker mit „meiner“ Sichtweise und Darlegung selbiger nicht zu nahe getreten zu sein, möchte ich gerne zu Ihren Ausführungen erneut Stellung nehmen. Auf jeden Fall bin ich Ihnen sehr dankbar für Ihre Gedankengänge. Denn diese sind eine stete Herausforderung für michmeine Gedankengänge, Sichtweisen und „Erkenntnisse“ immer wieder einer Überprüfung zu unterziehen.

Kann Ihre Darlegungen auch durchaus nachvollziehen. Nur fällt mir bei all den Diskussionen im Bezug zu „Gott“ auf, dass sich fast alle Argumentationen, sowohl Gläubiger, Ungläubiger, als auch Agnostiker immer auf einen „außerhalb des Lebens stehenden Gott als Schöpfer des Lebens“ beziehen. Auch hier gibt es m. E. „nur“ unterschiedliche Vorstellungen dieses „außerhalb stehenden Schöpfers“. Von daher ist eine „Beweisführung für, gegen oder nichts“ m. E. schon deshalb nicht möglich, weil der „Ursprung des Lebens“ niemals außerhalb des selbigen zu erkennen und zu finden sein kann. Erst recht dann nicht, wenn „Gott“ Teil des gesamten „Schöpfungsprozesses und damit des Lebens ist“.
In Ihrem neuesten Beitrag: http://wanda-mueller.de/nachricht-an/ vom 27.11. 2012 beschreiben Sie Erlebnisse, wie ich Ähnliches (prügelnde „Geistliche“ etc.) und zwar auch bereits in jungen Jahren erfahren habe. Meine Konsequenz daraus war allerdings, dass ich mit 15 Jahren aus der katholischen Kirche (obwohl ich auch noch die „heilige Kommunion erfahren“ habe) ausgetreten bin.
Aus dieser „Art“, die Worte Gottes zu vermitteln (nur weil „Pharisäer und Schriftgelehrte“ dieses Wort - welches und was in der Bibel genauso und ganz klar als „Geheimnis“ und damit einer benötigten „Offenbarung“ beschrieben ist, falsch verstanden auslegten, weil ihnen das Geheimnis NICHT offenbar wurde (ist alles, wenn auch „gleichnishaft“ genauso in der Bibel beschrieben) - allerdings per se zu schließen, dass es sich deshalb NICHT um Worte Gottes handeln könne, halte „ich“ für nicht ganz schlüssig und ein wenig voreilig. Nur weil Jemand ein „Werkzeug“ (hier das Wort Gottes) nicht richtig anwendet, anwenden kann, kann „ich“ nicht davon ausgehen, dass das „Werkzeug“ deshalb NICHT „Werkzeug“ sei.

Und so gilt auch für Agnostiker das „Naturrecht, -gesetz". Auch wenn „er“ NICHT danach fragen will, kann oder sollte, „woher“ er kommt und „wohin“ er geht, bleibt die – auf Grund seiner Existenz – beweisbare Tatsache bestehen, dass „er“ woher kommt und wohin (auch immer) geht. Da ist KEIN Unterschied zu Gläubigen oder Ungläubigen. So gibt es in der Bibel tatsächlich auch Stellen, in welchen die „3 Wege“ beschrieben sind. „Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest!“ Offenbarung 3.15 oder: „Also, weil du lau bist und weder kalt noch warm, so werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“ Offenbarung 3.16

Und „nur“ weil Agnostiker davon nichts wissen wollen (wobei auch hier wieder die Gemeinsamkeit mit Gläubigen und Ungläubigen zu Tage tritt; nämlich das „noch“ fehlende - wenn in diesem Falle auch selbst gewollt - Wissen, die Erkenntnis um das „Geheimnis Gottes und seines „gleichnishaften“, aber auch „Offenbarung“ - für die „Verstehenden“ - beinhaltendes Wort; wobei auch dieser „Vorgang“ anhand der Bibel belegbar ist) hebt dies nicht den „beweisbaren Tatbestand“ ihrer Existenz aus einem „woher“ zu einem „wohin“ auf. Völlig unabhängig davon, was „Jemand“ von dem „woher“ und dem „wohin“ weiß, annimmt oder glaubt sich vorstellen oder auch nicht vorstellen zu können.

Wenn „man“ also das „Werkzeug“ (z. B. das Wort Gottes) nicht als „Werkzeug“ er- und anerkennt, weshalb sollte „man“ es dann auch benutzen?! Hier ergibt sich wieder die/eine Gemeinsamkeit von Ungläubigen und Agnostikern. Und dies ist auch Ausdruck einer in sich logischen Denk- und Handlungsweise.
Der Gläubige hingegen glaubt daran, dass es sich „hierbei“ um a) ein „Werkzeug“ handelt und b) er mit diesem „Werkzeug“ auch etwas schaffen und bewerkstelligen kann.
Würde auch hier gerne ein „Beispiel“ zur Verdeutlichung meiner Gedanken anführen. Ein „musikalisch“ veranlagter Mensch, kann bereits „Komponist“ - wenn auch noch nicht öffentlich - er- und anerkannt - sein, weil er in seinem Kopf eine „Melodie“ hört und erkennt. Einem „unmusikalischen“ Menschen kann und wird dergleichen wohl erst gar nicht widerfahren und deshalb auch völlig gleichgültig („lauwarm“) sein. Wenn der „musikalische“ Mensch nun den für in bestimmten Weg beschreitet, wird er – Zeitpunkt spielt dabei jetzt keine Rolle – diese „seine Melodie“ in „Noten“ fassen und irgendwann als „fertiges Musikstück“ der Öffentlichkeit präsentieren. „Er“ muss aber a) dazu veranlagt sein und b) daran glauben und c) diesen Weg in und für sich konsequent beschreiten.
Den „Beweis“ seines „Könnens“ kann er aber erst dann und NUR (auch für Andere) dann antreten, wen er seinen Weg bis zum Ende (also der Umsetzung und Veröffentlichung) geht und Jene die ihm vertrauen und glauben DIESES auch ab-, bzw. erwarten können. Unmusikalische Menschen hingegen haben dahingehend KEINERLEI Erwartung und können DERARTIGES auch NICHT nachvollziehen. Sie kennen weder das „Gespür“ für „Melodien“, noch kennen sie „NOTEN“. Es beschäftigt und berührt sie ja auch gar nicht.
Aber – und dies ist m. E. ausschlaggebend -, nicht Jeder kann und MUSS „musikalisch“ und ein „Komponist“ sein. Diejenigen, die im Herzen bereits „Komponist“ sind, können sich aber „vorstellen“, wie das „fertige Stück“ klingt. Und diejenigen, welche dies nicht können, könnten aber „am Ende“ davon – vielleicht sogar positiv – überrascht sein, wie „gut“ dieses „fertige Stück“ in ALLER Ohren klingt. Sich dann daran erfreuen, ohne aber selber „Komponisten“ zu sein. Wer sich „diesem „ allerdings verweigert, kommt eben NICHT in den Genuss dieser „Melodie“. Vielleicht braucht er diese „Musik“ auch nicht. Und trotzdem wird es „sie“ geben.

Hoffe, dass ich einigermaßen verständlich auf Ihre Gedanken geantwortet habe und freue mich schon auf den weiteren Meinungsaustausch.

Mit lieben Grüßen

Robert



Dienstag, 27. November 2012

Meine Gedanken zu einer Diskussion hier:


im Blog meiner Forenfreunde und - freundinnen

Thema „Glauben“:

Nach den vielen guten Beiträgen zu diesem Thema, möchte ich auch noch ein paar Gedanken anfügen. Beginnend mit den „ersten 2 Wegen“, ehe der 3.te Weg von Walter Neumann richtiger weise noch dazu kam.
Weshalb sich „Gläubige“ und „Atheisten“ so „trefflich“ streiten (können), liegt m. E. daran, dass es völlig entgegengesetzte „Vorstellungen“ bzgl. eines „Gottes/Gottesbildes“, bzw. dessen Nichtexistenz gibt. Und für „Vorstellungen“ gibt es weder einen Beweis, noch einen Gegenbeweis, weil sich „Vorstellungen“ erst DURCH die Umsetzung – in Folge von Glauben an die/eine „Vorstellung“ und in diesem Sinne folgenden Taten; bei (angeblichem) Nichtglauben per se keine nachfolgenden Taten folgen (können), weil ja gar KEINE Vorstellung vorliegt – manifestieren (können).
Und weil auch die diversen Religionen sehr unterschiedliche „Vorstellungen“ bzgl. (ihres) Gottes haben, streiten sich auch diese sehr trefflich untereinander darüber, welcher „Gott“ nun der „wahre“ ist und brauchen für ihre „Kriege“ die Atheisten mit deren „Vorstellung“ überhaupt nicht, um trotzdem unsäglich streiten zu können. Dies alles hat aber immer mit AUSLEGUNG(EN) zu tun. Ist also KEINE Frage des „eigenen“ Glaubens, sondern ein „Fremdglauben, blinder Glaube“ oder auch ein nicht glauben. Beides aber ist weder Beweis, noch Gegenbeweis für die „eigenen Vorstellungen“. Der 3.te Weg der Agnostiker ist m. E. der „neutrale“ Weg. Aber ein genauso ohne „beweisbares Wissen“, ohne tatsächliche Erkenntnis beschrittener Weg, um sich aus den „Streitigkeiten“ derer raus zuhalten, die sich um ihre – dem Gegenüber – NICHT beweisbaren Thesen streiten.
Soweit „meine“ Theorie der 3 Wege.
Es gibt in dieser „Frage“ also mindestens 3 unterschiedlich zu gehende Wege. Eines allerdings haben diese alle GEMEINSAM. Es sind unterschiedliche Wege des menschlichen Daseins, welche aber allesamt NICHT wissen (weil es ja KEINER tatsächlich für „Andere“ beweisen oder widerlegen kann), woher sie (also das Leben an sich) kommen und was – wenn sie als „LebeWesen“ existieren – der SINN ihres Daseins und damit letztendlich der „LebensSINN“ ist?
Aber genau auf dieser „Suche“ nach dem/seinem LEBENssinn ist der Mensch, seit er existiert. Und genau dies unterscheidet ihn vom Tier und dem diesen innewohnenden „Instinkt“. Instinkt „reflektiert“ NICHTS, hat kein/en „Spiegel/bild („EBENBILD“), an welchem „er“ sich „orientieren“ könnte. Instinkt ist reine Reaktion, ohne jegliche „Reflexion und Überlegung“, mangels (reflektierender) Unterscheidung(smöglichkeit) einer noch fehlenden Erkenntnis. Weil es genau an dieser Erkenntnis des „weshalb, wer und was bin ich“  fehlt. Genau deshalb benötigte der Mensch den „Gottesgedanken (Odem Gottes)“, von welchem er schon von Anbeginn der Menschheit „besessen“ ist. Auch wenn die GottesVORSTELLUNGEN – gemäß der Entwicklung des Menschen – anfänglich noch sehr „primitiv“ waren. Es war der Drang, zu wissen, „wer“ und „was“ er innerhalb der „Schöpfung (Evolution)“ ist. Und so kam mit der „Vorstellung“, dem Gottesbild der Christen (womit ja nicht ein bestimmtes Volk bezeichnet wird, sondern eigentlich die "Gesalbten" - also eine religiöse Handlung zur HEILUNG derer, die der HEILUNG bedürfen -) zum ersten Mal der monotheistische Gott in die Welt. Ein Gott, dessen Name Jehova, oder ursprünglich Jahwe (neuesten Forschungsergebnissen zufolge Jawe) ist und in seiner Bedeutung genau dies ausdrückt, was der Mensch von Anbeginn an sucht: nämlich sich selbst. So bedeutet Jawe eben „ich bin, der ich bin“. (hierzu gab es letzten Sonntag im ZDF eine interessante Doku: TERRA X: Bibelrätsel: „Die Karriere Gottes – hat Gott greifbare Spuren hinterlassen?“ 
 http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1777668/Bibelr%C3%A4tsel-1:-Die-Karriere-Gottes
Darin fand ich vieles von dem bestätigt, was ich selbst (lese)recherchiert und in meinem Buch dargelegt habe). Für mich kristallisiert sich immer mehr heraus, dass all die „religiösen“ Schriften und Bücher im Prinzip „nur“ Tagebücher des (allerdings auch „göttlichen“) Lebens sind. Darin beschrieben ist im Prinzip „nur“ das/ein Naturgesetz - dass man auch „göttlich“ nennen kann -, welches Ursache und Wirkung beschreibt. Von daher spielt es zunächst auch keinerlei Rolle, ob „man“ an Gott und sein „Gesetz und damit Recht“, oder an die „Natur“ und deren „Gesetz und Recht“ glaubt oder nicht. Dieses „Gesetz“ besteht völlig unabhängig von Gläubigen oder Ungläubigen und ist von daher KEINE Frage des Glaubens, sondern die/eine Gesetzmäßigkeit des Lebens an sich.
Womit ich dann beim „glauben“ wäre. Der Glaube ist m. E. nur ein „Navigationsgerät“, welches ich bedienen (können) muss und zu welchem es auch eine Gebrauchsanweisung („heilige Schriften“) mit entsprechenden Vorgaben für das „Handling“ gibt. Jetzt nützt es mich allerdings nichts, wenn ich NUR die Gebrauchsanweisung lese, diese evtl. sogar theoretisch verstehen, aber nicht in die Tat umsetze(n) (kann). Es nützt mich allerdings genauso wenig, wenn ich die Gebrauchsanweisung „falsch“ lese und damit in der Tat „falsch“ umsetze. Was aber in beiden Fällen absolute Voraussetzung ist: ich muss VERTRAUEN in mich, meine Fähigkeiten UND in das Navigationsgerät haben. Habe ich dies NICHT, nützen mir weder meine „Fähigkeiten“ die Gebrauchsanweisung zu lesen, noch das Navigationsgerät selbst. Ich werde NIEMALS an mein Ziel (der ständigen Suche nach Wahrheit, nach dem Selbst und damit dem SEIN) – welches ja im Navigationsgerät bereits „gespeichert“, also auch in der "Realität" (oder sollte ich sagen Wahrheit) vorhanden ist – kommen.
Glauben ist also primär eine Vertrauensangelegenheit. Und wenn es bei dem jüdisch/christlichem Gott heißt, dass „wir“ nach seinem Ebenbild geschaffen wurden, dann bedeutet dies m. E. ja nur, dass wir dazu geschaffen sind, „die zu werden, die wir sind“, oder eben mit dem biblischen Namen Gottes ausgedrückt „ich bin, der ich bin“ zu werden. Und für das Beschreiten "dieses Weges" gibt es entsprechende "Hilfsmittel" zum selbst gesteckten "Ziel". Also ist Glaube letztlich eine Frage des „sich“ Selbstvertrauens, des eigenen Weges und Zieles. Des Vertrauens in die eigenen – auf Grund des Glaubens an sich selbst – daraufhin erfolgenden Taten. Selbstvertrauen ist im Prinzip also ein/das Gottesvertrauen, oder anders gesagt: das Vertrauen in das (auch eigene) Leben. Wo es Vertrauen gibt, gibt es allerdings auch Misstrauen. Glaube und Unglaube. Mut und Angst usw. usf. !
Dies aber haben auch alle jene wieder gemeinsam, egal welchen der 3 vorher beschriebenen Wege man geht. Fehlender Glaube als Voraussetzung von Vertrauen führt bei keinem der beschriebenen Wege zum „Ziel“ und damit zu einer Beweisbarkeit oder Widerlegung.
Der Glaube an „Gott“ ist „nur“ der Glaube an das/ ein (SINNvolles) Leben.
Deshalb „behaupte“ ich ja auch stets, dass es gar KEINEN Ungläubigen gibt. Der Glaube unterscheidet sich stets „nur“ in den „Vorstellungen“ bzgl. des Lebens. Die Vorstellungen des Lebens aber sind NICHT das Leben an sich, sondern eben nur die Vorstellungen. Oder wie in einem meiner Aphorismen ausgedrückt: „Bewusstsein ist noch nicht das bewusste Sein, sondern nur das theoretische Wissen davon“.
Natürlich gäbe es da noch viel mehr und vmt. auch Differenzierteres zu sagen. Aber ich will es vorläufig dabei belassen. Vielleicht ergeben sich ja noch weitere Beiträge und damit Diskussionsgrundlagen, um dieses Thema noch weiter auszuführen.

Weiß jetzt nicht, ob diese meine Gedanken der Diskussion hilfreich sind. Aber ich wollte eben meine Gedanken dazu beitragen.

Montag, 26. November 2012

zu dem letzten unbeantworteten Schreiben an Jens Spahn

Vielleicht ist das hier:

http://blog.abgeordnetenwatch.de/2012/11/26/gesundheitspolitiker-spahn-an-lobbyfirma-beteiligt/

der Grund, weshalb Herr Spahn keine Zeit zur Beanwortung von Bürgeranfragen hat?!

Gesundheitspolitiker Spahn an Lobbyfirma beteiligt

geschrieben am 26.11.2012 um 16:38 in Lobbyismus von Martin Reyher Dass der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn von Transparenz bei Nebentätigkeiten nicht viel hält, erklärt sich vielleicht mit seiner klandestinen Vergangenheit. Denn wie das Magazin FOCUS heute berichtet (s. Grafik), verdiente Spahn “über ein diskretes Firmenkonstrukt heimlich an intensiver Lobbyarbeit für die Gesundheitsindustrie.”
Es geht um eine Beratungs- und Lobbyagentur namens Politas, an der Spahn zwischen 2006 und 2010 mit 25 Prozent beteiligt war. Für die Klienten der Agentur, vornehmlich aus der Medizin- und Pharmabranche, war Spahns Doppeltätigkeit ein Glücksfall: Denn als Gesundheitspolitiker arbeite Spahn an Gesetzen mit, von denen seine Kunden direkt betroffen gewesen sein dürften – einen direkteren Zugang zu politischen Entscheidungsträgern kann man kaum bekommen.
“Dass Volksvertreter Spahn sein Mandat als Gesundheitspolitiker profitabel für Beratungshonorare aus der Gesundheitsindustrie einsetzte, war ihm offenkundig bewusst”, schreibt der FOCUS, “denn er verschleierte seine Beteiligung an der Lobbyfirma. Eine GbR muss ihre Geschäfte und Gesellschafter nicht veröffentlichen.”
Auf Spahns Bundestagsseite gibt es zu dem Punkt “Beteiligungen an Kapital- oder Personengesellschaften” jedenfalls keinerlei Angaben, die auf die Beteiligung an der Lobbyfirma hinweisen könnten. Nur aus internen Unterlagen, die dem FOCUS vorliegen, werden die Politas-Teilhaber klar: “Treuhänder Jasper, Müller und eben auch Spahn.” Bei dem “Treuhänder Jasper” handelt es sich um den früheren Leiter von Spahns Bundestagsbüro, Markus Jasper.
Spahn erklärte gegenüber dem Magazin, es habe “zu keinem Zeitpunkt” einen Interessenkonflikt gegeben. Das allerdings ist nur schwer zu glauben, denn schließlich sitzt der CDU-Politiker seit 2005 im Gesundheitsausschuss, wo für die Gesundheitsbranche weitreichende Gesetze beschlossen werden.

Freitag, 23. November 2012

Nochmals die ARD-Themenwoche „Leben mit dem Tod“

und meine Beiträge aus dem Anne Will Forum http://annewill.blog.ndr.de/2012/11/20/ard-themenwoche/
  • 60
Till Eulenspiegel (Robert Kroiß):
21. November 2012 um 14:36 Uhr

Wie man den bisherigen Beiträgen, wie auch all den bisherigen Sendungen der ARD zur Themenwoche „Leben mit dem Tod?!“ sieht, ist dieses – im Titel schon eine sehr widersprüchliche Aussage enthaltend – ein eigentlich gar nicht zu diskutierendes Thema. Denn es ist primär eine ganz persönliche Glaubensfrage. Da aber der Glaube an sich weder beweis- noch widerlegbar ist, sind auch all die „Glaubensthesen“ weder zu beweisen, noch zu widerlegen. Sondern entweder zu glauben oder eben nicht zu glauben. Und erst diese Entscheidung für oder gegen Glauben führt dann zu entsprechenden (Folge)Handlungen. Glaube wird also „gelebt“, oder eben auch nicht. Und genauso wenig sind Geist und Seele (ein „Glaubensgewissen“) bis dato selbst wissenschaftlich beweis- oder widerlegbar. Aber ohne (beweis- oder widerlegbaren) Glauben ist NICHTS. Nicht einmal Wissenschaft und daraus resultierende Erkenntnisse. Denn selbst Wissenschaft setzt den Glauben daran voraus, dass Etwas zu beweisen oder zu widerlegen sei. Ein Leben OHNE Glauben kann es also gar nicht geben und gibt es auch nicht. Alle „Erklärungen“ und „Erkenntnisse“ können (auch wissenschaftlich nachvollzogen) nur dann zu einem „Ergebnis“ führen, wenn daran GEGLAUBT wird, dass durch die „nachfolgende Tat, als Folge eines umgesetzten Glaubens, das zuvor „Geglaubte“ beweis- und belegbar sein könnte und wird. Der Streit – selbst innerhalb von Wissenschaften – besteht einzig und allein in der Auslegung von „Geglaubtem“, bzw. nicht Geglaubtem.
Interessant hierbei finde ich persönlich allerdings, dass „Überlieferungen“ von (auch wissenschaftlichen) Erkenntnissen – hier im Blog z. B. der angeführte Epikur, selbstredend aber auch vielen Anderen und deren Aussagen, Erkenntnissen – geglaubt wird, ohne dass „man“ persönlich dabei – und diese somit in Realiter mit nachvollziehen konnte und kann – war, als Epikur und all die anderen Weisen zu ihren „überlieferten“ und damit hinterlassenen Weisheiten und Erkenntnissen – als „Wegweiser“ für das „erkannte“ Dasein – kamen. Einem sogenannten „Wort Gottes“ – auch NUR Überlieferung aus Menschenhand und auch NUR als „Wegweiser“ gedacht, wie z. B. die Schriftrollen aus Qumram und die vielen noch im Vatikan verborgenen und geheim gehaltenen Schriften – allerdings wird nicht, oder nur in den seltensten Fällen geglaubt. Damit kann dieses nicht geglaubte und überlieferte Wort selbstredend auch nicht in die Tat umgesetzt und als „Beweismittel“ Gültigkeit erlangen. Jetzt steht aber in diesem Buch der Bücher eigentlich auch nichts anderes darin, als eine Beschreibung des Lebens, seiner Entstehung und seines „Endes“. Allerdings nur in der,. damaligem Verständnis entsprechenden Version. Und es handelt sich dabei ebenfalls NUR um „Überlieferungen“, welchen geglaubt werden kann oder eben nicht.
Paradox wird es m. E. allerdings dann, wenn „man“ sowieso glaubt, dass mit dem Ende des Daseins, also mit dem Tod ALLES aus ist und dann eben NICHTS mehr ist, dann aber trotzdem – selbst wissenschaftlich/e – Beweise für oder gegen das NICHTS (seine Existenz und was dieses Nichts dann ausmacht) sucht und auch noch glaubt, dass es da Beweise zu finden gäbe. Im NICHTS, am ENDE von ALLEM, Beweise für WAS?! Für NICHTS?!
„Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ Johannes 1.5

  • 119
Till Eulenspiegel (Robert Kroiß):
21. November 2012 um 22:02 Uhr

Müsste man eigentlich nicht zuerst mal das Leben als Ganzes erfassen und erkennen, ehe man über das Ende des selbigen rätselt?! Müsste man sich dann nicht zuerst fragen, ob das irdische Dasein evtl. nur ein Teil des Lebens an sich ist?! Wenn das irdische Dasein „selig“ machen würde und demnach „erfüllte“ wäre, wie kann es dann eine Hoffnung für´s „danach“ produzieren, wenn es doch in der Zeit des Daseins seine ganze Erfüllung fand?! Ist dann nicht eigentlich das irdische Dasein als Teil des Lebens das Rätsel, welches es zuerst zu lösen gilt?! Woher, bzw. wieso gibt es
- meinetwegen auch nur als Fantasieprodukt – dann eine Hoffnung auf eine NICHT erfüllbare Erfüllung?! Ein erfüllter und damit seliger Mensch käme doch niemals auf den Gedanken, nach Erfüllung zu suchen?! Er wäre bereits erfüllt?! Demnach kann dann doch eigentlich NUR mit unserem irdischen Dasein etwas nicht stimmen?! Wer „satt“ ist, verspürt keinen Hunger nach „mehr“!

@ 129 Demetrius Degen: aber “Ungläubige” glauben ja auch der Logik nicht, da ihnen ja der Glaube an sich (angeblich) fehlt :) und deshalb sind die Reaktionen der Forumsteilnehmer wiederum davon abhängig, inwieweit diese Deinen Erklärungen “glauben”.
Aber für “mich” hast Du es – gerade im Bezug auf die lebensnotwendige Polarität – in Deinem Beitrag sehr gut erklärt. In einem gibt es auch nichts zu unterscheiden, zu erklären und damit “richtig” zu benennen oder bezeichnen.

555
Till Eulenspiegel (Robert Kroiß):
22. November 2012 um 10:50 Uhr
@ 494 Herbst: liebe Herbst, dazu müsste ich schon wissen, was Du an meinem Beitrag nicht verstehst? Evtl., dass ich schrieb, dass (angeblich) Ungläubige selbst der Logik nicht glauben? (Angeblich) Ungläubige bezweifeln an sich Alles, weil sie nicht mal sich selbst glauben (können). Und dieser Zweifel lässt im Gegensatz zum Glauben NICHTS zu, ausser den Zweifel an Allem und an Allen.
Oder war es die Aussage, dass es in einem nichts zu unterscheiden gibt? Dies hast Du in Deinem letzten Satz ja selbst beantwortet: „Glücksmomente, die nicht mehr aufhören!“ Was für eine Horrorvorstellung! Diese HorrorVORSTELLUNG kannst Du doch nur empfinden, weil Du auch das Gegenteil von “Glücksmomenten” kennst.

  • 596
Till Eulenspiegel (Robert Kroiß):
22. November 2012 um 14:32 Uhr

@ 494 Herbst (allerdings nicht nur), vielleicht zum besseren Verständnis „meiner“ Sicht der Dinge?:
Dass „man“ sich an einer heißen Herdplatte verbrennen kann, ist eigentlich logisch, wenn „man“ es weiß und worauf diese Logik beruht.. Diese Logik hat sich aber erst durch Erfahrung auf Grund von Unglauben und Zweifel an der Logik entwickelt. Nicht, weil es an sich logisch ist. Ansonsten wäre ja die Erfahrung, Erkenntnis und das WISSEN die Voraussetzung dafür, dass man diese Logik nicht mehr glauben muss, weil „man“ es ja OHNE Glauben und Erfahrung – auf Grund einer gegebenen Erkenntnis – aus dem SEIN heraus wüsste. Wenn ich nun einem „ungläubigen“ Kind sage, dass es sich an der heißen Herdplatte verbrennen kann, bleibt die Logik zwar bestehen, aber der Unglaube und die fehlende eigene Erfahrung setzt die Logik bei „diesem Kind“ außer Kraft. Würde es nun einfach „blind“ glauben, dann wäre es zwar vor dem verbrennen verschont, hätte aber nicht die eigene Erfahrung und Erkenntnis gewonnen. Es hat und kann sich NUR eine (eigene) Vorstellung darüber machen, was eine geglaubte „logische“ Verbrennung ist und anrichtet. Es hätte dann aber KEINE eigene Erkenntnis und ist IMMER davon ABHÄNGIG, das zu „glauben“, was „man“ ihm sagt (auslegt). Genau dies ist auch der „Sinn“ all der Religionen und deren „Begründer“. Nämlich als „Stellvertreter“ (eines) Gottes seinen „Kindern“ zu sagen und auszulegen, was die „gläubigen Kinder“ zu tun haben. Dies ist auch die MACHT gegenüber den ABHÄNGIGEN (nicht selber Wissenden), welche Religionen, aber auch „Wissenschaften“ und Herrschende allgemein über all diejenigen haben, welche nicht zu eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen kommen. Es ist aber auch der gravierendste Widerspruch zu dem, was DIESE angeblich „verwalten“ und (stell)vertretend verkündigen, also im Namen dessen, den sie „vertreten“ und dessen GUT sie angeblich in seinem Namen verwalten. Diese Auslegungen der „Verwalter und Stellvertreter“ haben allerdings auch stets ihr BILD und IHRE Vorstellung dessen verkündet, den sie angeblich vertreten. Dies ist auch die MACHT all der Ausleger und Herrschenden. Deshalb wurde auch die alles entscheidende Frage in der Sendung, nämlich „WAS ist Gott“ und was bedeutet „göttlich“ sein überhaupt NICHT gestellt. Im Gegensatz zu dem „Vertretenen“, der ALLEN Menschen absolute Freiheit und damit UNABHÄNGIGKEIT verheißt, verkünden „seine“ Stellvertreter und Verwalter, dass „man“ NUR dann frei sein könnte, wenn man ihren AUSLEGUNGEN gehorchend IHNEN dient.
Wozu braucht „Gott“ einen Stellvertreter, wenn er doch allmächtig, überall und ewig ist?!
Die Religion – immer schon die ersten Begründer einer Abhängigkeit und immer schon die „Mächtigsten“, selbst in der Frühzeit, als sie noch Zauberer, Schamane und andere Bezeichnungen hatten -, genauso wie Politik, Wirtschaft und Wissenschaften gründeten ihre Macht – damit verbunden auch all das ihnen „zugefallene Eigentum an der Schöpfung“ – stets auf dem Unwissen derer, die sie von „ihrem Wissen“ abhängig machen wollten. Deshalb wurde und wird auch stets zu verhindern versucht, dass der Mensch sich selbst „göttliches“ Wissen und damit Freiheit und Unabhängigkeit aneignet. Das „Geheimnis Gottes“ und „seine Offenbarung/en“ – wie in vielen religiösen Schriften, so auch in der Bibel – beschrieben, soll(te) immer schon ein Geheimnis bleiben. Denn nur dadurch „rechtfertigte“ sich eine „Auslegung“ sogenannter „Stellvertreter“ und „Weisen“. Aber dies alles ist in der Bibel auch genauso beschrieben. Man muss es nur selber erkennen und verstehen. Wie z. B. auch die „Religionen“ in der Offenbarung beschrieben sind. Und zwar als das, was sie sind: s. h. Offenbarung Kap. 17
„Komm her, ich will dir das Urteil über die große Hure zeigen, die auf [den] vielen Wassern sitzt, mit welcher die Könige der Erde Hurerei getrieben haben; und die auf der Erde wohnen, sind trunken geworden von dem Weine ihrer Hurerei. Und er führte mich im Geiste hinweg in eine Wüste; und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten Tiere sitzen, voll Namen der Lästerung
nd das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen, und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll Greuel und Unreinigkeit ihrer Hurerei; und an ihrer Stirn einen Namen geschrieben: Geheimnis, Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde. Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Völker und Völkerscharen und Nationen und Sprachen; Und das Weib, das du sahst, ist die große Stadt, welche das Königtum hat über die Könige der Erde.“ Kann man die Macht der Religionen – aus dem damaligen Verständnis heraus – besser beschreiben?!
Aber „man“ kann selbstredend NICHT erwarten, dass „man“ versteht und Erkenntnis darüber erlangt, was „man“ weder glaubt, noch in der Tat nachvollzieht. „Man“ kann nicht ernten, was und wenn „man“ NICHTS gesät hat.
Und was mir bei der ganzen Diskussion ebenfalls auffällt. Diejenigen, welche nur den beweisbaren Wissenschaften „glauben“ – wobei dazu ja gar kein Glaube mehr benötigt wird -, gestehen den Wissenschaften ständig Korrekturen und „neue“ Erkenntnisse zu. Sie sehen „ja auch nur“ das Resultat und können vmtl. nicht jedes wissenschaftliche Traktat im Wortlaut verstehen und nachvollziehen. Man verlässt sich also auch hier auf die „Auslegungen“ der Wissenschaften, ohne diese selbst nachzuvollziehen. Beim „Wort Gottes“ hingegen berufen sich deren „Gegner“ stets und immer nur auf das „alte Testament“ und den „alten, ersten Bund“ Gottes. Aber es gibt eben auch noch ein „neues Testament“, einen „neuen Bund“, welcher demnach den „alten Bund“ und die damit verbundenen „Erkenntnisse“ aufhebt. Und darauf, was die „Stellvertreter“ und „Ausleger“ daraus gemacht haben. Dies Alles mag u. U. zum „Werk Gottes“ gehören, ist aber NICHT das „Ende der/seiner Schöpfung“, damit auch nicht das „Ende“ als Tod, aber vor allem NICHT (in) „sein(em) SINN“.

  • 640
Till Eulenspiegel (Robert Kroiß):
22. November 2012 um 19:55 Uhr

Kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag # 615:
Um ein evtl. auftretendes Missverständnis zu vermeiden, nachdem ich den Beitrag von Demetrius Degen # 615 und insbesondere diesen Absatz: „Doch Religionen sind KEINE Theorien. Religionen sind Anweisungen, wie der Mensch sein wahres Selbst (göttlicher GEIST) erkennen und verwirklichen kann. Nach diesen Anweisungen sollte gehandelt werden. Somit ist Religion PRAXIS!“ gelesen habe und mit diesem auch in Gänze übereinstimme, muss ich wohl korrigierend klarstellen, dass ich in meinem Beitrag # 596 den Begriff „Religion“ fälschlicherweise als Allgemeinbegriff für die „Institutionen und diversen Kirchen(HERRSCHER)“ gemeint und benannt habe. Blinder Institutions-gGlaube kann, wie der Begriff ja bereits sagt NICHT sehend und erkennend machen. Deshalb ist Unterscheidung auch erst möglich, wenn man nicht mehr „BLIND“ glaubt.
Religion im Sinne des Wortes: „Als Religion (lat: religio, wörtlich: ‚die Rückbindung‘. Auch zurückgeführt auf relegere, ‚immer wieder lesen‘, oder religare, ‚zurückbinden‘; frei übersetzt: „wieder verbinden [mit Gott]“) bezeichnet“ ist, bzw. kann selbstredend NUR gelebte Praxis sein. Weil es „wieder verbinden, eine Rückbindung zum Leben an sich ist.
Religion im Sinne des Wortes kann nur gelebt werden und nur so zu EIGENER Erkenntnis führen. Und erst dies macht den Menschen frei in dem Sinne, wie es das Leben (Gott) auch „vorgesehen hat“.


677
Till Eulenspiegel (Robert Kroiß):
23. November 2012 um 10:59 Uhr
@ 654 Demetrius Degen: habe ich auch nicht so verstanden. Aber durch Deinen Beitrag wurde mir bewusst, dass ich mich unkorrekt und falsch ausgedrückt habe und deshalb wollte ich dieses korrigieren..
Dies ist ja auch das „Verflixte“ bei den zwischenmenschlichen Beziehungen und der Kommunikation, wie es gerade bei diesem Thema sehr deutlich wird. Da will jeder seine Unabhängigkeit – entweder von der Religion oder den Wissenschaft (wieder als verallgemeinerte Begrifflichkeit) und deren Erkenntnisse – belegen, argumentiert aber dann zur Beweisführung genau mit dem „Wissen“ derer, von denen man eigentlich unabhängig sein will. Da wird dann ein „Streit“ darüber geführt, welche Ethik als sittliches Verständnis, welche „Nächstenliebe“ die „richtigere“ sei?! Und dies eigentlich immer mit demselben „Ziel“, dass nämlich „alle Menschen“ letztlich nichts anderes wollen: nämlich das „Paradies“ auf Erden. Kein „vernünftiger“ Mensch will freiwillig in die „Hölle“! Kein vernünftiger Mensch (egal woran er glaubt oder auch nicht) käme auf die Idee, den anderen „zum Teufel zu wünschen“, wenn man einen gemeinsamen Weg ins „Paradies“ fände und miteinander beschreiten könnte. Wenn auf diesem „Weg“ keiner vom anderen ABHÄNGIG – eben auch in der Auslegung des Weges – wäre. Stünde die Gemeinsamkeit des „Zieles“ im Vordergrund, würde man sich doch nicht darüber streiten, wie „eben“ oder „uneben“ der zu beschreitende Weg dahin ist?!
Gerade in einer Zeit, in welcher die „Ziele“ über „Navis“ eingegeben und verfolgt werden, käme doch auch kein Mensch auf die Idee, darüber zu streiten, welches „Navi“, von welcher „Firma“ das „bessere“ und „richtigere“ ist, wenn man sich am vereinbarten Ziel trifft?!
„Hier“ aber wird sich darüber gestritten, welche „Marke“ von „Navi“ das „bessere“ ist?! Und genau deshalb, wird das „gemeinsame Ziel“ völlig aus den Augen verloren und verfehlt.

  • 686
Till Eulenspiegel (Robert Kroiß):
23. November 2012 um 12:47 Uhr

Doch nochmals ein kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag # 677, wobei dann auch wieder deutlich wird, inwiefern ich mit den Beiträgen von Demetrius Degen bzgl. der „Religion“ übereinstimme.
Mit den „Religionen“ und den „Wissenschaften“ ist es wie mit einem alten Atlas, einer alten Straßenkarte und einem hochmodernen Navi. Die „Zielorte“, deren Koordinaten und Daten waren immer schon vorhanden. Sie befanden sich immer an „ihrem (selben) Ort“.
Die „Religionen“ sind nun die „alten Straßenkarten und Atlanten“ und die „Wissenschaften“ sind das moderne „Navi“. Allerdings können die modernen Navis auch „nur“ und auf Grund bereits – also auch schon in Atlanten und alten Straßenkarten – vorhandenen und verifizierten Daten programmiert und erstellt werden.
Von daher ist es doch eigentlich völlig egal, durch welchen „Wegweiser“ man an sein „Ziel“ – welches wie gesagt sowieso genauso existiert, egal ob man einen Atlas, Straßenkarte oder Navi benutzt – kommt. Weder ein Atlas, eine Straßenkarte noch ein Navi sind „das Ziel, der Ort“ um welchen es geht. Sondern sie sind nur Hilfsmittel auf dem Weg dorthin. Und deshalb sind die „Streitereien“ über die „Hilfsmittel“ so völlig überflüssig. Das „Ziel“, seinen „Ort“ zu erreichen ist das Primäre, nicht wie und wodurch „man“ hin kommt.


Samstag, 17. November 2012

ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod"

Zu diesem Thema anbei ein paar meiner Gedanken.


Gevater Tod *

Fahles Mondlicht fiel in den, von flackerndem Kerzenlicht erhellten Raum. Das Flammenspiel der Kerzen warf bizarre Schatten an die Wände und leuchtete den Raum nur sehr mäßig aus. Inmitten dieses Raumes saß in einem geräumigen Ohrensessel ein Mann mittleren Alters und sinnierte scheinbar teilnahmslos vor sich hin.Der Mann wurde sich immer mehr dessen bewusst, dass die Jahre, welche er bis zum Ende seines Daseins noch vor sich hatte, inzwischen vermutlich erheblich weniger waren, als die Jahre, welche er bereits hinter sich hatte.
Längst war er auch schon ergraut und die vielen Furchen und Falten in seinem Gesicht zeugten ebenfalls davon, dass die Jahre seines Lebens nicht spurlos an ihm vorüber gegangen waren.
Zusammengesunken saß er da in seinem Sessel, die Augenlider geschlossen und hie und da einen Seufzer von sich gebend. Es waren aber keine traurigen oder gar schmerzvollen Seufzer, auch wenn sie aus seinem tiefsten Inneren zu kommen schienen. Nein, dieser Mann strahlte eine friedvolle, gelassene Ruhe aus. Ganz so, als ob ihn nichts erschüttern könnte. Zufriedenheit erfüllte den gesamten Raum.
Ein Klopfen an der Zimmertüre durchbrach die Stille des Raumes. Der Mann öffnete seine Augenlider und bat den Anklopfenden doch einzutreten.
Die Tür öffnete sich und herein trat eine lange, hagere Gestalt. Gehüllt in einen schwarzen Mantel, welcher viel zu groß schien und an dem Hageren hing, als ob er gar nicht ihm gehörte.
Guten Abend“, sagte der Eintretende, ohne dass dabei ein kalter Luftzug durch die geöffnete Türe in das Zimmer gelangte, wie der geneigte Leser dies jetzt vielleicht erwartet.
Guten Abend“ erwidernd, betrachtete der im Raum Sitzende den Eintretenden.
Womit kann ich dienen?“ schallte es der hageren Gestalt entgegen.
Mit Deiner restlichen Lebenszeit“, sagte der Hagere, „denn ich bin gekommen, Dich abzuholen. Hätte vorher aber noch die ein oder andere Frage.“
Dann nehmen Sie doch bitte Platz und ich werde sehen, ob ich Ihre Fragen beantworten kann“ bekam dieser wiederum Antwort. Und der in seinem Ohrensessel sitzende Mann mittleren Alters gab seine Antwort ruhig, äußerst gelassen und selbstsicher. Nicht die geringste Unruhe, oder vielleicht gar Angst war in seiner Stimme wahr zu nehmen. Obwohl er bereits erkannte, wer ihm da gegenüber stand, nachdem er eingetreten war.
Es war der Gevater Tod.
Dieser, erkennend, dass sein Gegenüber längst wusste, mit welchem Gast er es zu tun hatte, begann also zu fragen.
Du weißt also wer ich bin?“, warf er eher feststellend, statt fragend in den Raum. „Gut so, dann können wir gleich zur Sache kommen.“
Sag mir bitte, weshalb veranstaltet ihr Menschen solch ein Brimborium und solch einen Zirkus, wenn es ans Sterben geht? Wovor habt ihr solche Angst? Da gibt es die Einen, die allerdings auch nur glauben – weil sie ja genau so wenig wissen, wie die Anderen -, dass alles vorbei und damit beendet ist, wenn ich gekommen bin, sie abzuholen. Wenn es also vorbei ist, dann weiß derjenige nichts von all dem Zirkus, welchen man um seine Beerdigung veranstaltet. Wessen Ehre wird dann gewürdigt? Ist es am Ende doch bloß die Eitelkeit der da Bleibenden, der Lebenden? Wollen am Ende eigentlich sie die Ehre dafür, dass sie jemanden so „gebührend“ beigesetzt haben? Wobei sich in dem Wort „gebührend“ bereits der Inhalt wieder findet, was die Lebenden Inhalt gebend für eine Bestattung empfinden. Und die Ausführenden – der Mafia gleichende Unternehmen, welche sich um jeden leblosen Körper streiten – kassieren auch noch entsprechende Gebühren für die „Beseitigung“ eines Gestorbenen. Wenn ich dies einmal so gnadenlos ausdrücken darf, wie ihr zumeist während Eurer geliehenen Daseinszeit miteinander umgeht, dann würde ich sagen, es sind einfach die anfallenden Müllbeseitigungsgebühren.
Die Anderen wiederum glauben, dass ich sie nur vorübergehend abhole, weil das Leben an sich ja trotzdem weitergeht. Wieder Andere glauben, ich hole sie von Zeit zu Zeit ab, weil sie immer wieder auf die Erde kommen wollen, respektive müssen. All diese allerdings würden wiederum ganz sicher auf derart blumige und huldvolle Beileids-Bekundungen, wie Ihr sie ihnen zu Teil werden lasst, gerne verzichten, weil sie ja noch längst nicht mit dem Leben abgeschlossen haben, sondern nur ihr Dasein für eine gewisse Zeit unterbrochen haben, bzw. beendeten. Also auch hier wohl nur die Eitelkeiten der Überlebenden. Welcher der Angehörigen wohl am meisten, kostspieligsten und würdevollsten bestatten lässt?“
Diese Fragen, welche der Tod dem Manne stellte, hatte sich dieser sein ganzes Leben, oder sollte man besser sagen, sein ganzes Dasein lang selbst schon immer und immer wieder gestellt. Und er hatte Antworten gefunden, allerdings hatten diese nur für ihn selber eine gewisse Gültigkeit. Deshalb saß er auch nach wie vor so ruhig in seinem Sessel, ohne jegliche Angst, Unruhe und Aufgeregtheit. Im Gegenteil. Er fand es wohltuend, sich Auge in Auge mit Gevater Tod über Anfang und Ende jeglichen Daseins zu unterhalten.
Zeit“ sagte Gevater Tod, „Zeit ist doch nur eine Einteilung, eine Mess- und Maßeinheit, welche ihr Menschen euch geschaffen habt. Woher kommt sie, was teilt sie ein? Welcher Teil von was ist die Zeit?“
Während der Tod dieses zum einen als Feststellung treffend und andererseits fragend in den Raum stellte, wurde dem Manne auch wieder bewusst, dass auch in diesem Raume eine Uhr tickte, welche die Sekunden, Minuten und Stunden anzeigte und ein Kalender an der Wand hing, der Tage, Wochen und Monate einteilte. Und beides waren Maßeinheiten, welche Etwas einteilten. Etwas, das der Mensch Zeit nannte.
Und dann Eure Bestattungen und anschließenden Leichenfeiern“ fuhr der Tod in seinen Ausführungen weiter fort. „Da beginnt, nachdem ich gekommen bin und wieder einmal Jemanden abhole, dessen Zeit abgelaufen ist und der nun eine Reise –wohin auch immer- antritt, ein Szenario, ein bürokratischer und unmenschlicher Ablauf, der seinesgleichen sucht. Das Ganze verbunden mit einem ungeheuer finanziellen und materiellem Aufwand, dass ich mich frage, ob ihr Eure Zeit wirklich nicht besser zu nutzen wisst, könnt oder wollt?“
Aufmerksam hörte der Mann, nach wie vor sehr gelassen in seinem Ohrensessel ruhend zu und dachte bei sich: „wo er recht hat, hat er recht. Diese Gedanken gingen mir lange, bevor er an meine Türe klopfte um mich abzuholen, selber in dieser oder ähnlichen Art durch den Kopf.“
Es gab in der Vergangenheit bereits den einen oder anderen Todesfall in seiner näheren Umgebung, in der Familie, im Freundeskreis und der Verwandtschaft. Er hatte auch schon an der einen oder anderen Beerdigung teilgenommen und immer - insbesondere gerade während der Trauerzeremonien – nahm er sehr bewusst wahr, was da vor sich ging.
Er war keiner von jenen Trauernden, die Unmengen von Tränen am Grab eines Verstorbenen vergossen, psychische und physische Zusammenbrüche erlitten. Nein, er ging sehr sachlich und bewusst mit dem Tod um.
Mitten in diese Gedanken hinein hörte er, wie Gevater Tod in seinen Ausführungen weiter fort fuhr:
Wenn einer glaubt, dass es nach dem Tod mit allem vorbei sei, weshalb lässt man ihm dann ein Denkmal erbauen? Nichts anderes sind doch Eure Gräber, mit Blumen und Grabsteinen, oder anderen Äußerlichkeiten versehen? Was vorbei ist, ist vorbei. Da gibt es nichts mehr zu verehren, zu betrauern, zu beweihräuchern. Da ist ja angeblich nichts mehr und da kommt ja auch nichts mehr.
Wenn die Müllabfuhr Woche für Woche kommt und den Müll abholt, dann veranstaltet ihr deswegen doch auch keinerlei Trauer-Zeremonien, nur weil der Müll nun an den vorgesehenen Platz, an den Ort seiner Bestimmung gebracht wird? Oder abgetragene Kleidungsstücke, also die Hülle Eures Körpers? Diese entsorgt ihr doch auch ohne große Zeremonie, Trauerfeiern und baut deshalb doch keinerlei Denkmäler? Und derartige Entsorgungsorte besucht ihr doch auch nicht ständig, um das Entsorgte zu betrauern?
Das Einzige, was mir dazu einfällt ist, dass man dem nun Gestorbenen vielleicht während seiner Daseinszeit ein wenig mehr an Ehre, Würde und Mitgefühl hätte zukommen lassen können, ja wahrscheinlich sollen.
Sollte es allerdings, nach dem ich Einen von Euch abgeholt habe, danach doch noch Etwas geben, dann gibt es erst recht nichts zu verehren, zu betrauern und zu beweihräuchern. Im Gegenteil. Da wäre dann Freude angesagt und evtl. Vorbereitungen für die Wiederkehr zu treffen. Denn dann hat sich dieser Abgeholte ja nur auf eine zeitliche Reise begeben und bereitet sich wohl auch wieder auf seine Rückkehr vor.
Wenn ihr eine Urlaubsreise antretet, grabt ihr doch auch nicht jedes Mal eine Grube und errichtet einen Gedenkstein? Was also ist es wirklich, welche Intentionen bewegen Euch tatsächlich, ein derartiges Brimborium zu veranstalten? Es ist das Nichtwissen, die Unkenntnis von Leben und Tod und Eure Eitelkeit.“
Was soll ich Dir darauf antworten“, fragte der in seinem Sessel Ruhende? „Du hast Dir Deine Fragen ja selbst bereits beantwortet und ich kann Dir nicht im Geringsten widersprechen.“
Gut“, erwiderte daraufhin Gevater Tod, „dann lass uns, nachdem wir dies auch geklärt hätten, gehen“.
Warum nicht“, dachte der Mann, „dieser Gesprächspartner scheint mir mehr Vernunft zu haben, als viele von denjenigen, welche sich lebend wähnen und glauben Macht zu haben. Sich Güter und Reichtum anhäufen, dass selbst die nachkommenden Generationen noch Jahrtausende davon zehren könnten, ohne es jemals auf brauchen zu können. Während ganze Völker zur gleichen Zeit verhungern. Mitnehmen kann keiner was. Also warum dann nicht in der Zeit, in welcher man da ist, so gut als möglich alle Menschen am Dasein teilhaben lassen? Dies wäre Würde und Ehre im Handeln. Da bliebe eine gute Erinnerung an die Verstorbenen, ohne dass man sich krampfhaft an die guten Werke zu erinnern suchte.“
Und das fahle Mondlicht fiel noch immer in den, von flackerndem Kerzenlicht erhellten Raum. Das Flammenspiel der Kerzen warf ebenfalls immer noch seine bizarren Schatten an die Wände und erhellte den Raum nur sehr mäßig.
Inmitten dieses Raumes stand immer noch ein geräumiger Ohrensessel. Nur war dieser nicht mehr besetzt.
Eine Türe fiel ins Schloss und der kalte Windhauch, welcher nun durch das Zimmer wehte, verlöschte die Kerzen.
Stille und Dunkelheit war es, was übrig blieb.
Aus der Ferne aber hörte man, wie sich Gevater Tod mit seinem Begleiter immer noch sehr angeregt unterhielt. Und dies ergab ein weit lebendigeres Bild, als dieser stille, dunkle und nun verlassen daliegende Raum.

* aus meinem Buch "Spiegelungen"


Trauer
( Grabrede beim Tod meines Vaters )

Jeder Abschied ist zugleich auch Neubeginn
Man geht von einem Ort zu einem ander`n hin
Und dennoch ist man in Gedanken
Bei seinen Lieben, Freunden und Bekannten
Und nur Erinnerung, die macht
Dass man sich freut und wieder lacht
Wenn man sich erinnert jener Zeit
Die eingebunden in die Ewigkeit
Ein Teil nur ist von wahrem Leben
In dem wir uns – so glaube ich – bewegen
Und jenseits aller Zeiten, Räume
Realitäten und auch Träume
Bleibt eines jedenfalls zurück
Erinnerung an Jahre voller Glück
Die man gemeinsam hat erlebt
Dies` ist es, was jetzt zählt
Und dass die Liebe bleibt
Gestern, heute und in Ewigkeit

@ Robert Kroiß












Freitag, 16. November 2012

"Fuchs (CDU)", Du sagst es unverhohlen

in der ZDF-Sendung von Maybritt Illner am Do. 15.11.2012

"Knietief im Dispo -Geht die Mittelschicht pleite?

Geht die Mittelschicht pleite? Wie groß ist die Abstiegsgefahr bei uns wirklich - und wie schwer der Weg zurück? Kümmert sich die Politik zu sehr um diejenigen, die schon ganz unten sind? Werden bei uns die Reichen verschont, die Armen gepämpert und die in der Mitte einfach vergessen? Darüber diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen. "

Fuchs (CDU) hebt in der Sendung – wohl als Rechtfertigung auf eine ihn und seine KollegInn/en betreffende und zutreffende Feststellung – hervor und will wohl damit punkten, dass Deutschland noch niemals zuvor so viele „Zutaten (Steuereinnahmen) hatte wie heute! Er hebt dies so hervor, als sei es „sein“ und seiner MitstreiterInnen Verdienst!
Jetzt macht er dies aber in einer Sendung, welche ja nicht die „Erfolge“ seiner Regierungskoalition zum Mittelpunkt hatte, sondern eine sich immer mehr verschärfende Krise in der Mittelschicht. Bei dem Teil des Volkes also, für dessen Wohl "er", als auch seine MitstreiterInnen als die "Leistungselite" der "Mitte" angetreten ist und sich dazu berufen fühlen!

Sein Credo, dass unter einer Regierungskoalition wie der derzeitigen noch niemals so viele „Zutaten – sprich Steuereinnahmen“ für die „Zubereitung der Menschenspeisung“ vorhanden und verwendet wurden, macht offensichtlich, dass die derzeit herrschenden „Köche“ nicht in der Lage sind, ihr „Handwerk“ richtig auszuüben. Denn wie sonst könnte es sein, dass ein – noch niemals zuvor da gewesenes – Mehr an „Zutaten“, dazu führt, dass immer mehr Menschen „hungern“ müssen?!
Dies bedeutet doch, dass ein Mehr an „Zutaten“, auf Grund der nicht vorhandenen „Kochkünste“ und „Speisezubereitung“ zu immer weniger und immer schlechteren „Speisegerichten“ für die Allgemeinheit führt?! Wenn „Fuchs“ und seine amtierenden „Chefköche“ ihren „Handlangern (dem Volk)“ eine Liste mit „Zutaten“ (Rahmenbedingungen) in die Hand geben; die „Handlanger (das Volk)“ auch gehorsam die „Zutaten“ besorgen (erarbeiten) und die „Speise“ dann doch NICHT gelingt, dann muss man die „Chefköche“ doch fragen (dürfen), woran dies liegt?!
Da beherrscht doch dann irgendwer sein „Handwerk“ NICHT! Oder aber es verschwinden während der „Speisezubereitung“ all die – durch die Handlanger (das Volk) – besorgten „Zutaten“ auf scheinbar „unerklärliche“ Weise. So dass nur noch ein „laues Süppchen“ für die Allgemeinheit an all den „Tafeln“ serviert werden kann?!

Wenn dann gleichzeitig „eine Handvoll“ dieses Volkes erheblich an „Gewicht“ zunimmt, während diejenigen, die an der Zubereitung der Speise beteiligt sind immer mehr an „Gewicht“ verlieren, dann liegt die Ursache des „Problems“ wohl an einer ganz anderen Stelle! Aber an diese Ursachenforschung und – erkennung wagt sich derzeit immer noch Niemand! Keiner sagt, dass da schon während der "Zubereitung" der "Speise" für alle, sich eine Handvoll schon während der "Zubereitung" an den "Zutaten" bedient und ein "eigenes Süppchen" kocht!
Man muss einfach nur genau hinhören, was die „entscheidenden Personen“ in ihrer Funktion als Rechtfertigung und „eigene Leistung“ lobend immer wieder von sich geben. Dann lässt sich ganz eindeutig feststellen, dass all die diskutierten Probleme eine „einzige“ Ursache haben: nämlich dass gelogen und betrogen wird, bis sich die Balken biegen. Und wo gelogen und betrogen wird, da KANN gar keine Gerechtigkeit – von einer sozialen ganz zu schweigen – herrschen!

Und so hat der „Fuchs – und all seine Genossen und Genossinnen -, nicht nur die Gans gestohlen“, sondern noch viel mehr!


Freitag, 9. November 2012

WENN ES DOCH SO EINFACH IST....,

weshalb träumt dann nicht Jeder den „amerikanischen Traum“, schmiedet sich sein Glück selbst und wird vom „Tellerwäscher zum Millionär“?! Wenn doch angeblich alle Menschen dieselben Voraussetzungen und Möglichkeiten haben und mitbringen?! Es also NUR eine Frage des Willens und wollen ist?! Was hindert die Menschheit als Ganzes also dann daran, den eigenen Willen in die Tat umzusetzen?! Und wenn der Wille, aber vor allem auch der Sinn des Mensch Seins seinen Ausdruck in massenhaftem Reichtum, Vermögen und Eigentum findet und sich darin begründet, weshalb gibt es dann gerade in diesen Bereichen eine derartige Ungleichverteilung?!
Wollen etwa nicht alle Menschen reich, vermögend und glücklich sein?!
Gibt es einen Unterschied im Wollen und Willen?! Und wenn ja, woher und weshalb?!

Ist es nicht geradezu grotesk und paradox, dass ausgerechnet diejenigen, welche als Ursache und Rechtfertigung ihres angehäuften „Reichtums“ NUR den/ihren eigenen Willen, den „eigenen Traum“ und die eigene Glücksschmiede sehen und jedem anderen Menschen dieses auch als DIE einzige und wahre Grundlage des „eigenen und damit für ALLE zu erreichenden Erfolgs“ verkünden und empfehlen, andererseits dann aber eine derartige Angst vor der „Gleichmacherei“ und dem „Gutmenschentum“ haben?!
Verkünden sie nicht mit der ihnen eigenen „Güte“ eines „Gutmenschentums“, dass nur JEDER wollen muss?! Also damit eigentlich alle Menschen GLEICH – zumindest im Willen und Wollen – sein können und sind?!

Wodurch also entsteht dann eine derartige Vermögens- und Eigentumsungleichheit, wie diese weltweit vorherrscht?!

Und was ist dann der eigentliche Grund für die vorherrschende Angst derer, die doch AUCH NUR durch die „Umsetzung“ (oder sollte ich vielleicht besser sagen, die DURCHsetzung) ihres Willens zu „ihrem Eigentum“ gekommen sind, dass „man“ sie um den – nur durch den eigenen Willen und die Erfüllung ihres Traumes möglich gemachten - „Ertrags“ dadurch bringen könnte, dass ALLE Menschen auch NUR den/ihren eigenen Willen umsetzen und damit den/ihren Traum erfüllen wollten?!
Ist es vielleicht gar nicht möglich, dass JEDER Mensch zu "angehäuftem" Vermögen, Reichtum und Eigentum kommt?! Egal ob er will oder nicht?!
Liegt der Schlüssel dazu vielleicht darin, dass „man“ NUR auf Kosten und zu Lasten „Dritter/Anderer“ zu einem „angehäuften“ Eigentum kommen kann?! Und wenn dies ALLE wollen und auch KÖNNEN (wie verkündet), dann genau diese „Dritten/Anderen“ fehlen würden, auf deren Kosten und zu deren Lasten „man“ „EIGENTUM“ angehäuft hat und weiterhin anhäuft?!
Muss es also nicht zwangsläufig Menschen mit einem „anderen Willen“, besser gesagt mit einem anderen SINN im und für das Leben als Ganzes geben, damit überhaupt die Möglichkeit zur Verwirklichung des „amerikanischen Traums“ und einer entsprechenden "Glücksschmiede" besteht?!

Sind dann aber die Aussagen, dass jeder seines Glückes Schmied ist, dass jeder nur wollen muss, damit sich sein, bzw. der „amerikanische“ Traum erfüllt NICHTS anderes als eine Lüge und Betrug an denjenigen, welche „man“ braucht, um „sich auf Kosten und zu Lasten“ Anderer/Dritter das „eigene Glück schmieden zu können, den eigenen Traum zu erfüllen?!

Ein Glück geschmiedet auf Lug und Betrug, auf Kosten, zu Lasten und der „Ausbeutung“ Anderer/Dritter ist aber das Unglück derer, auf Kosten und zu Lasten derer „man“ sein „eigenes Glück“ schmiedet! Wie wahrhaft aber kann dann dieses „Glück“ für die gesamte Menschheit und das Leben an sich sein?!
Diese „Unglücklichen“ werden demnach um die Erfüllung „ihres Traums“ betrogen, weil „Andere“ nicht mehr „träumen“, sondern dahingehend handeln, dass sie den „Anderen“ versprechen und verkündigen, dass diese nur „ihren Traum weiter träumen“ und irgendwann realisieren müssen, während sie selber hellwach die „Schlafenden“ belügen und betrügen.

Lassen sie mich mal ein plakatives Beispiel (wobei klar ist, dass Beispiele immer irgendwie hinken) machen, um zu verdeutlichen, dass es bei „gleichen Voraussetzungen – also demselben Willen und Wollen - nur über und durch Gier, mit Neid und damit mit Lug und Betrug möglich ist, mehr „Eigentum“ aufzuhäufen.

Nehmen wir 2 Menschen, welche dieselben Möglichkeiten in Form eines jeweils gleichgroßen Feldes vorfinden, um es zu bearbeiten und sich damit „glücklich“ zu machen.

Während der Eine sein Feld bestellt und nur soviel anpflanzt, wie er für seinen eigenen Bedarf – also für sein eigenes Glück – benötigt, pflanzt der Andere weit mehr an, als er für den eigenen Bedarf benötigt,. Er muss also bereits darin einen Sinn sehen und erkennen, dass er mehr anpflanzt als nötig! Was aber macht dieser „Andere“ nun mit dem „Mehr an Angepflanztem“, wenn der „Eine“ auf Grund seiner eigenen Arbeit gesättigt ist und auch zu seinem eigenen Glück nicht mehr benötigt?!
Er müsste es wegschmeißen, da er ja keinen Abnehmer hat und sein „Mehr“ an „Leistung“ wäre vergebliche Liebesmüh gewesen. Somit muss er den „Einen“ - den Nachbarn und Seinesgleichen - überzeugen, dass dieser mehr benötigt, als dieser für sich SELBST angepflanzt hat. Nur wenn ihm dies gelingt, hat er einen Abnehmer und macht einen Gewinn aus seiner Hände Arbeit. Er muss den „Einen“ also überreden und überzeugen, dass dieser mehr benötigt, gieriger und mehr sein muss, als dieser an sich aber ist. Und so verkündet er ihm die Lehre vom „Mehr“ und vom „ewigen Wachstum“, von der „Göttlichkeit“ und der „Freiheit des Marktes“. Und diesen Weg, die Lehre vom „Mehr“ beschreitet der Mensch seit Anbeginn. Erst diese Gier nach Mehr scheint seinem Leben einen Sinn zu geben.

Dies erinnert fatal an die Worte der Bibel, nämlich der Verführung Adam und Evas im Paradies. Die eigentlich ALLES hatten, was sie benötigten. Sich aber dann von der „Schlange“ überreden und überzeugen ließen, dass sie noch mehr sein und haben könnten, ja müssten und benötigten.
Genau hier beginnt der „Sündenfall“ der Menschheit. Daraus hervorgehend haben sich die zwei (GEISTES)Geschlechter eines „Kain“ - als dem Tätergeschlecht und um der „Verschonung“ willen vor der Rache des Geschlechts Abel´s mit dem „Zeichen“ auf seiner „Stirn“ versehen, welches ihn als „Täter“ kennzeichnet – und „Abel“ - als dem Opfergeschlecht entwickelt.
Aber genau mit und nach diesem „Sündenfall“ gibt es auch erst die Möglichkeit der Unterscheidung zu der/einen wahren Erkenntnis, dass sie „in Wahrheit“ noch NACKT (nicht im Sinne fehlender Kleidung) im GEISTE waren. Erst jetzt gibt es auch den „tatsächlich freien Willen“ und die Möglichkeit freie und wahre Unterscheidungen zu treffen.
Zu erfahren was Gut und Böse ist. Davor gab es keinerlei Unterscheidung in Gut und Böse. Wie auch, mangels fehlender Erkenntnis?! Und nun erst gab und gibt es auch die Unterscheidung von dem Guten des Bösen, wie des Bösen des Bösen. Genauso wie die Unterscheidung des Guten des Guten und des Bösen des Guten.

Es handelt sich hierbei „nur“ um die Beschreibung des Ist-Zustandes der Menschheit seit der seit Jahrtausenden stattfindenden Vertreibung aus dem „Paradies“. Das „Wort Gottes“, die Bibel wäre und bliebe nur ein Buch von Menschenhand geschrieben, in welchem sich die Geschichte der Menschheit als Drama des Mensch Seins widerspiegelt. Fände sich darin eben nicht auch ein/das „Happyend“ niedergeschrieben wieder. Nämlich der Weg einer Um- und damit – nun allerdings bewussten und erst jetzt absolut freiwilligen, also eines tatsächlich umsetzbaren freien Willens – Rückkehr in das „Paradies“. Dieser kann allerdings NUR frei von Rache(gefühlen) am „Kainsgeschlecht“ gegangen werden. Denn würde sich das „Abelsgeschlecht“ am „Kainsgeschlecht“ rächen, dann wäre NICHTS gewonnen. Die gesamte Menschheit wäre ein Geschlecht der Verlierer. Genau deshalb wohl ist in der Bibel „Kain“ so beschrieben, dass er zwar an dem „Zeichen“ an der „Stirn“ erkannt, aber auch genau deshalb „verschont“ bleiben muss.

Denn KEINER ist ohne den anderen auch nur ansatzweise das, was er ist!

Aber wie schon anfänglich gesagt: wenn es (ALLES) doch so einfach wäre....!

Montag, 5. November 2012

Logische Kompromisse oder doch nur Machterhalt?!

Wer glaubt, dass die neuesten und aktuellsten Kompromisse – wie die Abschaffung der Praxisgebühr oder die Einführung eines Betreuungsgeldes - der Regierungskoalition einer logischen und besseren Erkenntnis in der jeweiligen Sache entsprungen wäre, der glaubt ganz sicher auch, dass in einigen Wochen der Weihnachtsmann höchst persönlich kommt.

Die Frage ist ja nicht, ob sich Jemand nicht in seinen fehlerhaften Entscheidungen korrigieren dürfte und könnte. Die Frage, die sich stellt ist folgende. Wie kann es sein, dass ständig – vorher für absolut und für die Gesamtgesellschaft und die Regierungsarbeit wichtige, richtige, unerlässliche und alternativ lose – Entscheidungen, welche vor ein paar Monaten, evtl. Jahren in der Sache noch völlig logisch und eben deshalb alternativ los waren, sich einige Monate und Jahre später als falsche Entscheidungen und Weichentstellungen darstellen?!
Demnach waren dann doch die vorher getroffenen Entscheidungen weder alternativ los, noch richtig?!

Es geht bei derartigen Koalitionsrunden nicht um die richtigen Entscheidungen für das Volk oder für die Gesamtgesellschaft. Es geht um nicht mehr, als den eigenen Machterhalt. Primär bei derartigen Entscheidungen ist, wie lassen sich Machtkämpfe, das Gerangel um Macht und Posten als das Ringen um logische und in der Sache richtige Entscheidungen (nun einfach als bessere Einsicht und Korrektur vorheriger Fehlentscheidungen) verkaufen und darstellen! Sehr wesentlich dabei ist auch die Finanzierungsmöglichkeit und die Kompatibilität mit der Wirtschaft.
Letztlich also immer eine Frage des Geldes und was sich davon alles kaufen lässt.

Aber es regen sich inzwischen auch schon Stimmen an nicht unwesentlicher Stelle, welche die Frage stellen:

„Was man für Geld NICHT kaufen kann“! Wie gestern bei ttt-titel, thesen, temperamente gehört und gesehen:

Plädoyer des Moralphilosophen Michael Sandel gegen Kommerzialisierung aller Lebensbereiche.
„Harvard University. Man sieht es Michael Sandel nicht unbedingt an. Aber: Dieser Prof ist ein Superstar und füllt mit seinen Vorlesungen ganze Stadien. Auf seine Frage: "Sind Sie bereit für eine Debatte mit mir?" erntet er Jubel aus den Reihen der Studierenden. Sandel fesselt die Massen mit Philosophie - live und in Onlinekursen. Mit Fragen wie "Finden Sie, man sollte ein Adoptivkind ersteigern dürfen?" bringt Sandel das Weltbild seiner Zuhörer ins Wanken. Sein aktuellstes Thema sind die moralischen Grenzen des Marktes.“


der ganze Artikel.

„Sandel ist überzeugt, dass bedingungslose Marktgläubigkeit letztlich die Demokratie bedroht, weil sie schleichend den Sinn für Gemeinschaft zerstört. Das Geheimnis seines Erfolges sind Sandels Fragen.“

Von daher ist es m. E. immens wichtig, immer und immer wieder die richtigen Fragen – und zwar an die Herrschenden – zu stellen.

Sandel stellt richtiger weise fest, dass die angebliche „Freiheit des Marktes“ NUR eine bloße Konsumfreiheit ist!

Dazu passend gab es dann in dieser Sendung anschließend folgenden Beitrag: „Turbo-Abitur und die Folgen“


Da wurden im Bildungswesen auf Grund von Forderungen der „Wirtschaft“ weitreichende Entscheidungen getroffen, mit welche inzwischen selbst diejenigen, die diese Lösungen gefordert hatten, NICHT mehr zufrieden sind?!
Man kann vmtl. darauf Wetten abschließen, wann diese – zum „damaligen“ Zeitpunkt“ - weisen und richtigen Entscheidungen auf Grund neuer Forderungen der Wirtschaft wieder korrigiert werden.
Hinterher wieder als bessere Erkenntnis, Einsicht und Weitsicht der Herrschenden „verkauft“ und kommuniziert werden!